| Titel: | Im Baudezernat: „Alle für Einen, Einer für alle!“ | Datum: | 12.3.01, 17:30 | artikel: | Die Fortbildung ihrer Mitarbeiter lässt sich die Stadtverwaltung Einiges kosten. So beschäftigt sie zuweilen einen Psychologen, um ihre Leute auf „Vordermann zu bringen. Der Diplom-Psychologe Peter Maas, der als Berufsbezeichnung „Personalberater und –trainer“ angibt, bestreitet u. a. „Workshops“ in der Verwaltung. ( www.maas-training.de)
Der ehemalige Kienbaum-Mitarbeiter behandelt dabei Themen wie: „Akzeptanz und loyale Umsetzung von Entscheidungen nach innen und nach außen.“ , „Mut zum Kompromiss“ oder er „macht deutlich, dass der Kopfbogen der Verwaltung oder des Bürgermeisters ein Hinweis darauf ist, das es zu einem Verwaltungsakt nur eine Meinung gibt.“
Es verwundert wenig, dass Ziel dieser Bemühungen die Mitarbeiter der Bauverwaltung sind.
Hinter den verklausulierten Formulierungen steckt ganz offenbar der Wunsch, die Mitarbeiter fachlich zu disziplinieren. In dieses Konzept ist auch die SPD-Fraktion eingebunden, wie die deutliche Aufforderung ihrer stellvertr. Vorsitzenden, Birgit Alkenings, die Verwaltung möge nicht denken, sondern Beschlüsse ausführen, erkennen lässt.
Der Anlass für diese Maßnahmen sind wohl die zunehmenden Bauchschmerzen, die Fachleute aus dem Baudezernat durch die rigorosen Baupolitik bekommen. Das Baukartell fühlt sich gestört. So soll folgerichtig die Kompetenz im Rathaus durch Willfährigkeit ersetzt werden, eine logische Fortsetzung der Wahl des baurechtlichen Laien Max Rech zum Baudezernenten. Mitarbeiter fühlen sich entmündigt und werden demotiviert. Gefordert wird der stromlinienförmige Mitarbeiter, der sein Gewissen am Rathauseingang abzugeben hat. Der Steuerzahler muss sich fragen, warum er unter diesen Umständen Fachleute überhaupt noch bezahlen soll. Dass ein Diplom-Psychologe sich in den Dienst einer solchen Zielsetzung stellt, ist eine Angelegenheit des Arbeitsmarktes. Auf unsere Anfrage am gestrigen Abend zu diesem Thema reagierte Herr Maas zunächst äußerst aggressiv. Er leistete sich einen kleinen Triebdruchbruch. Hildennet wurde mit der für uns „schrecklichen“ Drohung des zornigen Vaters Maas abgespeist, die Tatsache unserer Anfrage seinem Kunden, der Stadtverwaltung Hilden, zu verraten. Nach einer Denkpause erfuhren wir durch einem Rückruf immerhin die Internetadresse des rührigen Psychologen.
Bemerkenswert ist aus unserer Sicht, dass es biedermännisch auftretende Sozialdemokraten sind, die Mitarbeiter des Rathauses in dieser Weise disziplinieren wollen. Offenbar reicht es nicht aus, Recht und Gesetz wieder in den Mittelpunkt des Verwaltungshandelns zu stellen. Wer „Akzeptanz und loyale Umsetzung von Entscheidungen nach innen und nach außen“ von seinen Mitarbeitern fordert, der hat offenbar Vertrauen verloren oder dieses nie besessen.
Personaldezernent Norbert Danscheid, erklärte gegenüber Hildennet, das der Arbeitsauftrag nicht den Inhalt habe, den die Mitarbeiter kritisieren. Selbst habe er allerdings die Seminare nicht erlebt. Er wolle aber die Teilnehmer diesbezüglich noch einmal befragen.
| suchwort: | Psychologe | INFO: | Psychologe soll Korpsgeist wecken |
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