| Titel: | Sparkasse | Datum: | 7.2.01, 19:45 | artikel: | NRZ und RP berichten heute über Fusionsideen für die Hildener Stadtsparkasse. Demnach verhandelte die CDU offenbar bereits mit FDP und Unabhängigen und Alt-Stadtdirektor Göbel mit der Kreissparkasse über dieses Thema Drahtzieher und Ideengeber scheint Karl Detlef Göbel zu sein, dessen Privatkrieg gegen die Hildener Stadtsparkasse seit Jahren bekannt ist. Und folgerichtig geht es auch nur dem Namen nach um eine ?Fusion?. In Tat und Wahrheit will die CDU die Sparkasse verkaufen. Auch ein Preis wird schon genannt: für unter 20 Millionen DM soll das Kleinod über den Ladentisch gehen. Nun ist eine Sparkasse formal nicht verkäuflich, dem stehen entsprechende Gesetze entgegen. Deshalb ist ein Pseudo-Verkauf an eine andere Sparkasse, verbrämt als Fusion auch nur weit unter dem realen Wert möglich. Ausserdem bekommt die Stadt den Erlös noch nicht einmal.Er könnte nur in eine gemeinnützige Stiftung fließen. Aber soviel, wie diese Stiftung an Hildener Institutionen und Vereine ausschütten könnte, sollte die SSK Hilden allemal erwirtschaften. Das Argument des CDU-Fraktionsvorsitzenden Achim Kleuser, dass die Europäische Union das deutsche Sparkassengesetz kippen wird, spricht eher dafür, dass jetzt der falsche Verkaufzeitpunkt ist. Denn wenn das Gesetz fällt, wird für die Sparkasse auch ein Marktwert zu erlösen sein Als weiterer Grund für die Fusionierung wird die mangelnde Zukunftsfähigkeit vermutetet.Tatsache ist aber, derzeit ist die Sparkasse kerngesund. Kommentar An sich ist der Verkauf der Sparkasse ordnungspolitisch eine richtige Idee. Bis letztes Jahr schüttete die Stadtsparkasse Hilden keine Gewinne aus. Der Hildener Bürger hat also nichts von seiner Sparkasse. Außer mäßigem Service, unfreundlicher Bedienung im Behördenstil und schwachen Konditionen. Dieser Zustand wird verantwortet durch einen Verwaltungsrat, dessen Laienspielschar seit Jahren völlig überfordert ist. Die Besetzung des Verwaltungsrates erfolgt durch die Fraktionen im Rat. Die Pöstchen sind hart umkämpft, da so ein VR-Sitz mächtig schmückt. Überdies ist da auch noch der Kreditausschuss, gewissermaßen das ?Politbüro?. Kenntnisse wirtschaftlicher Vorgänge spielen bei der Besetzung dieser Gremien keine Rolle. Dieser Zustand hat dazu geführt, dass schwache Vorstände schwach kontrolliert wurden. Dass die Sparkasse Hilden trotzdem wirtschaftlich stark ist, liegt daran, dass die Masse der Kunden den Vertrauensvorschuss der Sparkassen mit hohen Gebühren und niedrigen Einlagezinsen bezahlen. Mit einem professionelleren Management und einem funktionierenden Controlling durch den Verwaltungsrat hätte die Sparkasse sicher rasch eine vernünftige Rentabilität. Insofern ist der Unternehmenswert, und damit ein eventueller Verkaufspreis sehr viel höher anzusetzen als die diskutierten Millionen. Dieser Preis wäre möglicherweise eine Fortsetzung der Göbelschen Spezialität, Hildener Tafelsilber weit unter Wert zu verschleudern. Dies wäre nach dem unsäglich verlustreichen Aktienbau-Deal eine weiteres Desaster. Wer hat Dr. Göbel beauftragt, in Sachen ?Fusion? Verhandlungen zu führen? Auch diese Frage muss beantwortet werden. Ein weiterer Aspekt ist der geniale Zeitpunkt eine solche Verhandlung zu einem Zeitpunkt zu führen, wo die Managementfragen nicht geklärt sind. Wird bewusst dieser Zeitpunkt gewählt? Viel lohnendere Objekte für Verkäufe wären die städtische Wohnungsbaugesellschaft oder die Stadtwerke. Mit deren Verkaufserlös könnten die Ratsmitglieder Hilden auf einen Schlag schuldenfrei machen. Wem nützt es? Das ist die eigentlich spannende Frage, die sich im Zusammenhang mit der Sparkassendiskussion stellt. Fabulieren wir einmal: Gibt es vielleicht einen der Darsteller, der von der Kreissparkasse irgend eine Gefälligkeit möchte und dafür als Morgengabe die Hildener Sparkasse mitbringt? Ob da ein Hildener Aufsichtsratsvorsitzender wird? Aber es gibt noch viel schönere Perspektiven. Schauen wir einmal in die Zukunft. Die Stadtsparkasse