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Alle Artikel zu England und dem Vereinigten Königreich auf einen Blick
Thema: England und Großbritannien
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17.07.2001; Robert Morten

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Titel:Einhegungen
Untertitel: 
kat:Sonstiges
subkat:Geschichte
subsubkat:Magna Charta
aufmacher:Einhegungen, englisch Enclosures, Verfahren, durch das in ganz Europa, vor allem aber in England Gemeindeland (Allmende), unbewohntes Land oder Brachland in Privateigentum überführt wurde.
text:Einhegungen, englisch Enclosures, Verfahren, durch das in ganz Europa, vor allem aber in England Gemeindeland (Allmende), unbewohntes Land oder Brachland in Privateigentum überführt wurde. Die neuen, jetzt privaten Grundstücke wurden zum Schutz vor unbefugter Nutzung mit Hecken umgeben („Einhegung"). Die Einhegung führte zu einem enormen Anstieg der Produktivität und des Einkommens in der Landwirtschaft im Zusammenwirken mit verbesserten Anbaumethoden, dem Aufkommen einer neuen Schicht von Grundbesitzern, die die Landwirtschaft nicht mehr nur zum Lebensunterhalt, sondern des Gewinns wegen betrieben, und mit der Entwicklung großer Märkte für landwirtschaftliche Produkte in den Städten. Die Einhegung führte jedoch auch zu schweren Problemen, denn Bauern wurden häufig von Grundbesitzern, die das Land für ihre eigenen Interessen verwenden wollten, ohne Grund und Entschädigung ihrer Lebensgrundlage beraubt. Insgesamt gesehen war die Einhegung ein wichtiger Faktor beim Übergang von der feudalen zur modernen, gewerblichen Landwirtschaft.

In England begann die Einhegung um 1100. Gesetze von 1235 und 1285 legten - allerdings mit wenig Erfolg - fest, dass genügend Land frei bleiben müsse, damit die Anbau- und Weiderechte der Pächter und der Dorfgemeinschaften nicht verletzt würden. Um diese Vorschrift zu umgehen, vertrieben Grundbesitzer häufig die Pächter, eigneten sich die Allmende an oder hegten das Land ein, nachdem das Pachtverhältnis ausgelaufen war. Durch die um sich greifende Praxis der Einhegung - zum Zwecke der Ertragserhöhung oder zur Überführung von Ackerland in Weideland - gerieten viele Bauern in Armut und wurden zu Bettlern oder gingen zum Arbeiten in die Städte. Im 16. Jahrhundert unternahmen die englischen Könige erfolglose Anstrengungen, die Einhegungen einzuschränken, um so sozialen Unruhen einer entwurzelten Bauernschaft entgegenzuwirken. Das Verfahren erlebte im späten 18. Jahrhundert nochmals einen Aufschwung und wurde durch die General Enclosure Act von 1801 noch weiter vorangetrieben, allerdings nahm auch der Missbrauch der Einhegung zu. Die Enclosure Act von 1845, die mit Ergänzungen noch heute in Kraft ist, unterstellte dann die Einhegung einer straffen Kontrolle durch die Regierung. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Einhegung nicht mehr praktiziert. Besonders im 19. Jahrhundert wurde auch in Russland, Ungarn, Deutschland, Frankreich und Dänemark Einhegung in großem Ausmaß betrieben.
Autor:Robert Morten
Datum:Donnerstag, 2.August.2001, 19:05
Nutzer:0




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