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Alle Artikel zu England und dem Vereinigten Königreich auf einen Blick
Thema: England und Großbritannien
Z.Zt. sind ca. 420 Artikel zu England und Großbritannien in 5 Rubriken in dieser Datenbank erfaßt. So finden Sie in Standard die Hauptartikel zu Britannia, in Hintergrund die Informationen der Hauptartikel im europäischen oder geschichtlichen Zusammenhang und mit größerer Detaillierung, in Biografie die Kurzbiografien der in Standard und Hintergrund angesprochenen handelnden Personen, in Kommentar zukünftig meine subjektive Bewertungen und Anmerkungen und in Sonstiges Detailinformationen zu Dynastien, Schauplätzen, Dokumenten und vielem anderen mehr.

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17.07.2001; Robert Morten

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Titel:England im Überblick
Untertitel:Land und Leute - Klima, Flora und Fauna - Bildung und Kultur - Staat und Politik - Wirtschaft
kat:Standard
subkat:Standard
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aufmacher:England, Teil der Insel Großbritannien, der größten der Britischen Inseln. Zusammen mit Wales und Schottland umfaßt England den wesentlichen Teil des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland.
text:1. Einleitung

England erstreckt sich über den gesamten Bereich der Insel östlich von Wales und südlich von Schottland. Im 10. Jahrhundert wurde England als unabhängige Monarchie geeint und erlangte schon frühzeitig die politische Kontrolle über den Rest der Insel, alle Britischen Inseln sowie große Teile der Welt und wurde so zum Mittelpunkt eines der größten Imperien der Geschichte. Die Hauptstadt London ist die größte Stadt und wichtigste Hafenstadt Englands. Gleichzeitig ist London auch die Hauptstadt des Vereinigten Königreiches (Großbritanniens) sowie der Sitz des Commonwealth of Nations.

England reicht im Norden bis zur Mündung des Tweed, an der Grenze zu Schottland. Die Ostseite grenzt an die Nordsee und erstreckt sich Richtung Südosten über East Anglia zum North Foreland in Kent und zum nördlichen Ausläufer der Kalkhochländer in Südostengland, den Downs. Die Westseite Englands erstreckt sich von der Mündung des Tweed entlang der Grenze zu Schottland, der Küste der Irischen See, der Grenze zu Wales und der Küste des Atlantischen Ozeans bis nach Land’s End, dem westlichsten Punkt Englands und Großbritanniens. Die Grenze zu Schottland reicht vom Solway Firth im Westen entlang der Cheviot Hills bis zur Mündung des Tweed im Osten. Die englische Südküste verläuft entlang des Ärmelkanals und der Straße von Dover. Die Gesamtfläche Englands beträgt 130 410 Quadratkilometer, das entspricht 57 Prozent der Fläche Großbritanniens. Zu England gehören auch die Region der südwestlich vor Land’s End im Atlantischen Ozean gelegenen Scilly-Inseln, die vor der Südküste gelegene Isle of Wight sowie die Isle of Man, die in der Irischen See zwischen England und Nordirland liegt.

2. Physische Geographie

Die zerfurchte Küste ist eines der physiographischen Hauptmerkmale Englands und Großbritanniens. Sie bietet eine Vielzahl hervorragender natürlicher Häfen, die für Hochseeschiffe gut zugänglich sind. Dies war die entscheidende Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung und die Ausdehnung des Englischen Reiches. Zu den geschichtlich bedeutendsten Häfen gehören an der Nordostküste: Newcastle upon Tyne am Tyne, Middlesbrough am Tees sowie Hull und Grimsby an der Mündung des Humber. An der Küste East Anglias liegen Great Yarmouth an der Mündung des Yare und Harwich an der Mündung des Stour und des Orwell. Auch das an der Themse im Südosten des Landes liegende London zählt zu diesen bedeutenden Häfen. Im Süden sind die aus geschichtlicher Sicht bedeutendsten Häfen: Dover, Folkestone, Portsmouth, Southampton und Poole. Die Westküste, einschließlich der Halbinsel im Südwesten, ist deutlich stärker zerklüftet als die Ost- oder Südküste. Sie verfügt sowohl über große als auch kleine Ankerplätze. Die wichtigsten sind das an der Mündung des Tamar an der Südküste der Halbinsel im Südwesten gelegene Portsmouth, Bristol am Bristolkanal und die Hafenstadt Liverpool an der Mündung des Mersey an der Nordwestküste.

