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Symbol:Ohr
Kulturkreis:Antike Christentum
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Bedeutung:

Ohr, ein symbolkundlich erstaunlich bedeutsamer Körperteil. »Durch das Hören des Ohres wird das Innere des Menschen erschüttert« (Hildegard von Bingen); das Ohr galt seit der Antike als Sitz des Gedächtnisses, und die Empfängnis Jesu wurde in der frühmittelalterlichen Kunst gelegentlich naiv durch das Eindringen der Taube des Heiligen Geistes in das Ohr der Gottesgebärerin dargestellt.

Die Ähnlichkeit der Ohrmuschel mit Schneckenwindungen (anatomisch ist von »Helix« und »Anthelix« die Rede) stellt eine Symbolverbindung Ohr-Schnecke-Geburt (Austritt des Schneckenleibes aus dem Gehäuse) her, und von Göttern und Heroen wird gelegentlich erzählt, sie seien aus dem Ohr ihrer Mutter hervorgegangen.

Ohrläppchen werden in vielen Kulturen durchstochen oder durchbohrt, um Holzscheiben, Jadepflöcke, Goldgehänge und andere Schmuckstücke aufzunehmen, weshalb stark verlängerte Ohrläppchen vielfach als Symbol für Adel und Verdienste angesehen wurden: Die Vornehmen des Inkareiches in Altperu wurden von den erobernden Spaniern als »Orejones« (Großohrige) bezeichnet.

Hingegen sind in Europa die »Eselsohren« des Königs Midas und lernunwilliger Schüler Gegenstand des Spottes. Die volkstümliche Redensart »sich etwas hinter die Ohren schreiben« geht auf den alten Rechtsbrauch zurück, daß bei Abschluß von Verträgen (z.B. über Feldgrenzen) ein als Zeuge dienender Knabe an den Ohren gezogen oder geohrfeigt und dann mit Geld beschenkt wurde, um den strittigen Punkt positiv oder negativ im Gedächtnis zu behalten. Andere Redensarten sind »bis über beide Ohren« (in Schulden stecken oder verliebt sein), »jemanden übers Ohr hauen« (aus der Fechtersprache), »es faustdick hinter den Ohren haben« (pfiffig sein, weil in dieser Schädelgegend die Schlauheit sitzen sollte), »die Ohren spitzen« (wie etwa Hund und Katze). Unmäßig lange Ohren wurden in alten Weltbeschreibungen exotischen wilden Menschen zugeschrieben, die außerhalb des Kulturlandes wohnen und sich in ihre Ohren hüllen sollten wie in einen  Mantel. 

Das Klingen der Ohren wurde bei den antiken Pythagoreern als Signal einer göttlichen Eingebung verstanden, sonst – wie noch in der Gegenwart – als Anzeichen, daß der dies Erlebende in seiner Abwesenheit »durchgehechelt« wird.

Beispiele: 
Quellen: 
Links: 


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