| Titel: | Der SV-Nord, der Sponsor und die Firma Heidkamp | Datum: | 23.3.01, 10:37 | artikel: | Zuweilen ist unser Baudezernent richtig mutig. Zum Beispiel, wenn es um das Projekt des Fußball-Internats des Düsseldorfer Maklers Tkaczik geht. Der hatte nämlich ein Angebot für den Ausbau des Fußballplatzes eingeholt. Vom Preis war Max Rech so begeistert, dass er am liebsten sofort bestellt hätte. Aber da gibt es ja so lästige Vorschriften, die einen dynamischen Gärtner ... äh ... Baudezernenten zwingen, öffentliche Bauvorhaben auszuschreiben. Bei den städtischen Gesellschaften kann man diese ja so schön umgehen. Schließlich hat man ja eine Ratsmehrheit im Rücken, die jeden Versuch der Stänkerer von der "Bürgeraktion Hilden", bei den städtischen GmbHs ein rechtlich einwandfreies Vergabeverfahren einzuführen, niederstimmen.
Aber bei der Stadt selbst ist eine "leider" ordnungsgemäße Ausschreibung erforderlich. Und schließlich gibt's ja noch das Rechnungsprüfungsamt. Also wird ausgeschrieben. Formal korrekt. Aber eigentlich ist diese Ausschreibung überflüssig, denn Rech erklärte gegenüber dem Stadtentwicklungsausschuss, dass die von Herrn Tkaczik gleich mitgebrachte Baufirma "Heidkamp" mit Sicherheit die preiswerteste sein werde.
Eine mutige Aussage, denn dem Vernehmen nach ist die Firma Heidkamp gar kein Sportplatzbauer. Für diesen Auftrag würde sie vermutlich Subunternehmer einsetzen. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit, Billigarbeiter zu beschäftigen. So etwas soll ja vorkommen, wie die Bau-Gewerkschaft zu berichten weiß. Was sollen potenzielle Auftragnehmer von einer Bemerkung des Baudezernenten halten, die das Ergebnis der Ausschreibung bereits vorwegnimmt?
Baudezernent Rech und damit die Stadt könnten in erhebliche Schwierigkeiten geraten, da der Sponsor, der den Ausbau mit einem Darlehen vorfinanzieren wollte, auf diesen Anbieter fixiert scheint. Bereits jetzt muss die Stadt mehr als 2 Millionen dem Haushalt 2001 entziehen und bereitstellen, damit dieses Ausschreibungsverfahren überhaupt formal korrekt durchgeführt werden kann.
Was passiert, wenn ein anderer Anbieter preiswerter ist? Oder Heidkamp sich an der Ausschreibung nicht beteiligt? Was passiert, wenn sich während der Bauphase "leider" herausstellt, dass die Baukosten "unerwartet" in die Höhe schießen? Zahlmeister ist und bleibt die Stadt!
Bei dem rustikalen Verhandlungsstil Tkacziks ist es durchaus möglich, dass dieser sich entschließt, sich vom SV Hilden-Nord zurückzuziehen. Dem Vernehmen nach soll ja bereits ein Blütentraum geplatzt sein: Die Jungtalente werden nicht im Internat der evangelischen Kirchengemeinde untergebracht werden können. Beim VfR Neuss hat Herr Tkaczik bereits eine Wüste hinterlassen.
Vor einer Ausschreibung öffentlich über deren Ergebnis zu spekulieren, wie es ausgerechnet der Baudezernent getan hat, ist nicht nur schlechter Stil. Es ist auch politisch dumm und nährt erhebliche Zweifel an der Neutralität dieser Bauverwaltung. Aber das ist ja nichts Neues in Hilden.
| suchwort: | SV-NORD | INFO: | Zum Beispiel, wenn es um das Projekt des Fußball-Internats des Düsseldorfer Maklers Tkaczik geht. |
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