| Titel: | Geleitworte | Datum: | 4.5.01, 16:25 | artikel: | Geleitworte Normalerweise sind Grußworte zu Vereinsjubiläen eher langweilig. Nicht so aber Grußworte unseres verehrten ehemaligen Stadtdirektors. Die haben Gewicht und Tiefe, gelegentlich sogar Untiefe.
Neben seiner unnachahmlichen Art, sich selbst bis zur tränenreichen Rührung zu beweihräuchern, macht er dem Bürgerverein Meide eine ganze Reihe höchst zweifelhafter Komplimente. So "zeichnete es Vorstand und Bürgerverein aus" auch "Argumenten" zugänglich zu sein. Der Bürgerverein wird auch dafür gelobt, dass er "den Verlockungen", sich Bürgerinitiativen anzuschließen, nicht erlegen sei. (Welchen Verlockungen der Bürgerverein tapfer widerstanden haben soll, bleibt Göbels Geheimnis. Offenbar kann sich der ehemalige Stadtdirektor nicht vorstellen, dass sich Menschen freiwillig, ohne auf ihren finanziellen oder geschäftlichen Vorteil bedacht zu sein, zusammenschließen.)
Und dies ist ein weiterer "Nutzen" des Geleitwortes: Es werden alle die beschimpft, die nicht so lieb zu ihm waren. Zurückhaltend und dezent, wie er nun einmal ist, formuliert er, dass diese "recht unterschiedliche Mittel" einsetzten. Das schreibt der Mann, der in einer Haupt- und Finanzausschuss-Sitzung in einer zehnseitigen Erklärung Bürger dieser Stadt zu seinen Feinden und Gegnern erklärte. - Nicht jeder in Hilden kann oder will ein Jürgen Scholz sein...
Im Klartext: Der Bürgerverein ist und war handzahm, passte sich geschmeidig den Wünschen Göbels an und verzichtete freiwillig auf jede kritische Position. Gleichzeitig bekommt der Bürgerverein auch noch seine Spielwiese zugewiesen: Im Vordergrund stünde die "Gemeinsamkeit", die sich - ganz nach Göbels Wunsch - in Festen und Kontaktpflege äußert.
Was Bürgerinnen und Bürger in Hilden wirklich bewegt, haben mehr als 3.800 Unterschriften unter ein Bürgerbegehren für den Erhalt der Freiflächen in Hilden gezeigt. Die Bürgervereine alten Stils sind nur noch "Reservate" für ausgediente Lokalpolitiker. | suchwort: | Göbel | INFO: | Grußworte zu Vereinsjubiläen eher langweilig. Nicht so aber Grußworte unseres verehrten ehemaligen Stadtdirektors. Die haben Gewicht und Tiefe, gelegentlich sogar Untiefe. |
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