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Symbol:Jungfrau
Kulturkreis:Antike Asien Christentum Sonstige
Bild:
zum Bild:Hans Memling: "Allegorie der Keuschheit" (15. Jh.);
Bedeutung:

Jungfrau, die keusch und ehelos lebende junge Frau, ist in vielen Kulturen Symbol der asketischen Hinwendung zum überweltlichen Bereich, wobei nicht immer moralische Motive, sondern oft auch magische Enthaltsamkeitsideale eine Rolle spielen.

Eine zeitlich begrenzte Jungfräulichkeit wurde etwa von den Vestalinnen und Seherinnen (Sibyllen) Alt-Roms gefordert, als Voraussetzung für die ständige Bereitschaft einer Kommunikation mit der Gottheit.

Vielen Göttern, Heroen und Herrschern wurde eine nichtsexuelle Empfängnis durch eine Jungfrau nachgesagt, so etwa der griechischen Jugendgöttin Hebe, dem Perseus, Alexander dem Großen, Dschingis-Khan, Lao- tse und in Altmexiko dem Gott Quetzalcóatl (vgl.  Schlange). Auch Kaiser Augustus soll auf wunderbare Weise durch eine Schlange, das heilige Tier Apollos, in einem Apollotempel gezeugt worden sein. Die Vestalin Rhea Silvia empfing Romulus und Remus vom Kriegsgott Mars. Solche Mythen werden von Theologen als Vorahnungen der Empfängnis Jesu gedeutet, wobei die mittelalterliche Kunst in »Mariae Verkündigung« die zeugende göttliche Kraft als Taube inmitten eines Lichtstrahls darstellt, der das Haupt oder das Ohr Mariens trifft. Fenster und Kristalle, die Lichtstrahlen unversehrt durchdringen lassen, sind Symbole der Jungfrau Maria.

Auch im alten Peru gab es eine Art von geheiligten Jungfrauen, wie u. a. Inka Garcilaso de la Vega (1539-1616) berichtet. »Sie lebten bis an ihr Ende in immerwährender Abgeschiedenheit und wahrten dauernde Jungfräulichkeit... denn sie sagten, die Frauen der Sonne dürften nicht derart gewöhnlich sein, daß sie jedermann sehen könne. Und diese Abgeschiedenheit war so groß, daß nicht einmal der Inka selbst von dem Vorrecht Gebrauch machen mochte..., nämlich sie zu sehen und mit ihnen zu sprechen... Die Hauptbeschäftigung, der die Sonnenjungfrauen nachgingen, bestand im Spinnen (vgl. Spindel) und Weben... Alle diese Dinge (Gewebe) fertigten die Nonnen in großer Menge an, mit ihren Händen – für die Sonne, ihren Gatten. Und da die Sonne jene Schmuckstücke weder anlegen noch tragen konnte, sandten sie sie dem Inka als dem natürlichen und rechtmäßigen Nachfolger... und da jene Gegenstände von den Händen der Coyas, der Sonnenfrauen, und für die Sonne angefertigt wurden und die Frauen wegen ihres Standes vom Blut der Sonne selbst waren, galt ihnen die höchste Verehrung.« Eine in unlauterem Verhältnis zu einem Sterblichen ertappte Sonnenjungfrau wurde zur Strafe lebendig begraben, ihr Liebhaber aber wurde gehenkt und sein Geburtsort vernichtet.

Auch bei den schriftlosen Völkern ist die Einstellung anzutreffen, daß Jungfrauen gegenüber verheirateten Frauen eine überlegene Macht zukommt. Der Märchenforscher F. Karlinger kommentiert eine Mythe der australischen Ureinwohner über das Sternbild der Plejaden so: »Die beiden (Sterne der) Plejaden, die Wurunnah heiratete, leuchten nicht so stark wie jene, die Jungfrauen blieben. Der Glaube an die größere Kraft (hier Leuchtkraft) der Jungfrauen gegenüber den verheirateten Frauen herrscht bei den meisten exotischen Stämmen vor.«.

Jungfrau (lat. Virgo, griech. Parthenos) ist auch der Name des 6. Zeichens des Tierkreises (vgl. Sterne), von der Sonne zwischen dem 23. August und dem 22. September regiert. Bienen, der Fuchs und die Hühnervögel stehen zu diesem Zeichen in magischem Zusammenhang, das mit Stier und Steinbock zu den »Erdzeichen« gezählt wird. Die traditionelle astrologische Symbolik verbindet mit diesem Sternbild Eigenschaften wie Opferbereitschaft, geistige Kälte und Klarheit, ungenutzte Möglichkeiten, Bereitschaft zur Wandlung der Ursubstanz (»materia prima« im Sinne der alchemistischen Ideenwelt, da das Zeichen von Merkur – vgl. Sulphur und Mercurius – beherrscht wird). Der von Aratos im 3. Jahrhundert v. Chr. in seinem Lehrgedicht »Phainomena« überlieferten Sternsage zufolge ist die astrale Jungfrau die personifizierte Gerechtigkeit (griech. Dike), die einst im Goldenen Zeitalter unter den Menschen wohnte, sich aber wegen der späteren Verrohung der Sitten auf ihren Flügeln in den Himmel emporschwang und nur noch als fernes Sternbild zu sehen ist. Das ihr nächststehende Tierkreiszeichen ist wohl nicht zufällig die Waage.

Beispiele: 
Quellen: 
Links: 


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