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Interpret:Embrace
Titel:Drawn from memory
Datum:2001
Stil: 
Qualität:7
rezensiert:Nein
Rezension:Soviel vorneweg: Vielseitig ist das neue Album des englischen Quintetts ganz gewiß, wobei sämtliche Tracks aus der Feder zweier Autoren, der Brüder Danny und Richard McNamara, stammen. Das Spektrum beginnt bei der Ballade, die auf "Drawn From Memory" am häufigsten vertreten ist. Mal von Klavier, mal von Akustik-Gitarre begleitet, nicht immer sehr spektakulär, aber wem die "Urban Hymns" von The Verve gefallen haben, der dürfte sich auch hier recht wohl fühlen. Zudem entwickelt der Opener "The Love It Takes" eine zunehmende, sich ins Rockige steigernde Dynamik, während dem Titelsong "Drawn from memory" einige Takte klassischer Kammermusik vorangehen.
Es folgen lebendigere, groovende Nummern, die an die Charlatans oder die frühen Primal Scream erinnern. Bis hin zu einem angenehm derben Sound mit fast hardcore-mäßigen Gitarren und einem übersteuerten Gesang, der an diesen Stellen so dreckig und grungeig daherkommt, wie in Kurt Cobains extremsten Phasen. Insbesondere "Yeah you" kann man sich sehr gut vorstellen als künftigen Abräumer in Alternative-Rock-Diskotheken. Bei alledem noch sehr melodiöse Passagen, wie bei "New Adam, new Eve" mit wunderbaren, verspielten Orgelläufen und einem Refrain, der zumindest harmoniesüchtige Menschen zum Mitjubilieren anregen mag.

Auf dem Debütalbum von 1997 "The Good Will Out" herrschte noch das Pathos vor, das viele Britpop-Bands kennzeichnet, der Sound war etwas arg vielspurig und übermäßig perfekt produziert. Das gilt für dieses Embrace Album nicht mehr: Die Single-Auskopplung "Hooligan" etwa verbindet einen sozialkritischen Text, der eine echte Message zu vermitteln versucht ("Don't be a fool again, don't be a hooligan") mit einer völlig undramatischen Untermalung: eine schlichte Dauer-Wiederholung zweier Akkorde und ein frech-fröhliches Zwischensolo, das auf einem Kamm geblasen wird. Oasis wären zu soviel Understatement vermutlich nicht in der Lage.

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