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Alle Artikel zu England und dem Vereinigten Königreich auf einen Blick
Thema: England und Großbritannien
Z.Zt. sind ca. 420 Artikel zu England und Großbritannien in 5 Rubriken in dieser Datenbank erfaßt. So finden Sie in Standard die Hauptartikel zu Britannia, in Hintergrund die Informationen der Hauptartikel im europäischen oder geschichtlichen Zusammenhang und mit größerer Detaillierung, in Biografie die Kurzbiografien der in Standard und Hintergrund angesprochenen handelnden Personen, in Kommentar zukünftig meine subjektive Bewertungen und Anmerkungen und in Sonstiges Detailinformationen zu Dynastien, Schauplätzen, Dokumenten und vielem anderen mehr.

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17.07.2001; Robert Morten

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Titel:Die Geschichte Englands
Untertitel:ca. 1000 v. Chr - 1707
kat:Standard
subkat:Geschichte
subsubkat: 
aufmacher:Im 1. Jahrtausend v. Chr. kamen die Kelten auf die Britischen Inseln. Sie bearbeiteten die schweren Böden der Flusstäler mit eisernen Pflugscharen. Ihre Gesellschaft wurde von Priestern, den Druiden, beherrscht.
text:1. Geschichte

Die Geschichte Englands beginnt mit der Eroberung Großbritanniens durch die Angelsachsen um 449 n. Chr. Sie vertrieben die keltischen Einwohner aus dem südöstlichen Teil der Insel nach Wales und auf die südwestliche Halbinsel. Das Land, das sie besiedelten, nannten sie Angel-Land oder England.

1.1. Die römische Herrschaft

Obwohl Großbritannien den Mittelmeervölkern schon seit langem als Zinnproduzent bekannt war, wurde es erst nach den zwei Expeditionen Julius Caesars 55 und 54 v. Chr. Teil des Römischen Reiches.

Kaiser Claudius I. fiel mit einem Heer 43 n. Chr. in Großbritannien ein, aber erst knapp zwei Jahrzehnte später hatten die Römer Anglesey, den Sitz der Druiden, eingenommen und den Aufstand Boudiccas, der Königin der Icenier, niedergeschlagen. Der römische Gouverneur Gnaeus Julius Agricola gewann in Schottland die Schlacht von Mons Graupius (84 n. Chr.), aber die nordischen Stämme kämpften gegen ihre Unterdrückung an. 123 wurde der Hadrianswall, der 117 Kilometer lang ist und vom Solway Firth zum Tyne verläuft, zur Nordgrenze des Reiches. Im 3. und 4. Jahrhundert bekam Großbritannien den Niedergang des Römischen Reiches zu spüren. 409 zog Rom seine letzten Truppen ab.

... siehe auch Briten; Britannien (Frühgeschichte, folgt)

1.2. England zur Zeit der Angelsachsen

Nachdem die römischen Verwalter England verlassen hatten, herrschten britische, meist christliche Kriegsherren über kleine instabile Königreiche. Sie führten einige der römischen Regierungstraditionen fort. Mitte des 5. Jahrhunderts ließen sie die römische Politik der Anwerbung germanischer Söldner wieder aufleben, die als Verstärkung im Kampf gegen die kriegerischen nordischen Völker (die Pikten und Schotten) eingesetzt wurden. Die sächsischen Söldner rebellierten gegen ihre britischen Anführer und begannen mit einer eigenen Invasion und Besiedlung, die schließlich ab dem 7. Jahrhundert zur Entmachtung der einheimischen Führungsschicht und zur Errichtung germanischer Königreiche auf der ganzen Insel führte.
Die Eroberer stammten entweder von den Angeln, Sachsen, Friesen, Jüten oder Franken ab. Allerdings ähnelten sich ihre Kulturen, und schließlich bezeichneten sie sich selbst einfach als Angeln oder Sachsen, später als Angelsachsen. Jeder Geburtsadlige, der als Kriegsherr erfolgreich war, konnte eine ihm persönlich ergebene Armee ausheben und damit eine Eroberung anstreben, um ein eigenes Königreich aufzubauen.

Im 7. Jahrhundert umfaßten die germanischen Königreiche Northumbria, Bernicia, Deira, Lindsay, Mercia, East Anglia, Essex, Wessex, Sussex und Kent.

2. Durchsetzung des römischen Christentums

Nachdem 596 entsandte Papst Gregor I. eine Gruppe von Missionaren unter der Führung des Mönches Augustin nach Kent, wo König Ethelbert die christliche Frankenprinzessin Bertha geheiratet hatte. Schon bald darauf ließ Ethelbert sich taufen, und Augustin wurde erster Erzbischof von Canterbury. Er errichtete den obersten Bischofssitz Großbritanniens, und die südlichen Königreiche wurden christlich.

