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Vorwort von Traudy Rinderer
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Titel:Übertriebene Marienverehrung
Datum:18.03.02
Text:Pater Chiniquy über die Mariaverehrung

Am 15. August des Jahres 1850, am Fest der Maria Himmelfahrt, predigte ich in der Kathedrale zu Montreal über die Macht der hl. Jungfrau Maria, im Himmel für uns arme Sünder zu bitten. Ich verehrte sie damals von ganzem Herzen. Nichts schien mir natürlicher, als zu ihr zu beten und sich auf ihren Schutz zu verlassen. Ich suchte in meiner Predigt zu zeigen, dass Jesus Christus keine Bitte abweisen könne, die Ihm von seiner Mutter vorgetragen werde, sondern dass sie immer alle Gnaden von Ihrem Sohn erlangt habe, die sie von Ihm für ihre Verehrer erbat. Meine Predigt war selbstverständlich mehr sentimental als biblisch, wie dieses bei den römischen Priestern üblich ist. Doch meinte ich’s ehrlich und glaubte aufrichtig, was ich den Leuten sagte. ... Ich lehrte, was die römische Kirche von allen ihren Priestern verlangt. Gott zeigte mir jedoch, dass Er meine Predigt anders beurteilte. Ehe ich zu Bett ging, pflegte ich einen Abschnitt aus meiner Bibel zu lesen ...

Es traf sich, dass ich das 12. Kapitel im Evangelium Matthäus las; dies geschah mit betendem Herzen und im Verlangen, die Worte des Herrn zu verstehen. Ich kam zum 46. Vers, wo erzählt wird, dass die Mutter und die Brüder Jesus Ihn besuchen wollten. Diese Stelle hatte ich schon oft gelesen, aber noch nie hatte sie mir den Eindruck gemacht wie eben jetzt. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie Maria sich gefreut haben müsse, ihren Sohn wiederzusehen. Und was stund da? „Jesus antwortete: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? Er streckte seine Hand über seine Jünger aus und sprach: Sehet da, das sind Mutter und meine Brüder; denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, ist mein Bruder, Schwester und Mutter.“

Der helle Schweiss trat mir auf die Stirne und mein Herz klopfte hörbar, als ich diese Worte las und damit meine heutige öffentlich vorgetragene Lehre verglich, dass Jesus immer die Wünsche seiner Mutter erfüllt habe. Hier wünschte sie doch eine Unterredung mit ihrem Sohn, aber Er gewährte sie ihr nicht. „Schämst du dich nicht“, hiess es in mir, „dich selbst und andere mit solchen Albernheiten zu betrügen?“ „Weißt du nicht“, sprach mein Gewissen mit Donnerstimme zu mir, „dass du heute morgen eine gotteslästerliche Lüge ausgesprochen hast? Lies nur, was die Evangelisten erzählen, so wirst du finden, dass Jesus seiner Mutter nie eine Bitte gewährt hat und nicht wie du gesagt hast, immer! Er hat sie vielmehr zurechtgewisen, sowohl bei diesem Anlass als auch bei der Hochzeit zu Kana. Warum das? Etwa weil Er sie nicht liebte und nicht respektierte? Nein, sondern weil Er feierlich protestieren wollte gegen die abgöttische Verehrung, die man, wie Er voraussah, in der Folgezeit seiner Mutter erweisen würde.“ Dieses brachte mich so in Verwirrung, dass ich zitterte. Die Stimme, die ich in meinem Innern vernahm, hielt ich für die Stimme des Teufels, und ich rief Gott und die heilige Mutter an um Errettung aus der Hand des bösen Feindes. Aber mir wurde bald klar, dass es nicht Satans, sondern Gottes Stimme sei, die mich zur Bibel hinwies ...

Zitternd fiel ich auf meine Knie und rief nochmals die Jungfrau Maria an, sie möchte mich doch in dieser Versuchung bewahren, dass ich den Glauben an sie nicht verliere. Aber je ernstlicher ich so betete, desto lauter hiess es in mir: „Wie darfst du sagen, Jesus habe die Bitten seiner Mutter immer erfüllt, wenn doch das Evangelium gerade das Gegenteil berichtet?“ So kämpfte es in mir die ganze Nacht. Als der Tag anbrach, war ich nahezu überwunden, d. h. mein Verstand, aber Wille noch nicht. Doch hatten meine bisherigen Ansichten von der Anbetung der Jungfrau Maria einen bedenklichen Stoss erlitten und sich bedeutend verändert.