Angesichts seiner Größe hat England erstaunlich viele unterschiedliche Landschaften, die sich auf kurze Distanz abwechseln. Die Pennines, eine Hochlandregion, befinden sich in Nordengland. Sie besteht aus mehreren Ketten, die sich in südlicher Richtung von den Cheviot Hills bis zum Peak District, direkt nördlich des Flusstales des Trent erstrecken, sowie Vorsprüngen und Ausläufern, die sternförmig in alle Richtungen laufen. Die höchste Erhebung Englands ist der im Lake District gelegene Scafell Pike (978 Meter über dem Meeresspiegel) in der Grafschaft Cumbria, die zu den landschaftlich sehenswertesten Regionen Englands zählt. Das Land zwischen der walisischen Grenze, den südlichen Ausläufern der Pennines und dem Bristolkanal ist der Ausläufer der Hügellandschaft, die sich über die gesamte restliche Fläche Englands erstreckt. Das Gebiet in Mittelengland wird als Midlands bezeichnet. Der flachste Teil Englands liegt östlich der Pennines und der Midlands. Er verläuft von den Yorkshire Moors (einem Hochlandausläufer der Pennines) nach Lincolnshire bis zum fruchtbaren Ackerland East Anglias. Er umfasst die Fens, ein enormes trockengelegtes Marschland, das über die Jahrhunderte durch Schwemmsandablagerungen entstand, sowie die breite Mündung einiger Flüsse wie des Ouse und des Witham. Südlich des Bristolkanals erhebt sich ein Plateau, das bis zu den tristen Hochländern und Mooren Cornwalls und Devons auf der Halbinsel im Südwesten reicht. Dartmoor (621 Meter über dem Meeresspiegel) ist eine der rauesten Gegenden Englands und auch das größte Hochland des Südwestens. Aufeinander folgende Hügelketten laufen von der Salisbury Plain in Südengland sternförmig in alle Richtungen. Diese umfassen die Mendip Hills, die Cotswold Hills, die Chiltern Hills und die Downs. Die Downs sind eine Kalkhügelkette im Südosten Englands, die zum Meer hin laufen. Die South Downs treffen in der Nähe von Brighton auf die Küste, die North Downs bei Dover, wo sie in den berühmten weißen Klippen enden, die das Erste sind, was der mit dem Schiff vom Kontinent kommende Reisende von England sieht.

2.1. Klima

Das Klima Englands ist durch die gemäßigten angrenzenden Meere und den warmen Golfstrom angesichts des Breitengrades des Landes relativ mild. Extrem hohe oder niedere Temperaturen treten kaum auf. Die Jahresdurchschnittstemperatur bewegt sich zwischen 11,1 °C im Süden und 8,9 °C im Nordosten. Die jahreszeitlichen Temperaturmittel schwanken im Juli, dem heißesten Monat des Jahres, um 16,1 °C und 4,4 °C im Januar, dem kältesten Monat. In London liegen die Durchschnittstemperaturen für Januar und Juli bei 4,5 °C bzw. bei 18 °C. Der Niederschlag ist im Oktober am stärksten und liegt im Jahresmittel fast in ganz England bei etwa 760 Millimetern. Das Klima der Westküste ist meist feuchter als an der Ostküste. Im Winter kann überall in England Schnee fallen. Am häufigsten schneit es im nordöstlichen Teil der Pennines.

2.2. Flora und Fauna

In den Tiefländern Englands wuchsen früher Eichen und Buchen, in den bergigen Gegenden Kiefern und Birken. Jahrhundertelange Abholzung zugunsten der Landwirtschaft, der Industrie und der Besiedlung führte dazu, dass heute nur noch sieben Prozent der Gesamtfläche des Landes mit Wald bedeckt sind. Durch Wiederaufforstungsprogramme seitens der Forstkommission und einiger privater Landbesitzer konnte die Waldfläche seit dem 2. Weltkrieg vergrößert werden.

