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Symbol:Knoten
Kulturkreis:Ägypten Antike Asien Germanen Christentum Buddhismus Hinduismus Freimaurer Sonstige
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Knoten in Schnüren und Bändern stehen als Symbole mit dem Komplex des »Lösens und Bindens« in Zusammenhang. Ihre Grundqualität ist jene der Vereinigung, des Festhaltens und damit auch Bannens, während ihre Auflösung Freisetzung von Kräften oder Wesen bewirkt.

Das Bild des Zerschneidens eines Knotens bezieht sich ursprünglich auf den zwar irregulären, aber kürzesten und steilsten Pfad zum Ziel, auf die Befreiung gebannt gewesener Kraft. Das berühmteste Symbol dieser Art ist der »Gordische Knoten«; er befand sich auf der Burg der phrygischen Hauptstadt Gordion und verband am Streitwagen des legendären namengebenden Königs Gordion die Deichsel mit dem Joch für die Zugtiere durch einen vielfach verschlungenen Riemen. Dabei mag es sich um eine symbolische Verbindung der Weltachse mit der Erde oder dem Firmament des Himmels gehandelt haben, die durch einen Kultgegenstand symbolisiert wurde. Die Überlieferung versprach dem die Weltherrschaft, dem es gelang, die Verbindung zu lösen. Der Sage nach zerhieb Alexander d.Gr. den Knoten im Winter 334-333 v. Chr. mit seinem Schwert. Das sprichwörtliche »Zerhauen des Gordischen Knotens« bedeutet danach, daß jemand eine unerwartete Gewaltlösung für ein schwieriges Problem findet.

Fest geschlungene Knoten konnten nach antikem Volksglauben nicht nur feindliche Dämonen fesseln, sondern dienten auch als Liebeszauber; »Liebesknoten« sind Sinnbilder einer Verlobung, die noch nicht so fest bindet wie der Ring, sondern noch gelöst werden kann oder dort gebraucht wird, wo eine Ehe nicht möglich ist. Knoten können dort hinderlich sein, wo eine Ablösung erstrebt wird – so bei der Geburt (»Entbindung«).

Den Tempel der römischen Geburtsgöttin Juno Lacinia durfte niemand betreten, der einen Knoten an sich trug. Bei Plinius (23-79 n. Chr.) heißt es, daß der Kindesvater seine schwangere Gattin zunächst mit einem Gürtel umwinde und diese dann mit dem Spruch, er habe sie gebunden und dann wieder gelöst, einer leichten Geburt zugänglich mache.

In Altgriechenland wurden mehrere Götterbilder gefesselt, »um sie am Entweichen zu hindern« (eher: um die in ihnen wohnenden höheren Wesen am Verlassen der Statuen zu hindern; vgl. Omphalos).

Im christlichen Bereich steht die romanische Flechtbandornamentik mit der Idee des »göttlichen Schürzens von Schicksalsknoten« aus germanischer Tradition in Verbindung. Diese Macht wurde in der angelsächsischen Kunst Christus zugeschrieben, der allein fähig ist, aus der Bindung und Verflechtung im Irdischen zu befreien.

Knoten in Gewändern gelten als unheilabwehrend, und solche werden auch nicht selten in Form von Umsetzung in Schnitz- und Schmiedearbeiten wiedergegeben. Verknotung der Kleider von Braut und Bräutigam ist bei Hochzeitsriten häufig (Verheiratung). Im Mönchtum bedeutet die geknotete Hüftschnur die Bindung an das abgelegte Gelübde, wobei drei Knoten auf Armut, Keuschheit und Gehorsam hinweisen.

Den Hexen wurde ein menschenfeindlicher Knotenzauber in Form des »Nestelknüpfens« zugeschrieben, womit sie angeblich symbolisch-magisch die Hosenbänder von verheirateten Männern verknoteten und diese impotent zum Zeugen von Nachkommen machten.

In Altägypten sind verschiedene Symbole auf Knoten zurückzuführen, so etwa die »Isisschleife« (Isisblut), die ringförmig zusammengefügte Schnur (Kreis) als Bild der Ewigkeit, vermutlich auch das Henkelkreuz (Anch-Kreuz). Auch die ovale Kartusche, die Pharaonen-Namenshieroglyphen umschließt, ist wie ein geknotetes Seil aufzufassen.

»Bannknoten« sind gelegentlich in Felsritzbildern des Alpenraumes erhalten, Endlosknoten in ornamentaler Form, die vermutlich von Bergwanderern böse Mächte fernhalten sollten.

Im Hinduismus stellen die Knoten heiliger Büßer die Akte der Devotion dar. Im Buddhismus ist der »mystische Knoten« einer der »acht Schätze« und symbolisiert die Dauer des geistigen Lebens, die nie endende Weisheit und Wachheit.

In der freimaurerischen Symbolik gehen Knoten – etwa im »Vereinigungsband« (corde d'union, einer verschlungenen Schnur) als Symbole der Verbundenheit und Gebundenheit an die Pflichten – wohl auf die Sinnbildwelt der Bauhütten zurück.

Die beiden romanischen Säulen im Würzburger Dom, die mit den biblischen Namen der salomonischen Tempelsäulen (Jachin und Boas) belegt wurden, wovon die erstere eine sich achtmal umschlingende und einmal verknotete Schnur, die zweite eine viermal umschlungene, zweimal geknotete Schnur als Ornament aufweist, hängen mit nicht näher deutbarer Säulen- und Knotensymbolik zusammen.

Große Bedeutung hat die Knoten- oder Flechtband-Symbolik in China. Der endlose, in sich zurücklaufende Knoten (p'anchang) ist ein buddhistisches Symbol und wird auch als »Glücksknoten« bezeichnet. Auf indischer Tradition beruht sein Vergleich mit den Gedärmen getöteter Feinde. Der Knoten mit seinen sechs Schleifen über einem zentralen Quadrat wird vielfach ornamental im Kunstgewerbe verwendet.

Allgemein ist in den alten Kulturen der magische Akt des Bindens oder Lösens von Knoten bedeutsamer als der Knoten selbst als Symbol im engeren Sinn.

Beispiele: 
Quellen: 
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