Gog und Magog, symbolische Bezeichnung für antichristliche bzw. gottesfeindliche Mächte in der Johannes-Apokalypse, 20, 8.
Nach dem Tausendjährigen Reich des Friedens auf Erden wird der Teufel aus seinem Gefängnis frei, sammelt »die Völker an den vier Enden der Erde, Gog und Magog, um sie zum Streit zu versammeln. Ihre Zahl ist wie der Sand am Meer.« Doch bald fällt Feuer vom Himmel und verzehrt sie, und »der Teufel, der sie verführte, ward geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel«.
Beim Propheten Hesekiel (38-39) war Gog ein Fürst in einem nördlichen Land Magog, das vielleicht nur nach ihm benannt ist (Gyges?), woraus der Verfasser der Apokalypse zwei Völker machte.
In der islamischen Mythologie bat ein asiatisches Volk Alexander d.Gr. um Hilfe gegen die Nachstellungen von »Jadschudsch und Madschudsch«, und der »Zweihörnige« errichtete eine Mauer aus Eisen und Erz, die nicht durchbrochen werden konnte. »Da ward dieses Volk gläubig und pries Allah für seine Gnade...«
Spätere Legenden erzählen, daß Nacht für Nacht die ausgesperrten Völker versuchten, mit ihren messerscharfen, glühenden Zungen den Wall zu durchbrechen, aber stets, wenn der Morgen graute, mußten sie fliehen, denn Allah machte die Mauer wieder so stark, wie sie gewesen war. Aber am Ende der Tage verhieß Allah, »daß sie als Zorngericht den Wall durchbrechen und alle Frevler und Ungläubigen vernichten sollten, bevor Allah sie als Zeichen seines Sieges auch in die Gehenna (Hölle) stürzen würde...«
Hinter den Namen Jadschudsch und Madschudsch haben die Exegeten die aus der biblischen Mythologie bekannten Dämonen Gog und Magog gesehen. »Der Prophet hat sie rechtens nicht nur als Namen für einzelne Personen gedeutet, sondern als Synonyme für die Mächte des Chaos« (Beltz 1980).