In Northumbria stieß das römische Christentum auf das keltische Christentum, das Columban der Jüngere von Irland nach Schottland brachte. Von dort brachte der heilige Aidan es nach Northumbria und gründete 635 das Kloster Lindisfarne auf Holy Island. Bei der Synode von Whitby, die in der von der heiligen Hilda 664 gegründeten Abtei abgehalten wurde, entschied sich der northumbrische König Oswy für den römischen Glauben und gab England damit eine einheitliche Religion und ein Beispiel für die Einigung des Landes. Theodor von Tarsus, der 668 Erzbischof von Canterbury wurde, gründete Diözesen und errichtete die grundlegende Struktur der englischen Kirche.

2.1. Der Einigungsprozeß

Im 7. Jahrhundert fiel die Macht an die Könige Northumbriens, im 8. Jahrhundert an die Könige Mercias und schließlich im 9. Jahrhundert an Egbert von Wessex, der 825 die Mercier bei Ellendun besiegte. Im nächsten Jahrhundert sollte seine Familie über ganz England herrschen.

2.2. Das Vereinigte Königreich

Die Eroberung des ostenglischen, dänischer Rechtsprechung unterliegenden Danelaw bedeutete, daß ganz England eine vereinte Regierung erhielt und ein Staatsgebiet die ehemaligen Verwandtschaftsstrukturen ersetzte. Der König regierte mit der Unterstützung des Witenagemot, einem Beraterstab, der an der Erlassung der Gesetze mitarbeitete und die Wahl der Könige überwachte. Rund 40 Grafschaften wurden aus den ehemaligen Königreichen oder aus den großen Militär- bzw. Verwaltungseinheiten gebildet. Jede verfügte über ein Gericht (shiremoot), das aus freien Männern bestand und zweimal im Jahr zusammentrat. Zunächst führte ein königlicher Beamter, ein so genannter Alderman, dann ein Graf und später ein Sheriff (shire reeve) den Vorsitz. Kleinere Verwaltungs-, Steuer- und Militäreinheiten, die Hunderter (hundreds) erhielten Gerichte, die in etwa den alten (folk moots) entsprachen. Diese traten alle vier Wochen zusammen und bearbeiteten den Großteil des gewöhnlichen Rechtswesens. England besaß die fortschrittlichste Regierung Westeuropas, vor allem auf lokaler Ebene. Durch das Amt des Sheriffs war die entscheidende Verbindung zwischen dem König und der örtlichen Verwaltung hergestellt worden. Nach 991 war diese Regierung in der Lage, das Danegeld, eine Grundsteuer, zu erheben. Ursprünglich diente es als Tribut an die Dänen, wurde aber später als normale Einnahmequelle des Königs beibehalten. Keinem anderen Land Westeuropas war es möglich, solch eine Steuer festzulegen und einzutreiben.

3. England unter den Normannen und dem Haus Anjou-Plantagenet

Das Jahr 1066 markiert einen Wendepunkt der englischen Geschichte. Wilhelm I., der Eroberer, und seine Söhne brachten eine neue lebhafte Herrschaft nach England. Der normannische Feudalismus bildete die Grundlage der Neuaufteilung des Landes unter den Eroberern. Dadurch erhielt England eine neue französische Adelsschicht und eine neue Struktur in Politik und Gesellschaft. England wandte sich von Skandinavien ab und Frankreich zu. Diese Ausrichtung behielt es die nächsten 400 Jahre bei.

Wilhelm war ein strenger Herrscher, der England bestrafte, insbesondere den Norden, als es seine Autorität in Frage stellte. Seine Macht und sein Durchsetzungsvermögen lassen sich am Domesday Book (einem Grundkataster), einer Volkszählung zur Steuererhebung und am Salisburger Treueid, den er von allen Pächtern forderte, ermessen. Er setzte den italienischen Geistlichen Lanfranc als Erzbischof von Canterbury ein. Außerdem förderte er die Kirchenreform, insbesondere durch die Bildung eigenständiger Kirchengerichte, die jedoch weiterhin dem König unterstellt waren.

Nach Wilhelms Tod 1087 erbte sein zweiter Sohn Wilhelm II. (Rufus) England und sein erster Sohn Robert die Normandie. Sein dritter Sohn Heinrich erhielt im Lauf der Zeit beide Reiche; 1100 England, nachdem Wilhelm II. bei einem Jagdunfall umkam, und 1106 durch Eroberung die Normandie.

Heinrich wollte seine Tochter Mathilde als Thronerbin einsetzen, aber 1135 folgte ihm sein Neffe Stephen de Blois (später König Stephen) auf den Thron. Die Jahre seiner Herrschaft (1135-1154) sind von Bürgerkrieg und Unfrieden gekennzeichnet. Die Zentralregierung, die Heinrich aufgebaut hatte, zerfiel, und die Feudalbarone erklärten ihre Selbständigkeit. Die Kirche spielte die beiden Seiten gegeneinander aus und konnte so ihren Einfluß vergrößern.

