Nimbus oder Heiligenschein, eigentlich (lat.) Wolke, Symbol für eine übermenschliche Persönlichkeiten auszeichnende strahlende Aura, die in erster Linie ihr Haupt umgibt (während die Mandorla die ganze Gestalt einhüllt). Die leuchtende Scheibe um den Kopf ist nicht eine Einführung der christlichen Ikonographie, sondern bereits in der asiatischen Kunst sowie in der spätantiken des Hellenismus ein beliebtes Mittel, um Göttlichkeit der Dargestellten auszudrücken. Zeus (Jupiter), Apollon als Sonnengott und Dionysos (Bacchus) wurden auf diese Weise dargestellt, ebenso Großkönige und vergöttlichte römische Kaiser auf Münzbildern.
In der römischen Calixtus-Katakombe taucht der Nimbus ab dem 2. Jahrhundert als Hauptkrönung Christi auf, später werden auch Maria und die Engel auf diese Weise ausgezeichnet. Christus wird häufig mit einem Kreuznimbus dargestellt, bei welchem der Kreis durch die Kreuzbalken (nur drei sind sichtbar) geteilt wird. Den Symbolen der vier Evangelisten wird bereits im 4. Jahrhundert ein Heiligenschein zugestanden. Er dient in der Folge zur Hervorhebung von Heiligen in Figurengruppen und wird meist in Goldfarbe ausgeführt.