| Titel: | Realitätsferne: Ausverkauf oberirdischer Parkplätze geht zu Lasten der Bürger | Datum: | 12.3.01, 17:32 | artikel: | Zeitungsleserin Marlis Voss hatte sich am „Heißen Draht“ der „Rheinischen Post“ Luft gemacht. In einem Bericht in seiner Ausgabe vom 9. März beschreibt das Blatt die Odyssee der Dame, die am verregneten Wochenende sonntags nachmittags in der Absicht, in der Hildener Innenstadt Kaffee trinken zu gehen, einen Parkplatz suchte. Der Ausflug wurde wegen geschlossener Parkhäuser gründlich verhagelt. Nach einigen ergebnislosen Such-Runden verbunden mit dem Ärger über viele rücksichtslose Falschparker sei sie schließlich nach Langenfeld gefahren. Dort habe sie problemlos parken können. Gegenüber der RP reagierte Hans-Joachim Kurowsky, Wirtschaftsförderer der Stadt Hilden erstaunt: „Das ist das erste Mal, dass ich von Parkproblemen am Sonntag höre“. Normalerweise, so Kurowsky weiter, würden die oberirdischen Parkplätze ausreichen. Die städtischen Parkhäuser am Sonntag zu öffnen, sei eine Kostenfrage. Diese Möglichkeit sei bereits diskutiert, nach der Durchlkalkulation aber wieder verworfen worden.
Die Geschichte mit der Überschrift „Ärger über geschlossene Parkhäuser – Eigentlich zum Kaffeetrinken nach Hilden, dann aber nach Langenfeld ‚umgeleitet’“ veranlasste den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Bürgeraktion Hilden, Ludger Reffgen, zu einer Erklärung.
Die Stellungnahme des Amtsleiters für städtische Liegenschaften und Wirtschaftförderung, Hans-Joachim Kurowsky zu Parkproblemen in der Hildener Innenstadt zeuge von Realitätsferne und fehlender Sensibilisierung für die alltäglichen Sorgen der Bürger.
Kurowsky habe jahrelang und gleich reihenweise den Ausverkauf oberirdischer Parkplätze befürwortet (Hofstr., Neumarkt, Klotzstr.) und auch den Erhalt des Parkplatzes Kirchhofstr. nicht gesichert. Unter Hinweis auf den vermeintlich ausreichenden Mangelzustand seien von ihm bis jetzt alle Warnungen in den Wind geschlagen worden. O-Ton: „Normalerweise würden die oberirdischen Parkplätze ausreichen“. Wer heute angesichts empörter Bürger den Überraschten mime, („Das ist das erste Mal, dass ich von Parkproblemen am Sonntag höre.“) tue gut daran, sein Problembewusstsein zu überprüfen, gibt Reffgen zu bedenken.
Geradezu groteske Züge erhalte die Lage, wenn der Kaufmann im Rathaus jetzt im Zusammenhang mit den ersatzweise zu öffnenden städtischen Parkhäusern die Kostenfrage anführe. Reffgen: „Beim Verkauf der öffentlichen Parkplatz-Flächen hat Kurowsky dem Rat diese Gegenrechnung nicht aufgemacht“.
Kurowskys Haltung spiegele allerdings die von der Ratsmehrheit in den letzten Jahren betriebene Politik: Die Stadt versilbere ihren Grundbesitz – der Bürger könne sehen, wo er bleibe. Reffgen kommentiert die Heiße-Draht-Geschichte zusammenfassend so: „Im Vergleich zu quirligen Szenen in Nachbarstädten sieht Hilden dank fragwürdiger Wirtschaftsförderer zunehmend alt aus.“
10. März 2001 Anzeige Bürgeraktion und MUT | suchwort: | Parkplätze | INFO: | beschreibt das Blatt die Odyssee der Dame, die am verregneten Wochenende sonntags nachmittags in der Absicht, in der Hildener Innenstadt Kaffee trinken zu gehen, einen Parkplatz suchte. |
|
|