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Alle Artikel zu England und dem Vereinigten Königreich auf einen Blick
Thema: England und Großbritannien
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17.07.2001; Robert Morten

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Titel:More, Sir Thomas, latinisiert Morus (1478-1535)
Untertitel:Englischer Staatsmann und Humanist.
kat:Biografie
subkat:Geschichte
subsubkat:Trennung von Rom
aufmacher: 
text:More wurde am 7. Februar 1478 in London geboren. Er studierte Jura, Theologie, Naturwissenschaften und Literatur. 1499 beschloss er, Mönch zu werden, und unterwarf sich selbst den Regeln der Kartäuser, gab aber nach vier Jahren diesen Plan wieder auf. 1504 wurde More Mitglied des englischen Unterhauses, und eine seiner ersten Handlungen als Parlamentarier war, dass er sich dafür einsetzte, dass das Parlament die dem König Heinrich VII. bewilligte Summe aus Steuergeldern drastisch reduzierte. More fiel beim König in Ungnade; außerdem ließ der König Mores Vater gefangen setzen und gab ihn erst frei, als More eine Strafe zahlte und sich aus dem öffentlichen Leben zurückzog. Nach Heinrichs VII. Tod 1509 kehrte More in die Politik zurück; 1510 wurde er zum Untersheriff von London ernannt.

In den folgenden Jahren wurde König Heinrich VIII. auf More aufmerksam; er entsandte ihn mehrmals in diplomatischer Mission in die Niederlande, nahm ihn 1518 in den Privy Council (Geheimer Staatsrat) auf, schlug ihn 1521 zum Ritter und machte ihn zu einem seiner Günstlinge. 1523 wählte das Unterhaus More zu seinem Sprecher, und 1529 wurde er als Nachfolger Thomas Wolseys Lordkanzler; er war der erste Laie in diesem Amt. Als er sich jedoch weigerte, Heinrichs Scheidung von Katharina von Aragonien zu unterstützen, verlor er die Gunst des Königs. Seine religiösen Skrupel verboten es More, die päpstliche Autorität in irgendeiner Weise in Frage zu stellen und die Unterwerfung des Klerus unter die Verfügungsgewalt des Königs zu akzeptieren. 1532 trat More deshalb als Lordkanzler zurück. More, der weitgehend Heinrichs Kirchenpolitik mitgetragen hatte, soweit es sich um die Auseinandersetzung mit dem Protestantismus handelte, lehnte die Errichtung einer Staatskirche ab und weigerte sich zudem, dem König als Oberhaupt der anglikanischen Kirche den Suprematseid zu leisten, mit der Begründung, das Parlament habe kein Recht, sich die päpstliche Autorität anzumaßen und den König zum Oberhaupt der anglikanischen Kirche zu machen. Der König war zutiefst verärgert über das Verhalten seines früheren Freundes, ließ ihn 1534 gefangen nehmen und ihm im folgenden Jahr den Prozess wegen Hochverrats machen. More wurde zum Tode verurteilt und am 7. Juli 1535 enthauptet. Die katholische Kirche sprach More 1935 heilig.

More ist heute vor allem als Verfasser von Utopia (1516) bekannt, einer Schilderung des Lebens auf der fiktiven Insel Utopia in Form eines dialogischen Reiseberichts. Auf Utopia sind die Interessen des Einzelnen denen der Gesellschaft als Ganzem untergeordnet, jeder muss arbeiten, jeder kommt in den Genuss von Bildung und religiöser Toleranz, und Grund und Boden sind gemeinsamer Besitz. More kontrastiert das Leben auf Utopia mit den Bedingungen in England und gibt eindeutig Utopia den Vorzug. Mit Utopia begründete More die literarische Gattung der Utopie; in seiner Tradition stehen z. B. Candide ou l'optimisme (1759; Candide oder der Optimismus) von Voltaire, Erewhon (1872; Ergindwon oder Jenseits der Berge) von Samuel Butler und A Dream of John Ball and a King's Lesson (1886/87; Ein Traum von John Bull und eines Königs Lehre) von William Morris.
Autor:Robert Morten
Datum:Sonntag, 12.August.2001, 11:14
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