Zu den häufigsten Säugetieren Englands zählen mehrere Hirscharten, Füchse, Dachse, Igel und Eichhörnchen. Weit verbreitete Vogelarten sind Stare, Sperlinge, Amseln, Krähen, Tauben, Elstern und Meisen und zahlreiche Arten von Meeresvögeln. In den Mooren der nördlichen Hochländer leben Moorschneehühner.

2.3. Natur- und Denkmalschutz

Die hierfür zuständigen Regierungsressorts sind in England die Countryside Commission und das English Heritage. Anfang der neunziger Jahre waren sie für die 22 Prozent der Landesfläche verantwortlich, die als Naturparks oder Gebiete außergewöhnlicher natürlicher Schönheit ausgewiesen waren, und (was das English Heritage betrifft) für die Gebäude und Denkmäler, die von besonderer architektonischer und geschichtlicher Bedeutung sind. Auch eine Reihe ehrenamtlicher Organisationen befassen sich mit dem Naturschutz. Eine davon ist der National Trust, der sich dem Schutz großer Küstenabschnitte Englands sowie vieler Gebäude widmet. Der Schutz der wild lebenden Tiere wird hauptsächlich durch den Wildlife and Countryside Act von 1981 sichergestellt. Für bedrohte Tierarten wurden Schutzprogramme durchgeführt. In England gibt es etwa 200 staatlich geförderte Naturschutzgebiete. Diese umfassen auch die Küstennaturschutzgebiete auf Lundy vor der Küste Devons. Eine Vielzahl von Naturschutzgebieten wurden von freiwilligen Körperschaften wie der Royal Society for the Protection of Birds, der europaweit größten ehrenamtlichen Naturschutzorganisation, gegründet.
Englands Nationalparks umfassen den North York Moors Nationalpark, den Yorkshire Dales Nationalpark, den Exmoor Nationalpark, den Lake District Nationalpark, den Peak District Nationalpark und den Northumberland Nationalpark. Anders als in vielen anderen Ländern sind diese Nationalparks nicht einfach unbebaute Gebiete, die dem Schutz der Pflanzen und Tiere vorbehalten sind, sondern umfassen die landschaftlich reizvollsten Gegenden des Landes, einschließlich der Siedlungen. In diesen Regionen werden besondere Kontrollmaßnahmen bei der Raumentwicklung sowie Bestimmungen zur Förderung und Erhaltung der traditionellen Wirtschaftszweige, die diese Landschaften mitgestalteten, durchgeführt.

3. Bevölkerung

Der überwiegende Teil der englischen Bevölkerung stammt wie der der Britischen Inseln im Allgemeinen von den Kelten, den Völkern der Iberischen Halbinsel sowie von den späteren Eroberern der Inseln, den Römern, Angeln und Sachsen, Dänen und Normannen, ab. Seit 1950 nahm die ethnische Vielfalt in England durch Einwanderer aus Südasien und der Karibik zu, insbesondere in den großen Städten. Viele weitere Volksgruppen haben sich im Land angesiedelt, dazu gehören Chinesen, Ost- und Südeuropäer, Vietnamesen sowie Menschen aus Ost- und Westafrika.

England hat 49,1 Millionen Einwohner. Dies entspricht über 83 Prozent der Gesamtbevölkerung des Vereinigten Königreiches. Die Bevölkerungsdichte von rund 376 Menschen pro Quadratkilometer ist die höchste des Vereinigten Königreiches und eine der höchsten der Welt. Rund 80 Prozent der Bevölkerung leben in Städten und fast 40 Prozent davon in den sieben großen Ballungszentren: Groß-London, Tyne and Wear, South Yorkshire, West Yorkshire, West Midlands, Groß-Manchester und Merseyside.

