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Alle Artikel zu England und dem Vereinigten Königreich auf einen Blick
Thema: England und Großbritannien
Z.Zt. sind ca. 420 Artikel zu England und Großbritannien in 5 Rubriken in dieser Datenbank erfaßt. So finden Sie in Standard die Hauptartikel zu Britannia, in Hintergrund die Informationen der Hauptartikel im europäischen oder geschichtlichen Zusammenhang und mit größerer Detaillierung, in Biografie die Kurzbiografien der in Standard und Hintergrund angesprochenen handelnden Personen, in Kommentar zukünftig meine subjektive Bewertungen und Anmerkungen und in Sonstiges Detailinformationen zu Dynastien, Schauplätzen, Dokumenten und vielem anderen mehr.

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17.07.2001; Robert Morten

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Titel:Englische Kunst
Untertitel: 
kat:Hintergrund
subkat:Kunst
subsubkat: 
aufmacher:Die Kunst Großbritanniens (ausgenommen die keltische Kunst). Die spezielle geographische Lage hat eine Kunst von besonderer Eigenart gefördert, die ihrerseits immer wieder Anregungen vom Festland übernommen, aber auch zahlreiche Einflüsse an das westliche Europa vermittelt hat.
text:Anglonormannische Kunst:

Sie umfasst die angelsächsische Frühzeit mit ihrer Synthese von keltischer Kunst und römischer Überlieferung und die Epoche der Normannen (1066folgende), die Elemente der nordfranzösischen Romanik mitbrachten. In der Baukunst übernahm der Kirchenbau der angelsächsischen Epoche das Vorbild der römischen Basilika und führte diese noch zu Beginn des 11.Jahrhunderts zum Teil in Holzbauweise aus (Blockbaukirche von Greensted, Essex; um 1013). Die Steinbaukirche setzte sich nach der Christianisierung Ende des 6.Jahrhunderts durch (Kirche von Escomb, Durham; 7.Jahrhundert). In der normannischen Zeit begann der Bau der großen Kathedralen, die romanische und anglisierte Formen miteinander verbanden; Basiliken mit zweitürmigen Westfassaden, Vierungsturm über einem weit vorspringenden Querhaus, Chöre von ungewöhnlicher Ausdehnung. Die Hauptschiffe wurden flach gedeckt (Ely, Norwich, Peterborough, Winchester), doch die großen Bogen- und Fensteröffnungen zielten bereits auf die Rippenwölbung, die sich in der Kathedrale von Durham (1093folgende) als einem der frühesten europäischen Beispiele verwirklicht fand. In der Profanbaukunst erhielt der Festungsbau vorrangige Bedeutung (Blütezeit in der 2. Hälfte des 12.Jahrhunderts). Die Plastik der angelsächsischen Zeit setzte gegen Ende des 7.Jahrhunderts mit monumentalen Hochkreuzen einen eigenständigen Akzent. Die Bauplastik entwickelte eine reichhaltige ornamentale Bildsprache. Eine bedeutende Kunstleistung stellt die Buchmalerei dar. Sie griff im 7.Jahrhundert von Irland auf die britische Hauptinsel über (Schreib- und Malschulen in den Klöstern). Die Wandmalereien der Romanik sind bis auf wenige Reste verloren gegangen.

Gotik:

Sie wurde zum bedeutendsten englischen Nationalstil, der bis ins 19.Jahrhundert wirkte. Obwohl die Baukunst von der französischen Kathedralgotik ausging, war das Early English (1175 bis um 1250) bereits durch Betonung der Horizontalen gekennzeichnet: Breitenausdehnung der Fassaden, Verlängerung des Chores durch die »Lady Chapel« (Marienkapelle), die Türme blieben niedriger und gedrungener als etwa in Frankreich und Deutschland; Hauptwerke u.a. Neubau des Chores von Canterbury (1175folgende), Kathedralen von Wells (um 1180folgende), Lincoln (1192folgende), Salisbury (1220folgende), York (südliches Querhaus, 1230folgende). Im Decorated Style (bis um 1350) wuchs die Tendenz zu dekorativen Schmuckformen. Im Perpendicular Style (bis um 1520) wurden senkrechtes Stabwerk als Gliederungsordnung für hohe und breite Fenster, Fächergewölbe und in Flammenform aufgelöstes Maßwerk (Flamboyantstil) charakteristisch. Neben Umbauten von Kathedralen (Winchester, Gloucester, Canterbury) wurden auch Profanbauten (Colleges in Oxford und Cambridge) in diesem Stil errichtet. Die gotische Plastik bestimmten Kathedralskulptur (Wells) und Grabfiguren. In der Malerei dominierte bis zum Ende des 15.Jahrhunderts die Buchmalerei, nun von französischen Vorbildern beeinflusst. Bedeutsam wurde gegen Ende des 14.Jahrhunderts die Glasmalerei (wichtige Meister: Thomas von Oxford und John Thronton aus Coventry), während Wand- und Tafelmalerei sich nur vereinzelt nachweisen lassen.

Renaissance:

Die Aufnahme von Elementen der festländischen Renaissance setzte bereits im Perpendicular Style ein. Der nachfolgende Tudorstil (152058) nahm noch bewusster Formen der europäischen Renaissance in die Baukunst auf, doch erst im Queen Elizabeth Style des 16.Jahrhunderts wurden die Neuerungen der Renaissance mit der eigenen Tradition zu einer typisch englischen Ausdrucksform verschmolzen (Schlösser und Landsitze des Hofadels). Hier setzten sich besonders französische Vorbilder durch. Französische und italienische Einflüsse wurden auch für die Entwicklung der nachmittelalterlichen Plastik in England entscheidend. HeinrichVIII. verpflichtete auswärtige Künstler. Neben italienischen Meistern war es v.a. der 1536 zum Hofmaler ernannte Hans Holbein der Jüngere, der die Malerei in England nachhaltig beeinflusste, obwohl er nicht im engeren Sinn schulbildend wirkte.

Klassizismus und Neugotik:

Die englische Baukunst des 17. und 18.Jahrhunderts wurde von dem von I.Jones eingeführten palladianischen Klassizismus beherrscht (Schloss Whitehall, 161922), seit etwa 1750 breitete sich daneben die Neugotik aus. Jones' Schüler C.Wren und J.Webb entwickelten die Architektur Palladios in England weiter. Wrens Hauptwerk, der Neubau von Saint Paul's Cathedral in London (16751711) bot nach dem Vorbild des Petersdomes in Rom eine Synthese zwischen traditionellem Langhaus, Zentralbauweise und palladianischem Klassizismus. Barocke Stilelemente wurden durch klassizistische Grundhaltung überlagert (Queen Anne Style). Der Klassizismus wirkte bis ins 19.Jahrhundert (Britisches Museum, 1823folgende); seit 1750 entstanden aber auch zahlreiche neugotische Bauten. Eine bis heute weiterwirkende Entwicklung nahm der englische Garten beziehungsweise Park seit den 30er-Jahren des 18.Jahrhunderts als natürlicher Landschaftspark. In der Malerei des 17.Jahrhunderts wurde am englischen Hof der Flame A.van Dyck prägend, bis sein Stil im 18.Jahrhundert von der Porträtkunst J.Reynolds und T.Gainsboroughs abgelöst wurde. W.Hogarth leitete die Bewegung der politisch-satirischen Illustrationsgrafik ein. Möbel (Chippendale), Keramik (Wedgwood) und Tafelsilber erlebten im 18.Jahrhundert eine Blüte.

19. und 20. Jahrhundert:

19. Jahrhundert:
In der viktorianischen Epoche (18371901) dominierte in der Baukunst die Neugotik (»Gothic Revival«); u.a. Parlamentsgebäude (1837folgende). Den neuen Eisenskelettbau zeigte der Kristallpalast in London (1851). Einen eigenständigen Beitrag zu städtebaulichen Reformbestrebungen stellte um 1900 die Idee der Gartenstadt dar, die noch im Plan von Groß-London (1945) nachwirkte (sieben Satellitenstädte, 1956). 1960 wurde das Programm der New Cities (u.a. Milton Keyes) entwickelt. Neue Wege suchten u.a. A. und P.Smithson und J.Stirling (nach seinen Plänen entstand der Erweiterungsbau der Tate Gallery in London, 198287) sowie J.Gowan. Im Zuge des Baubooms der 1980er-Jahre konnten zahlreiche Architekten aufwendige Bürohochhäuser entwerfen. Bekannt wurde u.a. M. Hopkins (Shad Thames, London 199091, Neubau des Opernhauses von Glyndebourne, 1993/94). T. Farrell trat in London mit postmodernen Lösungen urbanen Zuschnitts hervor (AM-TV-Hauptgebäude; Midland Bank, Filiale Fenchurch Street, u.a.). An öffentlichen Bauten sind der Erweiterungsbau für das Royal Opera House von J. Dixon und v.a. N. Grimshaws neue Bahnhofshalle für die Londoner Waterloo Station (1994) hervorzuheben. Eine ökologische Orientierung zeigt R. Erskine in seinem Bürohaus »The Ark« (1992). Lord N. Foster steuerte konsequente Hightecharchitektur bei (u.a. Hightechglasbau für Willis, Faber & Dumas in Ipswich, 197579; Abfertigungshalle für den Flughafen Stansted im Großraum London, 198191). Im gleichen Stil besticht die Londoner Sendezentrale Channel Four (1994) von Sir R.Rogers, der auch als Architekt für den Millennium Dome in Greenwich (199799) verantwortlich zeichnet.
Die Malerei wirkte mit der neuen Freilichtkunst des frühen 19.Jahrhunderts (W.Turner und J.Constable) auf Frankreich (Schule von Barbizon, Impressionismus). Die Bilder der Präraffaeliten zeigten ein neues Interesse an religiösen und sozialen Themen. Die vereinfachende Malweise im Spätwerk von D.G. Rossetti und E.Burne-Jones, die zum Teil auf den eigenartig abstrahierenden Zeichnungen W.Blakes vom Anfang des 19.Jahrhunderts beruhte, gab starke Anregungen für den Symbolismus und den Jugendstil. Der in London lebende Amerikaner J.A.M. Whistler trat als Verfechter der modernen Kunst und als Wortführer der L'art-pour-l'art-Bewegung auf, aus der A.Beardsley, der Hauptvertreter des Art nouveau, hervorging. Die Erneuerung des Kunsthandwerks (W.Morris, J.Ruskin, Arts and Crafts Movement) strahlte auf die europäische Entwicklung aus (Jugendstil). Im 20.Jahrhundert brachte die englische Plastik in H.Moore einen ihrer bedeutendsten Vertreter hervor, neben ihm arbeiteten u.a. L.Chadwick, E.Paolozzi, R.Butler, J.Davies, B.Hepworth. Den akademisch empfundenen abstrakten Plastiken von A.Caro, P.King u.a. begegneten B.Flanagan, T.Cragg, B.Woodrow oder der v.a. als Architekt und Designer tätige N.Coates mit zum Teil organischer Plastik und Rauminstallationen. R.Long gilt als bedeutendster europäischer Vertreter der plastiknahen Land-Art. Internationale Anerkennung fanden auch A.Gormley, J.Opie, R.Deacon und Rachel Whiteread. In der Malerei traten u.a. B.Nicholson, G.Sutherland, F.Bacon, V.Pasmore hervor. Die Malerin B.Riley zeigte in der Op-Art, R.Hamilton, D.Hockney, P.Blake und A.Jones leisteten in der englischen Pop-Art einen eigenständigen Beitrag. Neben abstrakten Malern unterschiedlicher Intention, wie R.Danny, H.Hodgkin, A.Charlton, A.Green, behaupteten sich Vertreter einer expressiven, figurativen und pastosen Malerei, so F.Auerbach, L.Freud, L.Kossof. In der Concept-Art trat die Gruppe »Art& Language« hervor, auf dem Gebiet von Performance, Foto- und Videokunst machten B.McLean, Latham, S.Brisley, M.Boyle, J.Hills, Gilbert & George und D.Graham auf sich aufmerksam.
Autor:Robert Morten
Datum:Donnerstag, 2.August.2001, 19:32
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