Als ich nach dieser schlaflosen Nacht mit roten Augen zum Frühstück kam, fragte mich der Bischof: „Sind sie krank? Sie sehen ja aus als hätten Sie die ganze Nacht geweint.“ „Das habe ich auch wirklich getan, gnädiger Herr“, bekannte ich. „Kann ich erfahren warum?“ fragte mich der Bischof teilnahmsvoll. „Ja, mein Herr Bischof, das können Sie. Ich bin sogar verpflichtet, es Ihnen zu sagen. Aber bitte nicht hier, sondern wenn wir allein sind, in Ihrem Zimmer ... nur unter vier Augen.“

„Ich habe die schrecklichste Nacht meines Lebens gehabt“, sagte ich zu ihm. „Die ganze Nacht war ich von Anfechtungen gegen unsere heilige Religion geplagt. Ihre anerkennenden Worte hatten mir gestern so wohl getan; aber in der Nacht wurde meine Freude in Verzweiflung verkehrt. Eine Stimme sagte mir während dieser ganzen Zeit, dass ich in meiner gestrigen Predigt ganz gotteslästerlich gelogen habe, als ich behauptete, Jesus könne seiner Mutter nichts abschlagen und habe es auch nie getan. Aus der Bibel musste ich mich nahezu überzeugen lassen, dass ich, ja dass unsere ganze heilige Kirche eine lästerliche Unwahrheit lehrt, wenn sie die Mariaverehrung als eine im Evangelium begründete Lehre bezeichnet.“
Der arme Bischof war ob dieser Erklärung wie vom Blitz getroffen. Er sagte: „Sie werden dieser Versuchung doch nicht nachgegeben haben?“ ... „Gnädiger Herr“, entgegnete ich, „der barmherzige Gott möchte mich bewahren, dass ich bis an mein Ende ein treuer und eifriger Priester unserer heiligen Kirche bleiben kann. Das aber muss ich Ihnen bekennen, dass mein Vertrauen zur Kirche in letzter Nacht stark erschüttert worden ist. Als Bischof müssen Sie mehr Licht und Erkenntnis haben als ich. Ihr weiser Rat und Schriftkenntnis könnte mir nie willkommener sein als gerade jetzt. Helfen Sie mir, bitte, aus dem Sumpf heraus, in den ich diese Nacht hineingeraten bin. Lesen Sie, was hier steht.“ Ich reichte ihm die offene Bibel mit Matth. 12. „Bitte lesen Sie das laut.“ Der Bischof las. Dann schaute er mich fragend an: „Was wollen Sie damit sagen?“ „Euer Gnaden wollen mir gütigst erklären, mit welchem Recht wir angesichts dieser Stelle behaupten können, Jesus habe seiner Mutter alle Bitten gewährt, wo doch hier das Evangelium das Gegenteil sagt.“
Ob dieser einfachen Frage geriet der arme Bischof in grosse Verlegenheit. Ich bat ihn um Erlaubnis, noch weitere Fragen zu stellen, was er erlaubte. Ich fragte: „Wer ist in die Welt gekommen uns zu retten. Jesus oder Maria?“ „Jesus“ sagte der Bischof. „Wer wurde der Sünderfreund genannt, Jesus oder Maria?“ „Jesus nannte man so.“ „Zu wem hat Jesus die Sünder eingeladen, zu Maria oder zu sich?“ „Er hat gesagt: Kommet zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid“, sagte der Bischof. „Er hat nie gesagt: Gehet zu meiner Mutter.“ „Erzählt uns die Schrift von einem Sünder, der zu Maria gegangen wäre und dadurch Zutritt zu Jesus erlangt hätte?“ „Mir ist kein solcher Fall bekannt“, sprach der Bischof. Dagegen sagte ich, „dass der sterbende Schächer am Kreuz sich an Jesus wandte und nicht an Maria, obschon diese bei dem Kreuz stund.“ „In der Tat“, bestätigte der Bischof. Nun sagen Sie mir, gnädiger Herr, hat denn Jesus seit er im Himmel ist, etwas von seiner Sünderliebe und Erlösermacht verloren, so dass nun Maria an seine Statt treten musste?“ „Gewiss nicht“, sagte der Bischof. „Jesus hat noch die gleiche Macht und dieselbe Liebe.“ „Also“, schloss ich, „wenn Jesus noch immer mein bester Freund, mein mächtiger und gnadenvoller Erlöser ist, warum soll ich nicht direkt zu Ihm gehen, sondern zu jemand, der weit unter ihm steht?“ Der Bischof stammelte eine mir unverständliche Antwort, stund dann auf und sagte, er habe noch dringende Geschäfte zu besorgen, reichte mir die Hand und gab mir den Rat, in den Kirchenvätern zu forschen. Ich besorgte mir die ganze Kollektion. Wie gross war mein Erstaunen, als ich beim eifrigen Studium keine einzige Stelle fand, wo die Kirchenväter die Anbetung der Jungfrau Maria gelehrt hätten. Bis in das sechste Jahrhundert nach Christi findet sich keine Söur von einer Lehre, dass die Maria angebetet werden soll. Alles, was man in katholischen Ausgaben von Mariaverehrung liest, ist späterer Zusatz, betrügerischerweise hineingeschoben in den ursprünglichen Text. Als mir das klar wurde, hiess es in mir beständig: „Gehe aus von Babel.“
Quelle: Schriftenverlag Schaefer, CH-5706 Boniswil AG
Stichwort:Religion


Traudy Rinderer | Eingabe! |






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