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Alle Artikel zu England und dem Vereinigten Königreich auf einen Blick
Thema: England und Großbritannien
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17.07.2001; Robert Morten

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Titel:Magna Charta Libertatum (1215)
Untertitel: 
kat:Sonstiges
subkat:Geschichte
subsubkat:Magna Charta
aufmacher:Magna Charta (Magna Carta libertatum, Große Urkunde der Freiheiten), Vertrag, den König Johann von England am 15.Juni 1215 mit den englischen Baronen schloß und der als Grundstein der englischen konstitutionellen Freiheitsrechte gilt.
text:1. Einleitung

Johanns militärische Fehlschläge in Frankreich, seine hohen Steuerforderungen und sein Mißbrauch der königlichen und feudalen Privilegien provozierte eine Rebellion der Barone. Manche ihrer Beschwerden waren persönlicher Natur, andere beruhten auf dem Wunsch, sich vor Übergriffen des Königs zu schützen. 1215 verfaßte eine Gruppe von Baronen nach eingehenden Besprechungen die Charta und übersandte sie dem König, damit er sie mit dem königlichen Siegel bestätigte. Als Johann seine Zustimmung verweigerte, sagten ihm die Barone die Treue auf. Sie zogen nach London und besetzten die Stadt. Johann sah sich gezwungen, nachzugeben, und traf sich am 15.Juni in Runnymede bei Windsor mit den Baronen, wo er die Charta mit seinem Siegel bestätigte.

2. Bestimmungen

Die Magna Charta enthielt die erste detaillierte Definition der Beziehungen zwischen König und Baronen; sie garantierte Lehnsrechte und regelte das Rechtssystem. Die Charta schaffte außerdem zahlreiche Mißbräuche im Lehnsrecht ab, darunter die Erhebung von Abgaben durch die Krone ohne Zustimmung der Kronvasallen. Der Handel wurde geschützt, indem der Stadt London und den anderen Städten, den Bezirken und Häfen Englands Freiheiten eingeräumt wurden, und fremden Kaufleuten wurde Freiheit im Handel garantiert. Außerdem wurde ein Standard für Gewichte und Maße festgelegt. Der Court of Common Pleas wurde zu einer ständigen Einrichtung in Westminster, die Gerichtsverfahren wurden nach strengen Vorschriften vereinfacht und die Strafen für Verbrechen vereinheitlicht. Niemand durfte ohne die Aussage glaubwürdiger Zeugen nur auf Grund von Gerüchten oder eines bloßen Verdachts verurteilt werden. Die historische Grundlage für die englischen Bürgerrechte sind in der folgenden Bestimmung enthalten: „Kein Freier darf ergriffen und ins Gefängnis gesteckt werden oder enteignet oder verbannt oder auf irgendeine andere Art in den Ruin getrieben werden, noch werden wir ihn ergreifen oder nach ihm schicken, außer auf Grund eines rechtmäßigen Urteils und des Rechtes des Landes.” Mit anderen Worten, niemandem darf ohne Urteil Leben, Freiheit oder Eigentum genommen werden.

3. Weitere Geschichte

1216 bis 1217, in der Regierungzeit von Johanns Sohn Heinrich III., wurde die Magna Charta vom Parlament bestätigt. 1297 bestätigte ein Parlament unter Eduard I. die Charta in einer modifizierten und ab jetzt standardisierten Form. Auf die Charta beriefen sich die Gegner der königlichen Vorrechte in der englischen Revolution im 17.Jahrhundert. Manche Gelehrte hatten argumentiert, daß die Charta nur eine Übereinkunft zwischen König und Baronen sei. Im Gegensatz dazu aber schloß nach der Interpretation der Parlamentarier unter Führung des englischen Rechtsgelehrten Sir Edward Coke die Charta alle Freien ein. Die Charta wurde 1628 in der Petition of Right und 1689 in der Bill of Rights untermauert. Zusammen bildeten sie die Basis für den Vorrang des Parlaments vor der Krone und schrieben für England das Prinzip des Rechtsstaates fest. Die Magna Charta könnte durch das Parlament jederzeit zurückgewiesen werden und ist daher nicht unantastbar; aber die Rechte, die mit der Charta dokumentiert wurden, sind seit sieben Jahrhunderten in Kraft und inzwischen zum Gewohnheitsrecht geworden.
Autor:Robert Morten
Datum:Samstag, 4.August.2001, 16:43
Nutzer:0




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