3.1. Heinrich II.

Mathildes Sohn Heinrich Plantagenet, Graf von Anjou, wird als Heinrich II. 1154 König (siehe Plantagenet). Das Haus Anjou, vor allem Heinrich II. und seine Söhne, Richard und Johann, bauten die Macht des Königs aus. Heinrich beendete die Anarchie aus der Zeit von Stephens Herrschaft. Er verbannte die Söldner und zerstörte private Burgen. Außerdem stärkte er die Regierung, die unter Heinrich I. gegründet wurde. Vor allem aber förderte er das Gewohnheitsrecht, das von den königlichen Gerichten ausgeübt wurde und in ganz England gültig war. Er griff in die Rechtsprechung der Feudalgerichte bei Entscheidungen über Grund und Boden ein und richtete ein Geschworenengericht ein.
Heinrichs Reich umfaßte über die Hälfte Frankreichs sowie die Lordschaft über Irland und Schottland. Sein Regierungsgeschick erstreckte sich jedoch nicht auf die Besänftigung seiner Söhne, die wiederholt gegen ihn rebellierten, wobei sie von den französischen Königen und ihrer Mutter Eleanor von Aquitanien unterstützt wurden.

3.2. Richard und Johann

Richard I. Löwenherz verbrachte nur knapp ein Jahr seiner Regierungszeit (1189-1199) in England. Er nahm an den Kreuzzügen teil. Später kämpfte er um die französischen Gebiete, die während seiner Abwesenheit, insbesondere während seiner Gefangenschaft in Deutschland, verloren gegangen waren. Doch selbst während Richards Abwesenheit funktionierte die Regierung, die sein Vater aufgebaut hatte. Sie trieb Steuern ein, um den Krieg zu finanzieren und sein Lösegeld zu zahlen.

Johann, der die Abneigung gegen die Herrschaft der Anjous von seinem Vater und seinem Bruder übernahm, vergrößerte seine Schwierigkeiten noch durch sein eigenes Zutun. 1204 verlor er die Normandie. 1213 kapitulierte Johann nach einer langen Auseinandersetzung mit Papst Innozenz III. über die Ernennung Stephen Langtons zum Erzbischof von Canterbury und erkannte England als päpstliches Lehen an. Diese Entwicklungen führten zu einem Streit mit seinen Baronen über seine allgemeine Überheblichkeit und dazu, daß diese ihm im Krieg in der Normandie die Gefolgschaft verweigerten. Die Barone unter der Führung Langtons zwangen Johann 1215 dazu, die Magna Charta (große Verfassungsurkunde) anzuerkennen, durch die er seine Fehleinschätzungen eingestand und zusicherte, das englische Recht und den Lehensbrauch anzuerkennen. Er starb im darauf folgenden Jahr, bevor der Konflikt mit den Baronen beigelegt werden konnte. Obwohl der Verlust der Normandie damals als Schmach empfunden wurde, konnte England dadurch seine einzigartigen Institutionen unabhängig und ohne Einmischung von außen entwickeln.

3.3. Eduard I.

Eduard I. (Herrschaft 1272-1307) stellte die königliche Autorität wieder her und führte einige Reformen ein. Er schränkte das Recht der Barone ein, eigene Gerichte zu unterhalten und beschnitt die Verfügungsrechte der Lehnsmänner beim Verkauf ihres Landes, wenn dies den Feudalherren schadete. Außerdem gab er dem Gewohnheitsrecht die Richtung, die es einige hundert Jahre beibehalten sollte.

3.4. Das 14. Jahrhundert

Eduard II. war ein schwacher König, der teils von seinen Günstlingen beeinflußt wurde und teils den Verordnungen von 1311 unterstand, mit denen die Regierungsmacht den Baronen übertragen worden war. Obwohl es ihm 1322 gelang, den Baronen die Regierungsmacht wieder zu nehmen, wurde er 1327 zur Abdankung gezwungen. Sein Sohn Eduard III. löste den Konflikt mit den Baronen, indem er sie in Frankreich einsetzte, wo England immer noch große Gebiete besaß. 1337 begann er den Hundertjährigen Krieg, um seinen Anspruch auf den französischen Thron zu rechtfertigen. Die Engländer hatten anfangs gewissen Erfolg wie in der Schlacht von Crécy (1346) und der von Poitiers (1356). 1396 hatte England jedoch alle seine vorherigen Gewinne wieder verloren. Durch die Kriegsausgaben mußte Eduard das Parlament wiederholt um die Erhebung von Sonderabgaben bitten. Dadurch konnte es Zugeständnisse aushandeln und seine Rechte und Privilegien ausbauen.

1349 wurde England vom schwarzen Tod heimgesucht, der die Bevölkerung um ein Drittel verringerte (siehe Pest). Das Arbeitergesetz (Statute of Labourers) von 1351 sollte die Löhne einfrieren und die Leibeigenen und Arbeiter daran hindern, den neuen Arbeitskräftemangel auszunutzen. Der Bauernaufstand von 1381 spiegelte die anhaltende Unruhe wider. Dies war eine Zeit des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels. Der Gutsherrendienst wurde in Geldabgaben umgewandelt, und die Leibeigenschaft war schon im Niedergang begriffen. Ihre Abschaffung folgte im nächsten Jahrhundert.

