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Artikel:Neues Verkehrsleitsystem in Düsseldorf
Datum:08/Dez/00
Text:Die Stadt Düsseldorf ist als Dienstleistungsstandort Nummer 1 täglich das Ziel von rund 200.000 Pendlern, die zum großen Teil mit dem eigenen Pkw die Stadt ansteuern. Ebenso zieht die Stadt als Standort wichtiger
Konzern- und Verwaltungssitze, bei Messen, als Einkaufsstadt, mit dem großen Kulturangebot oder auch durch den Flughafen in großem Maß Individualverkehr an. Diese besonders in bestimmten Phasen großen Verkehrsmengen will die Stadt Düsseldorf, so Oberbürgermeister Joachim Erwin, künftig mit Hilfe moderner Informations- und Steuerungstechnik noch besser bewältigen. Das Zauberwort heißt Verkehrssystemmanagement. Dahinter verbirgt sich die Überlegung, die vorhandene Verkehrsinfrastruktur im Stadtgebiet noch effektiver zu nutzen. Gleichzeitig sollen die Auswirkungen des Verkehrswachstums auf Lebensqualität und Umwelt minimiert werden.

Der Aufbau des Verkehrssystemmanagements in Düsseldorf stellt einen Entwicklungsprozess dar, der zum Teil auf bestehenden Systemen und wissenschaftlichen Theorien aufbaut. Düsseldorf befindet sich zur Zeit in der Pilotphase und will nach dieser bis 2001 dauernden Phase in drei Stufen voran gehen: Stufe 1 (2001-2002): statisch Informieren, Stufe 2 (2003-2004): dynamisch Informieren und lokal Steuern und Stufe 3 (2005-2007): prognostisch Informieren und gesamtstädtisch Steuern.

Die Kosten für den Aufbau sind für die ersten beiden Stufen bis 2004 nach Angaben von Verkehrsdezernent Werner Leonhardt mit zwölf bis 20 Millionen Mark - je nach Ausbaustandard - veranschlagt. Diese Aufwendungen sind bis zu 65 Prozent förderfähig. Bereits angelaufen sind zwei Pilotprojekte. Dies sind die Bereitstellung von Informationen zur aktuellen Belegungssituation der Parkhäuser im Internet sowie eine Technik zur Routenbeeinflussung am Heerdter Dreieck. Darunter stellen sich die Fachleute eine automatische Verkehrsmessung vor, die Autofahrern den Weg zur Messe - je nach Verkehrsdichte - auch über die längere, aber dann weniger belastete Route, über Rheinalleetunnel, Kniebrücke und Rheinufertunnel empfiehlt.

Für den vom Verkehrsdezernat initiierten Aufbau des Verkehrssystemmanagements wurden verschiedene Ziele formuliert. Das sind, so Leonhardt, insbesondere: Verbesserung der Erreichbarkeit des Wirtschaftsstandortes Düsseldorf; Reduzierung von Staus; Verkürzung der Fahrzeiten des Öffentlichen Nahverkehrs; gleichmäßigere Auslastung des Hauptverkehrsstraßennetzes; Entzerrung der Spitzenbelastung der innerstädtischen Verkehrssysteme durch Routenwahl und durch Beeinflussung des Anreise- oder Abreisezeitpunktes (zum Beispiel durch Änderung von Öffnungszeiten bei der Messe, wie jüngst bei der Medica); Vermeidung von nicht notwendigen Pkw-Fahrten, wie Parksuchverkehr; Erhöhung der Mobilität durch gleichrangige Förderung des motorisierten Individualverkehrs und der Verkehrsmittel des Umweltverbundes und Stärkung des Stadt-Images durch Innovationen auf dem Verkehrssektor.

Das Verkehrssystemmanagement besteht aus drei Aktionsfeldern, die auf der kontinuierlichen Informationsverarbeitung aufbauen. Im ersten Aktionsfeld "Verkehrsinformation" werden aufbereitete Verkehrsdaten, so aus dem Parkleitsystem, den Verkehrsteilnehmern über verschiedene Medien angeboten. Ein Pilotprojekt ist hierbei, die Verkehrsinformationen über das Internetangebot der Stadt Düsseldorf zu liefern. Das zweite Aktionsfeld "Verkehrssteuerung" beschäftigt sich mit der Entwicklung von intelligenten Lösungen zur möglichst optimalen Steuerung und Beeinflussung des Verkehrs. Dazu gehört die stadtweite Erfassung des Verkehrszustandes auf den Straßen. Im dritten Aktionsfeld "Verkehrskonzepte" werden erhobene Daten als Grundlage für die Erarbeitung von Konzepten genutzt, so Verkehrsentwicklungsplanungen oder Parkraumkonzepte.

Zu den weiteren Bestandteilen gehören nach Angaben von Leonhardt Informationen über Baustellen, Hinweise für Radfahrer, die Optimierung der Steuerung der Lichtzeichenanlagen, Erneuerung alter Verkehrsrechner sowie die Verbesserung der amtlichen Wegweisung auf dem Autobahnnetz rund um Düsseldorf und im Stadtgebiet.

Erste Erfahrungen aus dem Forschungsprojekt "Mobilität in Ballungsräumen" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, an dem die Städte Frankfurt, Stuttgart, München, Köln und Dresden teilnehmen, lassen eine sehr positive Wirkung erwarten.

Autor:PLD
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