| Titel: | Outsourcing | Datum: | 13.2.01, 18:55 | artikel: | Outsourcing gilt in der Wirtschaft als erfolgreiche Strategie zur Mehrung des eigenen Gewinns. Es beschreibt die Vergabe von Geschäftsfeldern, die man nicht selber betreiben will, an Fremdfirmen oder neu gegründete Firmen. Infinion oder T-Online sind Beispiele dafür. Als Grund hierfür wird dann oft die „Konzentration auf das Kerngeschäft“ angeführt. Da will auch die Stadt Hilden nicht zurückstehen. Unser aller Bürgermeister betreibt jetzt auch „Outsourcing“. Nein, die Müllabfuhr wird nicht privatisiert. Auch nicht das Friedhofs(un)wesen. Und schon gar nicht die Straßenreinigung. Wir in Hilden lagern zum Beispiel so unwesentliche Dinge wie die Stadtplanung aus. Nachdem das Baudezernat mit einem Politiker statt mit einem Fachmann besetzt worden ist, soll jetzt so eine Art „liberaler“ Stadtplanung durchgeführt werden: Das freie Spiel der Investoreninteressen soll die Stadtentwicklung bestimmen. Die Vermutung, dass die Baulöwen in Hilden eine gedeihliche und nachhaltige Stadtentwicklung als vorrangiges Ziel haben, erscheint allerdings abenteuerlich. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die in Hilden extrem teuren Grundstücke immer höher ausgenutzt werden müssen, um die Kosten im Griff zu behalten. Der überforderte und deshalb unsichere Dezernent versucht mit dieser Strategie nichts anderes, als die Verantwortung, die er nicht schultern kann, zu verlagern. Problematisch ist in diesem Zusammenhang auch die Haltung des Bürgermeisters. Auch er offensichtlich unsicher, versucht durch Konsens mit den Interessen möglich wenig Angriffsflächen zu bieten. Auch dies eine Folge der „Amateurisierung“ unserer Verwaltungsspitze. Der integere ehemalige Schulmeister will in Ermangelung konzeptioneller Vorstellungen eben möglichst jede Auseinandersetzung mit den mächtigen Interessen vermeiden. Eine menschlich durchaus verständliche Reaktion. Aber für unsere Stadt eine Katastrophe. Denn die bereits jetzt über jedes Maß hinaus bebaute Stadt bedarf einer neuen Qualität der Stadtplanung, die nicht mehr nur auf Wachstum ausgerichtet sein darf. Dramatisch in diesem Zusammenhang auch das Versagen der Oppositionspartei CDU, die völlig desorientiert ist und nicht einen einzigen positiven Gedanken in die Diskussion bringt. Die erfahrenen und gerissenen Baulöwen in Hilden wenden eine Umarmungsstrategie an, indem sie den Verantwortlichen suggerieren, dass sie, die Investoren mit ihrer großen Erfahrung die Dinge schon im Sinne der Stadt regeln werden. Zu der Outsourcing-Strategie gehört auch der neue Marketing-Verein. Die an sich vernünftige Idee, die Interessen der Kaufleute zu bündeln, verändert sich mehr und mehr in Richtung eines Ersatz-Entscheidungsgremiums. Auch dies zur Verlagerung von Verantwortung auf Gremien ohne Mandat. Folge ist das Ende jeglicher Transparenz in der Hildener Politik. Und jeder Konzeption | suchwort: | outsourcing | INFO: | Da will auch die Stadt Hilden nicht zurückstehen. Unser aller Bürgermeister betreibt jetzt auch „Outsourcing“. Nein, die Müllabfuhr wird nicht privatisiert. Auch nicht das Friedhofs(un)wesen. Und schon gar nicht die Straßenreinigung. |
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