Titel: Heinrich VI. (von England), (1421-1471) Untertitel: König von England (1422-1461, 1470/71), letzter König aus dem Hause Lancaster. kat: Biografie subkat: Geschichte subsubkat: Lancaster aufmacher:   text: Heinrich wurde als Sohn Heinrichs V. und der Katharina von Valois am 6. Dezember 1421 in Windsor geboren. Heinrich zeigte wenig Begabung für die Politik, und während seiner ganzen Regierungszeit war sein Hof von den Machtspielen des Adels überschattet. Wie auch sein Vater erhob Heinrich Anspruch auf die französische Krone. Frankreich konnte sich jedoch zwischen 1430 und 1453, in der Endphase des Hundertjährigen Krieges, nach und nach gegen England durchsetzen. 1445 heiratete Heinrich die französische Prinzessin Margarete von Anjou. In den fünfziger Jahren des 15. Jahrhunderts versuchte das Haus York, Heinrich abzusetzen und Richard, den Herzog von York und nächsten in der Thronfolge, auf den Thron zu bringen. In der Folge kam es zum Konflikt zwischen den Häusern Lancaster und York, den so genannten Rosenkriegen, die 1455 ihren Anfang nahmen. Im Zuge der Auseinandersetzungen wurde Heinrich bei Northampton von den Anhängern des Hauses York gefangen genommen und gezwungen, Richard an Stelle seines eigenen, noch minderjährigen Sohnes als Nachfolger anzuerkennen. 1460 fiel Richard im Kampf gegen Heinrichs Truppen in der Schlacht bei Wakefield; Richards Sohn rief sich als Eduard IV. selbst zum König aus. Heinrich floh nach Schottland. 1464 kehrte er zurück und beteiligte sich an einem Aufstand gegen Eduard, wurde gefangen genommen (1465) und im Tower von London eingekerkert. Heinrich, der zeit seines Lebens immer wieder von Anfällen geistiger Umnachtung heimgesucht wurde, verfiel nun vollends der Geisteskrankheit. Trotzdem wurde er 1470 nominell noch einmal Herrscher des Reiches. Im folgenden Jahr wurde Heinrich wieder abgesetzt und in den Tower zurückgebracht, wo er am 21. Mai 1471 starb; wahrscheinlich wurde er auf Eduards Befehl ermordet. Heinrich, Gründer des Eton College und des King's College in Cambridge, wurde wegen seiner tiefen Frömmigkeit vielfach als Heiliger verehrt. Autor: Robert Morten Datum: Montag, 13.August.2001, 22:04 Nutzer: 0