3.1. Wichtige Städte

Die Hauptstadt London ist mit 7,07 Millionen (1996) größte Stadt Englands. Birmingham hat etwa 1,02 Millionen Einwohner und ist damit die zweitgrößte Stadt. Sie ist das Zentrum einer großen Industrieregion, in der die wichtigsten Ansiedlungen der Automobilindustrie sowie weiterer Wirtschaftsbranchen liegen. Liverpool (467 995 Einwohner) ist eine wichtige britische Hafenstadt sowie ein großes Handels- und Industriezentrum und kultureller Mittelpunkt der Region. Manchester (430 818 Einwohner) ist das Herz der Baumwoll- und Synthetikfaser-Textilindustrie sowie ein wichtiger Finanz- und Handelsplatz. Zu den weiteren wichtigen Städten zählen das für seinen hochwertigen Stahl, seine Besteck- und Werkzeugproduktion bekannte Sheffield (530 375 Einwohner), das Zentrum der Schwerindustrie, und Bristol (399 633 Einwohner), eine der wichtigsten Hafen- und Handelsstädte.

3.2. Religion

Im 16. Jahrhundert wurde die anglikanische Kirche während der Reformation zur Staatskirche. Formell gehören dieser Kirche fast drei Fünftel der Bevölkerung an, rund 1,1 Millionen Menschen besuchen normalerweise den Sonntagsgottesdienst, an hohen Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten sind es erheblich mehr. Im November 1992 stimmte die Generalsynode der anglikanischen Kirche per Abstimmung der Ordination von Frauen zu. Die dazu notwendige Gesetzgebung wurde anschließend vom Parlament verabschiedet, und die ersten Pfarrerinnen wurden im April 1994 ordiniert. Die zweitwichtigste ist die römisch-katholische Kirche, deren 22 Diözesen in England etwa sechs Millionen Mitglieder angehören. Zu den zahlreichen protestantischen Glaubensrichtungen zählen: die Methodisten, die Baptisten und die United-Reform-Church. Weitere protestantische Kirchen umfassen die Unitarianer, die Freien Christen, die Quäker, die Heilsarmee und zahlreiche Pfingstbewegungen.

3.3. Sprache und Literatur

... siehe Englisch; englische Literatur (in Vorbereitung - folgt).

4. Bildungswesen

Zur Entwicklung und Verwaltung des Schulsystems siehe Großbritannien. In England und Wales werden über 90 Prozent der Grund- und weiterführenden Schulen vollständig durch öffentliche Gelder finanziert. Die restlichen Schulen sind größtenteils Privatschulen, die meist von einer Kirche geführt werden. Rund sieben Prozent der Kinder besuchen unabhängige gebührenpflichtige Schulen.

Der Wechsel von der Grund- auf eine weiterführende Schule vollzieht sich im Alter von elf Jahren. Einige regionale Schulbehörden nehmen jedoch eine Drittelung der Schulzeit vor: eine Unterstufe (für Schüler zwischen fünf und acht bis zehn Jahren) eine Mittelstufe (für acht- bzw. zehnjährige bis 14-jährige Schüler) und eine Oberstufe (für 14- bis 18-jährige Schüler).

Körperlich oder geistig behinderte Kinder erhalten in der normalen Schule besondere Hilfe oder besuchen Ganztags- oder Internatssonderschulen.

4.1. Universitäten und Hochschulen

Von den 120 Hochschulen sind 90 Universitäten. Vor 1992 waren 34 der Universitäten polytechnische Oberschulen, die per Gesetz den Universitätsstatus erhielten. Die englischen Universitäten, die akademische Grade verleihen, wurden mit Ausnahme der Universitäten Oxford und Cambridge im 19. und 20. Jahrhundert gegründet, viele erst in den sechziger Jahren .