ist für ein Butterbrot an die Düsseldorfer Kreissparkasse gegangen, ein par nicht so wichtige Ratsmitglieder können dann aus einem Stiftungsvermögen jedes Jahr einige ?Wohltaten? an Hildener Vereine verteilen. Die Filiale Mittelstraße ist inzwischen viel zu groß. Weil alle Entscheidungsträger bis auf einen Alibi-Posten die Hildener Sparkassengeschäfte von Düsseldorf aus führen. Was zur Folge hat, dass auch die Steuern der Hildener Sparkasse überwiegend an die Stadt Düsseldorf gezahlt werden. Aber für diesen Fall haben wir in Hilden ja die bekannte Immobilien-Mafia. Die hat immer so hübsche Ideen. Die Filiale Mittelstraße blockiert schließlich ein wunderbares Grundstück in bester Lage. Das Gebäude ist zwar für 11 Millionen DM vor kurzem saniert worden. Aber vorbereitend wird schon seit längerem die Meinung verbreitet, dass es in Wahrheit gar nichts wert sei. Also können wir es auch abreißen. Um Platz zu schaffen für ein neues Spekulationsobjekt in Weltstadtgröße. Die Sparkassenfiliale bringen wir am Schwanenplatz unter, da kann man dann noch einmal was verdienen. Da wird auch im nachhinein die Entscheidung weise, die Sparkasse zum Verzicht auf den versprochenen Konkurrenzschutz auf dem gegenüberliegenden Grundstück Bismarckstraße/Mittelstraße zu bewegen. Hilden hätte ein weiteres Stück Identität verloren. Ob ein Bürgerbegehren in Sachen ?Erhaltet unsere Stadt-Sparkasse!? rechtlich zulässig wäre? Presseerklärung: Stadt-Sparkasse muss selbstständig bleiben: Eigenmächtiges Handeln des Ex-Stadtdirektors stoppen! In der überraschend eröffneten Debatte über das Für und Wider einer Fusion der Stadtsparkasse Hilden mit der Kreissparkasse Düsseldorf nimmt Dr. Frank Marcinkowski ? 1984 bis 1999 Mitglied des Verwaltungsrats und 1994 bis 1999 Mitglied des Kreditausschusses der Stadtsparkasse ? für die ?Bürgeraktion Hilden? Stellung: Aufgrund langjähriger Mitgliedschaft im Verwaltungsrat- und im Kreditausschuss weiß ich, dass die Stadtsparkasse ganz entscheidend dazu beiträgt, die örtliche Wirtschaftsstruktur zu sichern. Sie ist als Partner des Mittelstands wichtigster Kreditgeber in Hilden. Sie unterstützt die Stadt durch vielfältige Dienstleistungen. Sie ist einer der wichtigsten Gewerbesteuerzahler und Arbeitgeber in Hilden und sichert so die finanziellen Grundlagen kommunaler Selbstverwaltung. Ihre betriebswirtschaftliche Effizienz steht außer Zweifel. Plötzlich betreibt die CDU, angetrieben durch den Ex-Stadtdirektor, gegen jede wirtschaftliche Vernunft die Fusion der Stadtsparkasse Hilden mit der Kreissparkasse Düsseldorf. Statt ? wie es guter, demokratischer Brauch gewesen wäre ? alle Fraktionen rechtzeitig und umfassend über diese Absicht zu informieren, haben CDU und Dr. Göbel offensichtlich bereits erfolgreich um Stimmen der FDP und ?Unabhängige? geworben. Dank einer undichten Stelle haben es nun alle anderen Fraktionen erfahren, dass dUH und FDP bereit sind, sich dieser CDU an den Hals zu werfen und dafür die Selbstständigkeit der Stadtsparkasse zu opfern. Mit dem Ausscheiden Dr. Göbels als Stadtdirektor hat die Geheimdiplomatie hinter dem Rücken der Gremien der Stadtsparkasse nicht ihr Ende gefunden. Dass die Kreissparkasse offenbar den ?Privatmann? Dr. Göbel als Verhandlungspartner akzeptiert hat, macht die ganze Angelegenheit nicht besser. Und warum schweigt der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Bürgermeister Scheib? Wusste er von diesen Fusionsabsichten? Wer bestimmt in Hilden die Richtlinien der Politik? Wer stoppt den selbsternannten Unterhändler, den Pensionär Dr. Göbel? Sparkassen-Fusion: Scheinheilige Verhandlungsführer Nach Auffassung des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Bürgeraktion Hilden, Ludger Reffgen, gleicht das Verhalten der CDU in der Sparkassen-Fusionsdiskussion der Inszenierung einer Seifenoper. Reffgen nimmt damit Stellung zu der Nachricht, die CDU wolle sich vom Rheinischen Sparkassen- und Giroverband als ?neutralster Sachwalter aller Sparkassen? beraten lassen. Nachdem die