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Symbol:Kreis
Kulturkreis:Antike Asien Christentum Buddhismus Sonstige
Bild:
zum Bild:Die Manege
Bedeutung:

Kreis, das wohl wichtigste und am weitesten verbreitete geometrische Symbol, dessen Form auch durch das Erscheinungsbild von Sonne und Mond vorgegeben ist.

Der Kreis ist nach den Spekulationen der platonischen und neuplatonischen Philosophen die vollkommenste Form; der legendäre Tempel des Apoll bei den Hyperboreern wird als kreisrund beschrieben (Hinweis auf die prähistorische Kultanlage Stonehenge in Südengland?) und die Königsstadt von Platos »Insel Atlantis« als System von konzentrischen Land- und Wasserringen.

In mystischen Systemen wird Gott als Kreis mit allgegenwärtigem Zentrum paraphrasiert, um Vollkommenheit und Ungreifbarkeit für menschliche Begriffe (Grenzenlosigkeit, Ewigkeit, das Absolute) anzudeuten. Am Kreis ist weder Anfang noch Ende, weder Richtung noch Orientierung zu sehen, und das »Himmelszelt« wird – auch infolge der kreisförmigen Bahnen der Sterne um den Himmelspol – als runde Kuppel vorgestellt, weshalb der Kreis auch für den Himmel und alles Spirituelle steht.

Durch Einzeichnung von Speichen wird er zum Radsymbol, das jedoch zusätzlich die Dynamik – im Gegensatz zur Unveränderlichkeit des Kreises – zum Ausdruck bringt.

Das ägyptische Symbol für Ewigkeit ist eine zum Kreisring geknotete Schnur, das antike hingegen die sich in den Schwanz beißende Schlange (Uroboros).

Konzentrische Kreise entstehen auch, wenn ein Gegenstand ins Wasser geworfen wird; die auf prähistorischen Großsteingräbern häufigen Ritzbilder dieser Art können als Sinnbilder des Versinkens in den Wassern des Todes (vgl. Jenseits) gedeutet werden, vielleicht auch des wundersamen Wiederaufsteigens aus ihnen, im Sinne einer Lehre von Tod und Wiedergeburt, die durch Wellenkreise oder Ringwellen symbolisiert wird.

Ein Kreis mit eingezeichnetem Mittelpunkt ist in der traditionellen Astronomie das Symbolzeichen für die Sonne, in der  Alchemie jenes für das ihr analoge Metall Gold. In den magischen Lehren hat der Kreis die Funktion eines böse Geister abwehrenden Schutzes, der bei Beschwörungszeremonien um den Magier gezogen wird und nicht überschritten werden darf.

Symbolkundliches Gegenstück zum Kreis ist das Quadrat, das im Gegensatz zu ihm die irdische Welt und das Materielle bezeichnet. Der Kreis steht für Gott und Himmel, das Quadrat für Erde und Mensch. Die sprichwörtliche Aufgabe einer »Quadratur des Zirkels«, die Verwandlung eines Quadrates in einen flächengleichen Kreis (mit rein geometrischen Mitteln) bezeichnet daher das Bemühen des Menschen, seine eigene Substanz in jene der Gottheit übergehen zu lassen, sich also zur Göttlichkeit hin zu läutern. Die mit normalen geometrischen Geräten unlösbare Umwandlungsaufgabe ist eine in der Renaissance oft auftauchende Allegorie für das menschliche Streben nach »Vergöttlichung«, die auch in der alchemistischen Symbolik eine große Rolle spielt.

Ohne auf das Problem der Flächengleichheit einzugehen, befaßt sich auch die Kabbala mit Kreis und Quadrat – der Kreis innerhalb eines Quadrates wird als Sinnbild des göttlichen »Funkens« innerhalb der materiellen Hülle verstanden.

In der christlichen Ikonographie wird der Heiligenschein (Nimbus) meist kreisförmig dargestellt, und konzentrische Kreise stellen auch die ursprüngliche Schöpfung Gottes dar – den »Erdkreis«, in den der Mensch erst später gestellt wird; der Schöpfer zeichnet ihn mit einem Zirkel (Bible Moralisée, 13. Jahrhundert), oder er offenbart sich andeutungsweise in Gestalt einer Hand, die aus dem Zentrum mehrerer Kreise hervorkommt und sie an der Peripherie »transzendent« (über sie hinausgehend) durchbricht (romanisches Fresko, St. Climent de Tahull, Katalonien, ca. 1123).

Naturgemäß ist der Kreis als Symbol nicht auf die Hochkulturen beschränkt; er »symbolisiert z.B. bei verschiedenen Indianergruppen die kosmische Gebärde des ›Großen Geistes‹; denn Mondbahn und (vom Standpunkt des irdischen Beobachters) ›Sonnenbahn‹ und ›Sternenbewegung‹, aber auch das natürliche Wachstum erzeugen runde Formen. Deshalb werden den Lagern, dem Tipi und Sitzordnungen der Kreis zugrunde gelegt« (Nixdorff bei Sterck 1987). Reigentänze können als »getanzte Kreise« verstanden werden.

Im Zen-Buddhismus bedeutet der Kreis die Erleuchtung, die Vollkommenheit des Menschen in der Einheit mit dem Urprinzip. Im chinesischen Yin-Yang-Symbol ist die Dualität im Kreis (T'ai-chi, dem Ur-Einen) eingeschlossen.

In Europa beherrscht die Vision der schalenförmig ineinander gelagerten kosmischen Sphären in kreisförmiger Projektion das Weltbild des Mittelalters und wird in Dantes »Göttlicher Komödie« in Form der Kreise von Über- und Unterwelt dichterisch vergegenwärtigt; die Hierarchien der Engel beherrschen als Hüter der Sphären diese große Ordnung.

Die Dreifaltigkeit wird oft durch drei einander durchdringende Kreise symbolisiert.

Beispiele: 
Quellen: 
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