4.2. Kultur

Der erste nachhaltige Einfluss auf die englische Kultur stammt von den Kelten. Straßen und Ruinen zeugen von der Besatzung durch die Römer, die mit den Eroberungszügen von Julius Caesar 55 und 54 v. Chr. begann. Sie gipfelte in der Invasion 43 n. Chr. und dauerte bis ins 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung an. Die römischen Soldaten brachten das Christentum nach England, das jedoch von der Bevölkerung kaum angenommen wurde. Erst mit der Ankunft des heiligen Augustin, dem ersten Erzbischof von Canterbury, breitete sich im 6. Jahrhundert das Christentum aus.
Nach dem Abzug der Römer wurde England zunächst von den Angeln, Sachsen und Jüten aus Nordeuropa überfallen und dann besiedelt. Sie errichteten eine Reihe kleiner Königreiche. Die Kultur der Angeln und der Sachsen setzte sich durch. Die englische Kultur, insbesondere im Nordosten, spiegelt allerdings auch den Einfluss der späteren Überfälle und der Besiedlung durch skandinavische Wikinger wider. Aufzeichnungen über diese Zeit finden sich in den Annalen, dem Anglo-Saxon Chronicle und in den Schriften des Ehrenwerten Beda, einem Theologen und Historiker. Die Eroberung durch die Normannen 1066 war die letzte erfolgreiche Invasion Englands, die die Vorherrschaft der Angelsachsen beendete und durch das Zusammentreffen der sächsischen und der keltischen Einflüsse mit den normannischen eine neue Kultur schuf. Die Normannen führten den Feudalismus im Land ein und benutzten das Französische als Sprache bei Hof. Zwischen dem 11. und dem 14. Jahrhundert wurde Französisch auch in der Mundartliteratur verwendet. Gelehrte und religiöse Literatur wurde auf Latein geschrieben.

Eine der wichtigsten Aufgaben Wilhelms I. des Eroberers und seiner Nachfolger war, eine Verbindung zwischen den Normannen und den Sachsen herzustellen und ihre gemeinsame Verteidigung gegen Grenzüberfälle der Waliser und der Schotten zu organisieren. Langsam entwickelte sich eine stabile Gesellschaftsordnung, von der einige Elemente bis heute erhalten blieben. Beispielsweise gehen sowohl die englische Klassengesellschaft als auch der Erbadel auf die normannische Zeit zurück.

Der Niedergang des Feudalismus, der Ende des 14. Jahrhunderts einsetzte, führte in England wie auch andernorts zum Aufstieg der Städte und der Bildung einer Mittelschicht. Ab dem 14. Jahrhundert bildete sich eine weltliche Nationalkultur heraus, und die Gebildeten sprachen nun Englisch (eine Mischung aus angelsächsischen und frankonormannischen Sprachelementen). Die Engländer wurden jedoch mit einzigartigen Einschränkungen konfrontiert, die auf der geringen Größe ihrer Insel und der begrenzten Menge an Rohstoffen beruhten. Um ihre Bedürfnisse zu befriedigen, entwickelten sie sich zu einer Nation der Händler und Seefahrer. Die staatlich geduldete Piraterie von Seeräubern wie Sir Francis Drake führte zu einem Handelsvorteil und zu siegreichen Seeschlachten wie dem Sieg über die spanische Armada (1588). Durch die Vormachtstellung auf den Meeren konnten die Engländer ihr Empire errichten.

4.2.1. Bibliotheken und Museen

Regionale Behörden verwalten in ganz Großbritannien rund 4 100 öffentliche Bibliotheken. In London befindet sich die British Library, Großbritanniens Nationalbibliothek. Sie ist eine der weltweit größten Bibliotheken, deren Sammlungen über 18 Millionen Bücher enthalten. Weitere Buchsammlungen sind die Zentralbibliothek der Universität London, die Bibliothek des Naturwissenschaftlichen Museums und die Bibliothek des Nationalarchivs. Außerhalb Londons gibt es eine Reihe wichtiger Universitätsbibliotheken, insbesondere die in Oxford und Cambridge. Die Stadt verfügt auch über zahlreiche private Sammlungen wie die London Library und die Bibliotheken des Royal Institute of International Affairs, der Royal Geographical Society, und der Königlichen Musikakademie. In den meisten Städten befinden sich verschiedenste Museen sowie Kunstgalerien. Das bekannteste und größte Museum ist das Britische Museum in London. Es umfasst sowohl Kunstsammlungen als auch Sammlungen archäologischer Funde aus der ganzen Welt. Weitere hervorragende Londoner Museen und Galerien sind die Tate Gallery, die Nationalgalerie, das Naturhistorische Museum, das Naturwissenschaftliche Museum, die National Portrait Gallery, das Imperial War Museum, die Wallace Collection und das Victoria und Albert Museum. Die Tate Gallery hat in Liverpool und St. Ives Zweigstellen. Außerhalb der Hauptstadt liegen noch viele weitere bemerkenswerte Museen wie das Ashmolean in Oxford und das Fitzwilliam Museum in Cambridge.