Richard II., ein Enkel Eduards III., bestieg als Zehnjähriger den Thron, während sich rivalisierende Parteien um die Regierungsführung stritten. Als Erwachsener regierte er gemäßigt, bis er 1397 in eine Auseinandersetzung mit den führenden Adligen geriet. 1399 zwang ihn sein Cousin Heinrich Bolingbroke, Herzog von Lancaster, zur Abdankung und wurde an seiner Statt König Heinrich IV.

3.5. Könige des Hauses Lancaster und des Hauses York

Seit 1216 ging die Thronfolge stets an den ältesten Sohn des Königs. Gemäß dieser Regelung hatte Heinrich IV., der Sohn Johann von Gaunts, Herzog von Lancaster, selbst vierter Sohn Eduards III., keinen Anspruch auf den Thron. Der rechtmäßige Thronerbe war Edmund, Herzog von March, ein Nachfahre des Sohnes Eduards III. Aufgrund dieser Unregelmäßigkeit war der Thronanspruch Heinrichs und der Nachfahren des Hauses Lancaster nicht sichergestellt. Diese Schwäche offenbarte sich in seinen Zugeständnissen an das Parlament und die Kirche sowie in den Kriegen, die er mit mächtigen, aufständischen Familien in Wales und im Norden führte.

Heinrich V. (Herrschaft 1413-1422) hatte als Nachfolger seines Vaters nur ein Ziel, die militärischen Erfolge Eduards III. in Frankreich zu wiederholen. Er errang in der Schlacht bei Azincourt 1415 einen großartigen Sieg und sah seinen Erfolg im Vertrag von Troyes (1420) bestätigt. Er heiratete die Tochter des schwachsinnigen französischen Königs Karl VI., übernahm die Führung der französischen Regierung, obwohl er nur einen Teil des Landes erobert hatte, und konnte davon ausgehen, daß einer der Söhne aus seiner Ehe beide Königreiche erben würde.

1422 starben sowohl Heinrich als auch Karl VI., so daß der neun Monate alte Heinrich VI. die Krone beider Länder erhielt. Eine Zeit lang verwalteten seine Onkel, Johann von Lancaster, Herzog von Bedford und Herzog Humphrey von Gloucester sein Erbe, der eine in Frankreich und der andere in England. 1429 rief jedoch die Jungfrau von Orleans die Franzosen zum Widerstand gegen die englische Herrschaft auf. Obwohl sie gefangen genommen und 1431 als Ketzerin verbrannt wurde, gestaltete sich Englands Position in Frankreich immer schwieriger.

3.5.1. Die Rosenkriege

Heinrich VI. fehlte es an Führungsqualitäten. Während seiner Herrschaft ging die Regierung des Königreiches von einer Gruppe Adliger an die nächste. Der Krieg in Frankreich betonte lediglich Heinrichs Unfähigkeit, im eigenen Land zu regieren. Der Verlust der Normandie 1450 und die Korruptheit der Regierung lösten einen fehlgeschlagenen Volksaufstand unter der Führung Jack Cades aus. Der Verlust aller englischen Besitzungen in Frankreich außer Calais 1453 war ein Vorspiel des Konflikts der Herrscherdynastien, die als Rosenkriege (1455-1485) bezeichnet wurden.

Zwei Zweige der königlichen Familie führten diese Kriege. Das Haus Lancaster, das durch Heinrich VI. zwar den Thron innehatte, dem aber die Regierungskompetenz fehlte, und das Haus York, unter der Führung Richards, Herzog von Yorks, der einen legitimen Anspruch auf den Thron und mehr Führungsqualitäten besaß. Die Angelegenheit verkomplizierte sich 1453, als die Frau des Königs, Margarete von Anjou, einen Sohn zur Welt brachte, der Richards Status als Thronfolger gefährdete.

1460 trat eine Wende in den Kriegen ein. In jenem Jahr fiel Richard in einer Schlacht, und sein Sohn Eduard übernahm seinen Anspruch. Mit der Unterstützung Richard Nevilles, Herzog von Warwick, besiegte er 1461 das Haus Lancaster und nahm Heinrich gefangen. Er schüchterte das Parlament so sehr ein, daß es ihn zum König Eduard IV. ernannte. Heinrich gelang jedoch die Flucht. Eduards Heirat mit Elisabeth Woodville (1464) und sein Bündnis mit Burgund entfremdeten Warwick. Dieser schloß sich nun mit Margarete von Anjou zusammen. Sie setzten Eduard ab und brachten (1470) Heinrich wieder an die Macht. Im darauf folgenden Jahr kehrte Eduard zurück. Er wurde von seinem Schwager Karl dem Kühnen von Burgund unterstützt und errang einen entscheidenden Sieg über das Haus Lancaster. Dies sicherte seinen Thronanspruch und stellte wieder eine einigermaßen vernünftige Regierung her. Nach Eduards Tod 1483 folgte ihm sein zwölfjähriger Sohn Eduard V. auf den Thron. Doch drei Monate später bemächtigte sich der Onkel des jungen Richard, Herzog von Gloucester, als König Richard III. des Thrones. Zwei Jahre darauf machte Heinrich Tudor einen schwachen Anspruch des Hauses Lancaster geltend. In der Schlacht von Bosworth Field besiegte er Richard und ernannte sich zu Heinrich VII.

