Symbol - Attribut - Allegorie - Emblem
Ornamentik | Kochzitate | Weinrausch | Sketchup | Peter Eckardt

________

Symbol - Attribut - Allegorie - Emblem

Hier können Sie Symbole suchen, finden und eintragen!

Bitte recherchieren Sie vor Ihrem Eintrag, ob das Symbol
nicht schon vorhanden ist! Sollten Sie weitere
Bedeutungsaspekte und / oder Beispiele ergänzen wollen
schicken Sie mir bitte eine Email.
Vielen Dank für Ihre Mithilfe!

zur Homepage

Email

NEU: Volltext-Suche



Umlaute bei der Suche bitte umwandeln!

 Alles  Neu  Suchen  Auswahl  Detail 

Symbol:Apostel
Kulturkreis:Christentum
Bild:
zum Bild: 
Bedeutung:

Apostel, zwölf Jünger Jesu, von ihm selbst aus der großen Zahl seiner Anhänger ausgewählt, um sein Werk fortzusetzen und das Evangelium zu verbreiten. Die vier Evangelien und die einundzwanzig kanonischen Apostel-Briefe des Neuen Testaments sowie die apokryphen Apostelbriefe und die Apostelgeschichten schildern ihr Wirken. Zu ihnen gehören (Attribute in Klammern):

  •     Petrus (Schlüssel)
  •     Andreas (Schrägbalkenkreuz)
  •     Jakobus d. Ä. (Muschel, Pilgerhut)
  •     Johannes (Evangelist; Kelch mit Schlange)
  •     Philippus (Kreuz)
  •     Bartholomäus (Messer)
  •     Matthäus (Evangelist; Beil, Meßstab, Winkelmaß)
  •     Thomas (Lanze, Winkelmaß)
  •     Jakobus d. J. (Walkerstange)
  •     Simon Zelotes (Säge, Beil)
  •     Judas Thaddäus (Hellebarde, Steine, Keule, Beil)
  •     Judas Ischarioth (Geldbeutel).


Nach dem Verrat des Judas Ischarioth wählten die Jünger durch Los als zwölften Apostel

  •     Matthias (Beil, Lanze, Steine).


Paulus (Schwert) zählte wegen seiner visionären Berufung auch zu den Aposteln und wurde nach Petrus an die zweite Stelle gesetzt, beide wurden als Apostelfürsten besonders geehrt und stets unmittelbar neben Christus dargestellt; um die auf die zwölf Stämme Israels bezogene Zahl nicht zu überschreiten, ließ man dann meist Matthias weg. In der Apostelgeschichte wird auch Barnabas als Apostel bezeichnet.

Die sog. griechische Apostel-Reihe, die man in der gesamten byzantinischen Kunst findet, umfaßt nur acht Aposteln: Petrus, Paulus, Andreas, Thomas, Philippus, Jakobus d. Ä., Simon, Bartholomäus und die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas, Johannes.

Seit frühchristlicher Zeit werden die Apostel als Personen dargestellt; sie sind oft aber auch (vom 5.-13. Jh.) vertreten durch die in der Bibel genannten Symbole. Am häufigsten verkörpern zwölf Lämmer die Apostel (nach Lk. 10,3); diese Apostellämmer kommen u. a. in den Mosaiken von S. Maria Maggiore in Rom (432/40) und in S. Apollinare in Classe (6. Jh.) vor. Aber auch zwölf Tauben sind als Aposteln zu deuten (nach Mt. 10,16), ebenso die zwölf Löwen am Thron Salomos (Maria als Thron Salomonis).

Als Personen stehen oder sitzen die Aposteln in einer Reihe zu beiden Seiten Christi oder seiner Symbole (Kreuz, Lamm), oder sie werden von ihm angeführt; man findet sie in Apsiden und Kuppeln altchristlicher und byzantinischer Kirchen. Auch Einzeldarstellungen (Brustbild des Petrus, Fresko, Neapel, 2. Katakombe von S. Genaro) sowie miteinander disputierende Paare sind geläufig. Anfangs sind die Apostel wie Christus jugendlich, bartlos, später wie er bärtig, in Tunika und Pallium, barfuß oder Sandalen tragend, im Typ spätantiker Lehrer oder Philosophen, wiedergegeben.

Die Tracht wird auch im Mittelalter beibehalten. Generelle Attribute sind Schriftrolle, Buch, Kreuz (als Triumphzeichen Christi) und Kranz in den Händen als Zeichen des Sieges, da sie Christus nachfolgten und den Märtyrertod erlitten, nur Petrus hat bereits als individuelles Attribut den Schlüssel; seit dem 5. Jh. sind Nimben üblich. Für Petrus und Paulus ist, vielleicht auf Porträts zurückgehend, von Anbeginn ein individuell geprägter Typ festgelegt, der später beibehalten wird. Seit dem 12./13. Jh. werden alle Apostel durch die obengenannten, meist auf ihr Martyrium Bezug nehmenden individuellen Attribute gekennzeichnet. In Renaissance und Barock sind sie durch physiognomische Studien (Abendmahl von Leonardo da Vinci, 1496/97, Mailand, S. Maria delle Grazie) bzw. Charakterköpfe ausgezeichnet. Von Albrecht Dürer werden sie in seinen sog. Vier Aposteln (eigentlich zwei Apostel und zwei Evangelisten) als vier verschiedene Temperamente charakterisiert (1526, München, Pinakothek).

Dargestellt werden die Apostel vom Mittelalter bis in das 19. Jh. an Portalen, Pfeilern und Chorschranken der Kirchen, auf Glasfenstern und am Balken der Triumphkreuze (sog. Apostel-Balken). Man findet sie an fast allen kirchlichen Geräten und Ausstattungsstücken sowie - meist mit Christus in der Mitte - an Altären (Zwölfbotenaltar von Tilman Riemenschneider, Heidelberg, Museum) und auf Altarpredellen. Spruchbänder oder Bücher in ihren Händen enthalten oft Sätze des Credos, als deren Schöpfer sie gelten (Eilbertus-Tragaltar, um 1160, Welfenschatz).

Typologisch werden sie den Propheten gegenübergestellt und daher auf deren Schultern dargestellt als Symbol des Alten und Neuen Bundes (Fürstenportal, um 1225, Bamberg, Dom; Taufstein, um 1180, Merseburg, Dom). Einzeln und als Gruppe treten die Apostel seit frühchristlicher Zeit auch in biblischen Szenen mit Christus auf; in byzantinischen Handschriften sind die ältesten Beispiele ihres Wirkens nach der Himmelfahrt Christi erhalten, gemäß Apostelgeschichte u. a. ihre Aussendung, Taufe fremder Völker und ihre Martyrien. Im späten Mittelalter treten die Apostel auch in den legendären Ereignissen des Marienlebens, wie Tod, Himmelfahrt und Krönung der Maria, auf. Als beliebte Einzelszenen findet man den Abschied der Apostel voneinander und ihren Abschied von Maria, meist in einer reichen landschaftlichen Szenerie; auch die Darstellung ihrer zum Teil auch in der Legenda Aurea geschilderten Martyrien bleiben bis in die Barockzeit sehr beliebt.

Beispiele: 
Quellen: 
Links: 


powered in 0.01s by baseportal.de
Erstellen Sie Ihre eigene Web-Datenbank - kostenlos!