| Titel: | BSE und Hildener Politik | Datum: | 7.2.01, 19:16 | artikel: | Fast hat es den Anschein, dass große Teile der Hildener Politikszene dem kollektiven Rinderwahn anheim gefallen ist. Oder wie ist es sonst möglich, dass trotz der hier vorherrschenden, eher sachlichen bergisch-rheinische Mentalität innerhalb weniger Wochen dreimal aus verschiedenen Richtungen der abstruse Vorschlag kommt, technisch völlig intakte städtische Gebäude abzureißen? Nach der Stadtsparkasse (SPD + CDU) und dem Parkhaus Kronengarten (CDU + SPD) ist jetzt das Gebäude ?Am Rathaus 21?, in dem derzeit die Musikschule und die Freizeitgemeinschaft untergebracht sind, von der Stadtverwaltung ins Gespräch gebracht worden. Noch vor wenigen Jahren hätten Politiker mit solchen Ideen Gelächter geerntet. Es scheint inzwischen aber so zu sein, dass die Big Brother-Gesellschaft gegen aberwitzige Ideen abstumpft. Alle drei Abrisse werden von ihren Protagonisten natürlich ?wirtschaftlich? begründet. Die unter den vorhandenen Gebäuden liegenden Grundstücke lassen sich vermarkten. Und wenn wir den Wert der bestehenden Gebäude vergessen, lässt sich das auch rechnen. Allerdings nur dann, wenn an den in Rede stehenden Standorten die anschließende Neubebauung brutal vermehrt wird. So soll dann jeweils an gleicher Stelle ein Vielfaches der bisherigen Nutzung entstehen. Die in Hilden herrschende Immobilien-Mafia befindet sich in Torschlusspanik. SPD und CDU dämmert möglicherweise, dass die Bürger dieser Stadt sich die Zerstörung Hildens nicht länger gefallen lassen werden. Deshalb muss jetzt wohl jede Möglichkeit in Betracht gezogen werden, noch eine schnelle Mark auf Kosten der Allgemeinheit zu machen. Denn darum handelt es sich: Städtisches Immobilien-Vermögen wird vernichtet und stattdessen bei einigen wenigen privaten Investoren gebildet. Dieses schlichte ?Vermögensbildungs-Modell? funktioniert so: Die Grundstücke werden vermarktet, überdimensioniert bebaut und die Verkaufserlöse anschließend im städtischen Haushalt für die dadurch entstandenen Infrastrukturprobleme verbraten. Außer den Immobilien-Haien hat niemand einen Nutzen, nur die Bevölkerung einen Schaden. Dass sich hierbei unser ehemaliger Stadtdirektor besonders hervortut, ist sicher kein Zufall. Er verdient sich derzeit zu seiner kärglichen Altersversorgung ein kleines Zubrot als Lobbyist für den Großinvestor Hamann (ehemals Groß-Spediteur am Westring), wo er als alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer? der ?Hamann Grundbesitz Verwaltungs-GmbH Hilden? fungiert (HRB 3147). Diese ?erBauliche? Zusammenarbeit hat auch schon in der Amtszeit Göbels erfreuliche privatwirtschaftliche Erfolge gezeigt. | suchwort: | | INFO: | |
|
|