3.6. England unter dem Haus Tudor und dem Haus Stuart

Heinrich entledigte sich seiner Rivalen aus dem Haus York; er heiratete Elisabeth, die Tochter Eduards IV., und hatte schon bald als einziger Tudor einige Kinder. Im Ausland erlangte er Anerkennung: 1489 in Spanien durch den Vertrag von Medina del Campo und dann auch in Frankreich, den Niederlanden und Schottland. Er richtete wieder eine starke, leistungsfähige Zentralregierung ein, die England einst genossen hatte, die aber schon seit vielen Jahren nicht mehr vorhanden war. Er förderte den Handel Englands, den er besteuern konnte, und vermied Kriege im Ausland und sparte somit Geld.

3.7. Heinrich VIII.

Der ehrgeizige und kühne Heinrich VIII. (Herrschaft 1509-1547) stand in starkem Kontrast zu seinem vorsichtigen, ruhigen Vater. Thomas More, ein humanistischer Gelehrter, arbeitete in seiner Regierung. 1513 siegte Heinrich sowohl in Frankreich in der Sporenschlacht als auch über die Schotten bei Flodden (siehe Flodden Field). Ferner entdeckte er die Fähigkeiten des Kardinals Thomas Wolsey, der als Schatzkanzler und Erzbischof von York die herausragende Persönlichkeit der Jahre 1514 bis 1529 war. Heinrichs einzige Sorge war, daß er keinen männlichen Erben hatte, obwohl seine Frau Katherina von Aragonien ihm sechs Kinder gebar, von denen jedoch nur eines, die spätere Maria I., überlebte. Da er unbedingt einen Sohn haben wollte und sich in Anne Boleyn verliebte, bat Heinrich den Papst um eine Scheidung. Nachdem der allmächtige Wolsey diese nicht arrangieren konnte, entließ Heinrich ihn und rief das Reformationsparlament ein. In der Folge wurde die anglikanische Kirche, deren Oberhaupt Heinrich war, gegründet. Sie trennte sich von Rom, blieb aber katholisch.

Nun konnte Heinrich Anne Boleyn heiraten (1533). Sie gebar ihm jedoch eine weitere Tochter, Elisabeth, und nicht den ersehnten Sohn. Anne verlor die Gunst des Königs und wurde wegen angeblichen Ehebruches enthauptet. Heinrichs dritte Frau Jane Seymour starb bei der Geburt Eduards, seines einzigen überlebenden Sohnes. Seine drei weiteren Frauen brachten keine Kinder zur Welt.

Thomas Cromwell war der zweite hoch begabte Verwalter, den Heinrich entdeckte. Er beaufsichtigte die revolutionären Veränderungen in den dreißiger Jahren des 16. Jahrhunderts. Dazu zählten der Bruch mit Rom, die Auflösung der Klöster, die Weiterentwicklung des Parlaments, insbesondere des Unterhauses und die Umwandlung des Königlichen Rates in einen neuen Verwaltungsapparat. Diese umfaßte den Geheimen Rat und die königlichen Sondergerichte, die der Krone unterstanden.

3.8. Heinrichs Thronerben

Unter dem minderjährigen Eduard VI. (Herrschaft 1547-1553), der nacheinander unter dem Einfluß Eduard Seymours, Herzog von Somerset, und von Johann Dudley, Herzog von Northumberland, stand, erhielt die anglikanische Kirche eine protestantische Ausrichtung. Das Parlament erläßt Uniformitätsgesetze, die das Book of Common Prayer für den Gottesdienst vorschreiben. Nachdem Eduard im Alter von 16 Jahren starb, versuchte Northumberland, die Krone an seine Familie zu bringen und Eduards katholische Halbschwester Maria von der Thronfolge auszuschließen, indem er seinen Sohn mit Lady Jane Grey verheiratete, die er zur Königin ernannte. Nach neun Tagen schlug dieser Plan fehl, und Northumberland, Lady Jane sowie ihr Mann wurden hingerichtet.

Maria I., die Tochter Katharinas von Aragonien, setzte wieder die römisch-katholische Kirche ein und heiratete ihren Cousin Philip II. von Spanien. Durch diese Heirat war sie beim Volk sehr unbeliebt, da England dadurch in einen Krieg mit Frankreich verwickelt wurde, bei dem es Calais verlor. Diese Unbeliebtheit steigerte sie noch dadurch, daß sie während ihrer Herrschaft 300 Menschen, die der Ketzerei beschuldigt wurden, zum Tod verurteilen ließ. Als Maria, die den Beinamen „die Blutige” erhielt, im November 1558 starb, bejubelte England die Thronbesteigung ihrer Halbschwester Elisabeth.
Elisabeth I. gehörte zu den mächtigsten Monarchen Englands. Während ihrer Regentschaft wurden fast ebenso viele Menschen wegen Ketzerei verurteilt wie unter Maria, aber Elisabeth hatte ein Gespür für die Wünsche ihrer Untertanen und erhielt sich deren Wohlwollen. Sie verfügte auch über das richtige Urteilsvermögen bei der Wahl kompetenter und loyaler Minister.

