| Titel: | Innenstadt-Grundstücke in Hilden gratis. | Datum: | 12.2.01, 20:21 | artikel: | Ab sofort nimmt die Stadtverwaltung Anträge an, sie möchte nämlich das Grundstück am Kronengarten (Parkhaus) verschenken. Sie glauben es nicht? Kein Witz. In der Vorlage, die unser Bürgermeister zum Antrag der CDU, den Kronengarten mit zusätzlichen Geschäftsflächen zu bebauen, fertigte, können Sie es lesen. Weil die hirnrissige Idee, das „alte“ Parkhaus abzureißen und durch eine Tiefgarage oder eine neue Hochgarage zu ersetzen unbezahlbar ist, sucht man jetzt einen Investor, der das Grundstück als Geschenk nimmt. Als Gegenleistung soll dieser dann das neue Park-Bauwerk errichten, selbstverständlich in seinem Eigentum. Wir finden das als Steuerzahler großartig: Unser Parkhaus ist weg, unser Grundstück ist weg, aber dafür bildet ein Privater Vermögen. Finanziert vom Steuerzahler der Stadt Hilden. Für den zweifelhaften „Fortschritt“, statt jetzt 300 dann möglicherweise 500 Stellplätze zu haben. Gleichzeitig wird der Kronengarten (oberer Teil) mit mindestens weiteren 6000 Quadratmetern Verkaufsfläche ausgestattet. Der breite Mann (oder Frau) auf der Straße fragt sich, was er denn noch alles in der Innenstadt kaufen soll. Natürlich hat die Stadt wieder einmal recht konkrete Vorstellungen, welche Art Anbieter dort hin soll. Wie jedes Mal, wenn so große Projekte von der Stadt angeleiert werden. Und es hat noch nie funktioniert! Die Kaufleute scheren sich nicht um die Wünsche der Stadt! Es kommt jedes Mal anders. Am Warringtonplatz sollte ein „Vollwarenhaus“ auf Betreiben von Karl Detlef Göbel errichtet werden. Der Jurist zimmerte ein kunstvolles Vertragswerk, um das drittklassige Warenhaus Hertie anzusiedeln. Di e sind auch gekommen. Um nach wenigen Jahren wieder zu gehen und einen Torso zu hinterlassen. Für die Bismarck-Passage reiste seinerzeit ebenfalls ein „Marketingpapst“ an. Ähnlich wie Bullermann sprach er in der Stadthalle vom „richtigen“ Branchenmix und vom notwendigen „Center-Management“, welches festzulegen habe, welche Anbieter sich ansiedeln dürfen. Zuletzt bescherte man uns den monströsen Turm an der Bismarckstraße mit ähnlichen Ankündigungen. Was ist daraus geworden? Sie wissen es: eine Bank die wir schon hatten, ein Brillenladen den wir schon hatten und eine eher langweilige Wäsche-Verkaufshalle. Die Verkäufer der Großprojekte kündigen uns permanent die völlig neuen Einkaufs- und Flaniererlebnisse, geliefert wird das immer gleiche Textil – Einerlei. Offenbar kann man nur mit Textilien die Fantasie-Mieten in der Innenstadt finanzieren. Die nicht gelieferten Feinkost – Geschäfte, Cafés und Restaurants würden die ganze Mittelstraße füllen. Jetzt führt die CDU sogar Kinos auf der Wunschliste. Am langen Ende kommen immer mehr Ramschläden und Leerstände.
| suchwort: | Kronengarten | INFO: | Stadtverwaltung möchte Grundstück am Kronengarten (Parkhaus) verschenken. Sie glauben es nicht? Kein Witz. |
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