4.2.2 Kunst und Archäologie

... siehe Großbritannien im Überblick

4.2.3 Musik

... siehe Großbritannien im Überblick

4.2.4 Literatur

... siehe englische Literatur, (folgt)

4.3. Englisches Recht

Das englische Recht geht auf die Gebräuche der Angelsachsen und der Normannen zurück, die England 1066 eroberten. Die Normannenkönige errichteten ein starkes, zentralisiertes Verwaltungs- und Rechtswesen, und der jeweilige königliche Hof entwickelte ein vielschichtiges Regelwerk, das auf Gebräuchen und Präzedenzfällen aufgebaut war. Machtstreitigkeiten zwischen dem König und den rivalisierenden Interessen der Feudalbarone und später des Parlaments brachten grundlegende Rechtsdokumente hervor, die die gesamte englischsprachige Welt nachhaltig beeinflußten. Das bekannteste dieser Dokumente ist die Magna Charta, die 1215 erlassen wurde. Von kaum geringerer Bedeutung ist die Bill of Rights von 1689. Die Grundprinzipien, daß Menschen nur von ihresgleichen verurteilt werden dürfen, daß die Freiheit des Einzelnen unantastbar ist, daß Eigentum nur durch ein ordentliches Gerichtsverfahren enteignet werden kann und daß ein Bürger vor unangemessenen Durchsuchungen und Festnahmen geschützt werden muß, wurden zuerst in diesen grundlegenden Verkündungen der englischen Rechtsprechung und in den Ausführungen der englischen Richter formuliert. So gesehen wurde das englische Recht von Richtern entworfen, und obwohl das Parlament ständig neue Gesetze verabschiedet, werden die allgemeinen Rechtsgrundsätze immer noch von früheren Entscheidungen (Präzedenzfällen) der Gerichte abgeleitet und nicht von den Gesetzen. Dieses System kann nur aufgrund des verbindlichen Präzedenzfalles bestehen, demgemäß ein niedriges Gericht den Richtlinien und Prinzipien eines übergeordneten Berufungsgerichts in seiner Entscheidung folgen muß. Das höchste Gericht Englands ist das Oberhaus; ihm folgen in der Hierarchie der Rechtsprechung der High Court und das Appellationsgericht. Einsprüche werden durch das Appellationsgericht an das Oberhaus geleitet. Zivilverfahren werden in Grafschaftsgerichten und am Obersten Gerichtshof verhandelt. Strafverfahren werden an einem Schiedsgericht und an einem Bezirksgericht für Strafsachen verhandelt. Außerdem gibt es einige Jugend- und Familiengerichte.

5. Verwaltung

Seit der Reformierung der Regionalverwaltung 1974 ist England in 39 nichtstädtische Grafschaften, sechs städtische Grafschaften und Groß-London (das 1965 als eigene Verwaltungseinheit eingerichtet wurde) unterteilt. Die Grafschaften sind in insgesamt rund 330 Bezirke aufgeteilt, die wiederum in 10 000 Gemeinden gegliedert sind. Jede Ebene einer Regionalverwaltung untersteht einem Rat, dessen Mitglieder auf vier Jahre gewählt werden. 1985 wurden der Rat Groß-Londons und die Räte der sechs städtischen Grafschaften abgeschafft. Der Großteil ihrer Aufgaben wurde im Fall Groß-Londons den 32 Londoner Stadtbezirken und der Stadt London übertragen und im Falle der städtischen Grafschaften den städtischen Bezirksräten. Mit dem Local Government Act (1994) wurde die Regionalverwaltung in England nochmals neu organisiert. In einigen Gegenden wurde das zweifache System der Grafschaftsräte und der Bezirksräte abgeschafft. Die Regionalverwaltung dieser Gebiete wurde in neuen einstufigen Behörden organisiert. Die erste dieser Gesamtbehörden wurde auf der Insel Wight im April 1995 eingerichtet. Eine ähnliche Umorganisierung wird auch in Wales und Schottland durchgeführt.

6. Wirtschaft und Regierung

... siehe Großbritannien im Überblick
Autor:Robert Morten
Datum:Donnerstag, 2.August.2001, 18:56
Nutzer:0




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