In Zusammenarbeit mit dem Parlament lenkte sie die Kirche 1559 auf einen gemäßigten Kurs. Sie wehrte die Bedrohung durch Schottland ab, indem sie den dortigen Protestanten und der englandfreundlichen Gruppe half, die Vormacht zu erlangen. 1588 besiegte ihre Flotte die spanische Armada und verhinderte eine Invasion Englands. 1603 wurde Irland vollständig erobert. Unter Elisabeth erlebte England einen glorreichen Aufstieg im Ausland sowie Wohlstand und literarische Errungenschaften im Inland. Somit ist verständlich, warum das goldene Zeitalter Englands ihren Namen trägt.

3.9. Die ersten Stuartkönige

Die Thronbesteigung des schottischen Königs Jakob IV. als Jakob I. von England (Herrschaft über England 1603-1625) vereinigte die Kronen Englands und Schottlands. Er war der Sohn von Elisabeths Cousine Maria, Königin von Schottland. Die Vereinigung löste auch einen innenpolitischen Konflikt aus, der ein Jahrhundert andauerte. Dies lag teilweise in der Person der Stuartkönige begründet. Zum Großteil wurde der Konflikt von Problemen ausgelöst, die aus der vorangegangenen Herrschaftsperiode übernommen wurden. Die Puritaner, extreme Protestanten, die schon unter Elisabeth aufsässig waren, vertraten zunehmend die Ansicht, daß die anglikanische Kirche immer noch zu katholisch sei. Die religiösen Unruhen spitzten sich zu, als der gegen die Puritaner eingestellte William Laud in den dreißiger Jahren des 17. Jahrhunderts Erzbischof von Canterbury wurde. Die Pulververschwörung (Gunpowder Plot) war ein Komplott der Katholiken, um 1605 das Parlament zu sprengen. Sie bestätigte die Angst Englands vor Rom.

Der Hauptkonflikt spielte sich zwischen dem König und dem Parlament ab. Karl I. (Herrschaft 1625-1649) übernahm von seinem Vater Jakob die Vorstellung, er sei König von Gottes Gnaden, während das Parlament auf seinen eigenen unabhängigen Rechten bestand. Der Oberrichter Sir Edward Coke, den Jakob entlassen hatte, da er für ein unabhängiges Gerichtswesen eintrat, unterstützte den Anspruch des Parlaments, das 1621 das Recht forderte, königliche Minister anzuklagen. Ferner arbeitete er an der Petition of Right 1628 mit. Die Bittschrift zwang Karl, wie zuvor die Magna Charta andere Monarchen, die Grenzen seiner Macht anzuerkennen.

Karl versuchte zwischen 1629 und 1640, ohne das Parlament zu regieren. Die Maßnahmen, die Laud und das Court of Star Chamber ergriffen, um die puritanische Presse und die Redefreiheit der puritanischen Prediger einzuschränken, sowie die Verfolgung der Anführer der Puritaner 1637 führten zu einem öffentlichen Aufschrei gegen die königlichen Sondergerichte. 1637 lösten die Versuche Karls, in Schottland den Gottesdienst englischer Art einzuführen, einen Aufstand aus. Dieser wiederum veranlaßte Karl, 1640 das Parlament einzuberufen.

Dieses Parlament, das als das Lange Parlament in die Geschichte einging, nutzte die Krise, um die Regierungsführung an sich zu bringen. Es ließ politische Häftlinge frei und verhaftete Erzbischof Laud sowie Sir Thomas Wentworth, Graf von Strafford, die für die Politik des Königs verantwortlich gemacht wurden, und ließ beide hinrichten. Es schaffte die königlichen Sondergerichte ab, schränkte die Steuerhoheit des Königs ein und erließ eine Vorschrift, nach der das Parlament alle drei Jahre zusammentreten mußte.

3.9.1. Der Bürgerkrieg

In anderen Fragen war das Parlament jedoch hoffnungslos zerstritten, z. B. bei der Root and Branch Bill. Sie sah die Abschaffung der Bischöfe vor. Karls Versuch, einige Parlamentsabgeordnete, die er der Verschwörung bezichtigte, festnehmen zu lassen, vertiefte diese Kluft nur noch. Nach diesem fehlgeschlagenen Versuch zog sich der König mit seinen Anhängern, den so genannten Kavalieren, aus dem Parlament zurück. Die Abgeordneten des nunmehr protestantischen Parlaments, die später Rundköpfe genannt wurden, stellten eine Armee auf. Auch Karl sammelte seine Truppen. Ein Bürgerkrieg war unvermeidlich. Die erste Schlacht fand bei Edgehill im Oktober 1642 statt.