bekannt gewordenen Fusionsverhandlungen des früheren Stadtdirektors Karl-Detlev Göbel politisch überwiegend auf Vorbehalte und harsche Ablehnung gestoßen seien, hoffe die CDU jetzt offensichtlich auf die Hilfe eines großen Bruders, dem Rheinischen Sparkassen- und Giroverband. Dem sei zuvor eilfertig das Gütesiegel ?neutraler Sachwalter aller Sparkassen? verliehen worden. ?Wohl, um ihn über jeden Anschein einseitiger Parteinahme erhaben wirken zu lassen?, mutmaßt Reffgen. Die Position der Sparkassen-Dachorganisation, deren Vorstand Göbel viele Jahre selbst angehört habe, sei seit langem bekannt. Reffgen erinnert daran, dass der langjährige Präsident der rheinischen Sparkassen, Johannes Fröhlings, sich immer gebetsmühlenartig für eine wirtschaftliche Konzentration der kommunalen Geldinstitute in den kreisangehörigen Gemeinden zugunsten der Großstadt-Sparkassen ausgesprochen und für wettbewerbsfähige, selbständige Kreditinstitute Mindestbilanzsummen gefordert habe, die ?für Hilden allein jenseits von gut und böse lagen?. Diese Haltung habe sich unter seinem Nachfolger nicht geändert. Rat, Verwaltung, der örtliche Sparkassenvorstand und der Personalrat hätten jedoch immer geschlossen dagegengehalten und die Selbständigkeit der Hildener Stadt Sparkasse ? nicht zuletzt als Ausdruck kommunaler Unabhängigkeit ? verteidigt. In diesem Zusammenhang erwähnt Reffgen die seinerzeitige Übernahme der Sparkasse Wülfrath. Damals habe Göbel in einer eigens von ihm einberufenen Sondersitzung die Hildener CDU-Kreistagsabgeordneten nachdrücklich bekniet, alles in ihrer Kraft stehende zu tun, um die seitens des Sparkassenverbands befürworteten Expansionsabsichten von Kreis-Sparkasse und Stadt Sparkasse Düsseldorf zu verhindern und die Eigenständigkeit der Sparkassen in den kreisangehörigen Städten nicht zu gefährden. Insofern sei es ?scheinheilig?, urteilt der Fraktionsvize der Bürgeraktion, ?dass heute von den gleichen Personen der ?neutral? erklärte Verband vorgeschoben werden soll, mit dem offensichtlichen Ziel, sich angesichts der absehbaren präsidialen Fusionsempfehlung die Hände in Unschuld zu waschen, wenn die Sparkasse der Hildener geschluckt wird?.
Göbel: keine Geheimgespräche? So lesen wir es heute in der Rheinischen Post. Der Alt-Stadtdirektor Dr. Karl Detlef Göbel dementiert, ?Geheimgespräche? in Sachen Sparkasse geführt zu haben. Er dementiert allerdings nicht, Gespräche geführt zu haben. Und dies entweder tollpatschig oder böswillig. Wir dürfen getrost das letztere annehmen. Denn auf jeden Fall sind solche Gespräche auf der Ebene Verwaltungsratsmitglieder mit fremden Geldinstituten zumindest anrüchig, auf jeden Fall aber schädlich. Vor allem dann, wenn die Verhandlungen an Geschäftsleitung und Verwaltungsrat vorbei geführt werden und anschließend durch gezielte Indiskretion in die Presse lanciert werden. Göbel hat möglicherweise immer noch nicht realisiert, dass er nicht mehr Stadtdirektor ist. Man stelle sich vor, während seiner Amtszeit wäre ein Verwaltungsratsmitglied auf diese Idee gekommen. Göbel wäre Amok gelaufen. Unklar ist nach wie vor die Motivation. Bekannt ist seine exzessive Eitelkeit, die ihn veranlasst, seinen Nachfolger und Sparkassenverwaltungsratsvorsitzenden, Bürgermeister Scheib mutwillig zu beschädigen. Insidern ist auch sein zuweilen absurder Privatkrieg gegen den ehemaligen Vorstand Wagner bekannt. Da der jetzige Sparkassenvorstand Stopfer von Wagner seinerzeit vorgeschlagen wurde, ist es durchaus möglich, dass Göbel seine Animositäten auf diesen überträgt. Eine solche Vorgehensweise können viele bestätigen, die in der Vergangenheit Opfer eines Göbel-Rachefeldzuges geworden sind. Sein sehr simples Denken in Freund/Feind-Kategorien ist eine mögliche Erklärung. Seit neuestem scheint auch der SPD in Hilden zu dämmern, wie zerstörerisch Göbel wirken kann. Es ist spät, aber nicht zu spät, ihn endlich zu enttarnen. | suchwort: | Sparkasse | INFO: | Fusion der SSK Hilden? |
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