| Titel: | Stadtentwicklungsausschuss im Griff der Investoren | Datum: | 8.3.01, 18:30 | artikel: | Der Bauausschuss, der offiziell „Stadtentwicklungsausschuss“ heißt, weil das harmloser klingt, betätigte sich in seiner Sitzung am 7. März 2001 wieder einmal Stadtverkaufsauschuss und beschloss weitere Gefälligkeitsplanungen für Investoren:
Für das Gelände der untergegangenen Firma Wagener an der Schützenstraße wird ein Bebauungsplan aufgestellt. Vorgesehen ist wieder einmal eine extrem verdichtete Bebauung mit Rücksicht auf die Investoren. Man darf gespannt sein, ob auch die grüne Oase im Hintergelände der Bauwut zum Opfer fällt. Praktischerweise soll der Investor den Plan gleich selbst machen, damit die lästigen Bürgerinteressen die Wirtschaftlichkeit nicht beschädigen.
Ein Novum erlebte der Ausschuss bei der Vorstellung der Planung für das Eckgrundstück Klotz-/Hofstraße. Da die Verwaltung offensichtlich nicht über die Fähigkeit verfügt, die von ihr praktizierte Interessenvertretung der Investoren positiv darzustellen, durfte Baulöwe Blang – begleitet von einer netten Dame – dem Ausschuss selber vortragen, was dieser zu beschließen haben würde. Inzwischen ist bei der Bauverwaltung wohl jede Schamgrenze überschritten und der Anspruch aufgegeben, eine gedeihliche Entwicklung der Stadt im Sinne der Allgemeinheit zu leisten.
Es wird deutlich, dass die neue Amtsleiterin des Bauordnungsamtes, Heike Kerl, inzwischen beim Hildener Baukartell an Bord gegangen ist. Sie erklärte in der Sitzung, dass die „politikgedeckten“ Investoreninteressen ausschlaggebend für die Genehmigungspraxis seien. Da hat möglicherweise eine Beförderung Wunder gewirkt.
Auch der HAT – Platz an der Gerresheimer Straße/Hummelsterstraße wird bebaut. Zur Hälfte mit der “Biermann-Klinik“ aus dem Park an der Hagelkreuzstrasse. Ein Ersatz für den betonierten Sportplatz wird es nicht geben. Die Anregung der „Bürgeraktion Hilden“, wenigstens zum Ausgleich den Klinikpark nicht zu bebauen, wurde abgelehnt.
Das Baukartell hat auch die Gärten im Hintergelände eines „Etablissements“ an der Hoffeldstraße entdeckt. Dort soll ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Besonders pikant scheint eine der Erschließungsideen zu sein, diese über den „Roten Weg“ neben der Augustaschule zu regeln. Der Vorschlag der „Bürgeraktion Hilden“, hier lieber einen Park für den zugeklotzten Norden zu planen, scheiterte an den bekannten Beton-Fraktionen.
Auch die völlig unsinnige Erschließung an der Regerstraße wurde festgeschrieben, und zwar nach dem Modell „Agitas“: „Was scheren uns die Nachbarn?“
Auch mehr als 2 Millionen DM für den Sportplatzausbau des SV Hilden-Nord wurden per Dringlichkeitsentscheidung beschlossen. Wir sehen, Hilden ist auf einem guten Weg zur endgültigen Betonierung.
| suchwort: | Bauwut | INFO: | betätigte sich in seiner Sitzung am 7. März 2001 wieder einmal Stadtverkaufsauschuss und beschloss weitere Gefälligkeitsplanungen für Investoren: |
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