Am Ende gewannen die Rundköpfe den Englischen Bürgerkrieg. Dies lag zum Teil daran, dass der Solemn League and Covenant ihnen Unterstützung aus Schottland brachte. Ausschlaggebend war aber eher ihr militärischer Befehlshaber Oliver Cromwell. Er stellte das Kavallerieregiment der Ironsides (Eisenseiten) sowie die New Model Army auf. Der Konflikt regte viele neue politische Vorstellungen an. Die bekanntesten waren die der radikal-demokratischen Leveller (Gleichmacher), aber die Diskussion führte nicht zu einer Lösung. Karl, der sich den Schotten 1646 ergeben hatte und der 1647 an die Rundköpfe ausgeliefert wurde, konnte in der Verwirrung fliehen. Er schloß mit den Schotten einen Bund und begann 1648 den zweiten Bürgerkrieg. Cromwell und die New Model Army trugen erneut den Sieg davon. Sie säuberten das Parlament von fast all seinen Abgeordneten, so daß nur ein Rumpf übrig blieb, der sich der Macht der Armee beugte. Das Rumpfparlament brachte Karl vor Gericht und richtete ihn am 30. Januar 1649 hin. Es schaffte die Monarchie und das Oberhaus ab und erklärte England zu einem Commonwealth.

3.9.2. Cromwells Herrschaft

Die Regierung erhielt nie eine feste Grundlage. Der neue Staatsrat hing von der Macht der Armee und der zweifelhaften Rechtmäßigkeit des Rumpfparlaments ab. Cromwell war der Alleinherrscher Englands. Zwischen 1649 und 1651 unterdrückte er Irland und Schottland und gliederte sie dem Commonwealth ein. 1653 löste er das Rumpfparlament auf, nachdem er dessen ständige Bemühungen, sich zu erhalten, leid war. Nachdem das Experiment des von Cromwell ernannten Parlament Barebones fehlschlug, erkannte Cromwell im Dezember 1653 das Instrument of Government an, der einzige Versuch in der britischen Geschichte, eine geschriebene Verfassung einzuführen. Das so entstandene Protektorat wurde von einem Unterhaus und von dem Lord-Protektor Cromwell regiert. Das Parlament kritisierte die Beschränkungen des Instruments und schlug eine so genannte Humble Petition and Advice vor, um das Instrument nachzubessern. Cromwell erkannte ein zweites Haus im Parlament und das Recht, seinen Nachfolger zu bestimmen, an, lehnte aber den Königstitel ab.

Nach dem Aufstand der Royalisten 1655 unterteilte Cromwell England in elf Militärbezirke, die Generalmajoren unterstanden. Dies war, mit Ausnahme der Ermordung Karls, die Hauptursache dafür, daß das Volk Cromwell und den Commonwealth ablehnte.
Cromwell betrieb eine rege Außenpolitik. Die Navigationsakte von 1651 löste die Englisch-Holländischen Kriege von 1652 bis 1654 aus, aus denen England mit gewissem Erfolg hervorging. Jamaika wurde den Spaniern 1655 genommen. Mit Frankreich als Verbündetem gewann England 1658 die Schlacht bei Dunes und erwarb das französische Dünkirchen. Seit Elisabeths Herrschaft waren englische Schiffe und Waffen nicht mehr so erfolgreich und gefürchtet gewesen.

Nach Cromwells Tod im September 1658 brach das Protektorat zusammen. Sein Sohn Richard konnte sich nicht den Respekt der Armee verschaffen. In der anschließenden Verwirrung marschierte der Oberbefehlshaber Schottlands, General Georg Monck, in London ein. Er rief das Lange Parlament ein und veranlaßte die Rückkehr des ältesten Königssohnes aus dem Exil.

3.10. Die Restauration

Karl II. kehrte im Mai 1660 nach England zurück. Dort sollte der Zustand von 1642 wieder hergestellt werden. Nur etwa ein Dutzend Männer wurden für ihre Rolle bei der Hinrichtung Karls I. mit dem Tod bestraft. Sowohl das Volk als auch Karl hatten den Wert der Mäßigung erkannt. Aber die Frage der Oberhoheit blieb weiterhin ungeklärt.

Das Parlament setzte in der Kirche die Bischöfe wieder ein und schloß die Dissenter (Protestanten, die nicht der anglikanischen Kirche angehörten) aus. Ihr Gottesdienst und ihre politischen Aktivitäten wurden eingeschränkt. 1673 wurden alle Katholiken durch die Testakte aus der königlichen Regierung und aus öffentlichen Ämtern ausgeschlossen. Der Popish Plot von 1678 und der Ausschluß Jakobs, des katholischen Bruders des Königs, von der Thronfolge brachte die sich gerade bildenden politischen Parteien zum Vorschein. Die Whigs waren für das Parlament und gegen das so genannte Pfaffentum. Sie forderten den Ausschluß. Die Tories waren für die Könige und die anglikanische Kirche und lehnten einen Ausschluß ab. Als sich die erhitzten Gemüter wieder etwas abgekühlt hatten, übernahm Karl wieder das Ruder und regierte ohne das Parlament. Als er 1685 starb, vermachte er Jakob den Thron.

Die Restauration war eine Reaktion auf den Puritanismus und äußerte sich im Verhalten der Menschen, in der Literatur und im Drama. Dennoch erschien Paradise Lost von John Milton 1667, und Pilgrim’s Progress von John Bunyan wurde von 1678 bis 1684 herausgegeben. 1662 gründete Karl die The Royal Society zur Förderung der Naturwissenschaften. 1665 brach zum letzten Mal die Beulenpest aus. Nachdem London 1666 brannte, baute Christopher Wren die Stadt wieder auf.

... siehe großer Brand von London (folgt)

3.11. Die Glorreiche Revolution

Jakob II. büßte das ererbte Wohlwollen des Volkes bald ein. Er ging 1685 bei der Unterdrückung des Aufstands von Jakob Scott, Herzog von Monmouth (einem unehelichen Sohn Karls), zu hart vor. Ferner baute er ein stehendes Heer auf. Außerdem nahm er Katholiken in die Regierung, in die Armee und in die Universitäten auf. 1688 veranlaßte seine Indulgenzerklärung (Declaration of Indulgence), die den Dissentern und Katholiken Religionsfreiheit zugestand, sowie die Geburt eines Sohnes, mit dem eine katholische Thronfolge begann, Jakobs Gegner dazu, Wilhelm von Oranien einzuladen. Er war Protestant und Statthalter der Niederlande. Außerdem war er der Ehemann Marias, der ältesten Tochter des Königs, und sollte Marias Erbe beschützen. Als Wilhelm in England landete, floh Jakob, nachdem seine Armee zu Wilhelm übergelaufen war.

Wilhelm wurde kurzfristig die Regierungsführung übertragen. 1689 krönte das Parlament ihn und seine Frau Maria, nachdem sie die Liste der Bill of Rights bestätigt und den Mißbrauch, den Jakob getrieben hatte, verurteilt hatten. Ein Toleration Act garantierte den protestantischen Dissentern Glaubensfreiheit. Diese Revolution wird als die Glorreiche Revolution bezeichnet, da sie im Gegensatz zu der von 1640 bis 1660 ohne Blutvergießen verlief; das Parlament erlangte die Oberhoheit, und England erlebte eine Blütezeit. Damit setzten sich die Prinzipien der Whigs und der Pragmatismus der Tories durch. John Lockes Two Treatises of Government (1690) boten eine attraktive theoretische Rechtfertigung der Revolution.

Diejenigen, die den neuen Monarchen den Treueid verweigerten, wurden Nicht-Schwörer oder Jakobiten genannt. Der Name wurde von der lateinischen Bezeichnung Jacobus für Jakob abgeleitet. Die meisten Jakobiter waren Katholiken aus den schottischen Hochländern oder aus Irland. Beide Gebiete wurden unterworfen. Der Preis dafür waren allerdings das Massaker von Glencoe in Schottland und die Schlacht an der Boyne sowie die verstärkte Unterdrückung der Katholiken in Irland.

3.12. Die letzten Stuartkönige

Durch Wilhelm wurde England auch in Wilhelms Krieg mit Frankreich, den Krieg mit der Augsburger Liga (1689-1697) und den Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1713) verwickelt. Zeit seines Lebens kämpfte Wilhelm gegen den Eroberungsehrgeiz des französischen Königs Ludwig XIV. Der erste Krieg hatte wenig Auswirkungen. Ludwig erkannte Wilhelm lediglich als Wilhelm III., König von England, an. Im zweiten Krieg bewies der Sieg von John Churchill (später 1. Herzog von Marlborough) bei Blenheim 1704, daß England wieder eine Macht war, mit der man in Europa rechnen mußte.

3.13. Union mit Schottland

Bevor Anna, die jüngere Tochter Jakob II., 1702 den Thron bestieg, waren alle ihre Kinder gestorben. Um eine Rückkehr der katholischen Stuarts an die Macht zu verhindern, erließ das Parlament 1701 das Act of Settlement. Darin wurde festgelegt, daß der Thron an die protestantische Kurfürstin Sophie aus dem Haus Hannover, einer Urenkelin Jakobs I., und ihrer Nachfolger gehen sollte. Schottland war über seinen Ausschluss vom Handel mit dem englischen Empire verärgert. Es zögerte, anders als bei der Bill of Rights 1689, mit der Übernahme des Gesetzes. Die einzige Lösung war, die beiden Königreiche zusammenzuschließen. Dies geschah durch den Act of Union 17 07, mit dem das Königreich Großbritannien gegründet wurde.

... zur weiteren Geschichte Englands siehe: "Die Geschichte Großbritanniens".
Autor:Robert Morten
Datum:Samstag, 4.August.2001, 22:18
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