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Regionale Informationen aus dem Landkreis Leer

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Titel:»Eine Entscheidung steht in weiter Ferne«
Gemeinde/Stadt: 
URL:www.rheiderland.de
Datum:Mittwoch, 14.3.2001
Text:Biogasanlagen bleiben im Gespräch- Zweigvereine wollen sich weiter informieren

Rheiderland (tor). Das Thema Biogas ist bei den Rheiderländer Landwirten zur Zeit heiß diskutiert. Vor gut einem Monat hatte das Leeraner Unternehmen Prokon Nord GmbH auf Einladung des Zweigvereins Rheiderländer Geest die neuartige Technologie vorgestellt.

Der Landwirtschaftliche Zweigverein Niederrheiderland ließ sich die Thematik jetzt von Ekkehard Schneider, Präsidialmitglied des Fachverbandes Biogas, erläutern (die RZ berichtete). »Eine Entscheidung zugunsten einer Biogasanlage scheint aber noch in weiter Ferne zu sein«, so der Hatzumer Landwirt Ento Wübbena, der den Münchener Schneider nach Jemgum einlud. Wübbena selbst befasst sich seit langem mit dem Thema Biogas.

Über die verschiedenen Technologie-Varianten einer Biogasanlage konnten sich jetzt Landwirte und Interessierte bei Versammlungen der Landwirtschaftlichen Zweigvereine Rheiderländer Geest und Niederrheiderland informieren.

Zum einen referierte Diplom-Ingenieur André Hamers von der Prokon Nord GmbH über das Thema. Nach seiner Meinung wäre eine Großanlage, an der mehrere Landwirte beteiligt sind, mit Standort Weenermoor eine ideale Lösung.

Von neutraler Stelle ließ sich der Zweigverein Niederrheiderland daraufhin beraten. Ekkehard Schneider aus München informierte über die generellen Möglichkeiten einer Großanlage, aber auch darüber, was eine kleine Anlage für ein bis vier Landwirte bringen kann. Neben der finanziellen Angelegenheit spielt für die Landwirte aber auch der dauerhafte Betrieb einer solchen Anlage eine große Rolle. Es muss sichergestellt sein, dass genügend Gülle und Kofermente über das Jahr verteilt vorhanden sind.

Der Zweigverein Niederrheiderland hat nun erst einmal einen Arbeitskreis gegründet, der sich weiter mit diesem Thema befassen soll.

Auch Ento Wübbena, Landwirt aus Hatzum, interessiert sich für das Thema Biogas und möchte sich eventuell eine einzelne Anlage anschaffen. Er rechnet mit Gesamtkosten von bis zu 300.000 DM. Diese könnten nach seiner Rechnung innerhalb von fünf bis zehn Jahren auch wieder reingewirtschaftet werden. »Allerdings muss man mindestens eine Stunde Arbeit pro Tag einrechnen, wenn man eine solche Anlage eigenständig betreiben möchte«, so Wübbena. Eine weitere Frage wäre noch, ob sich Firmen und Privathaushalte mit einbringen möchten, indem sie zum Beispiel Industrieabfälle (Bäckereierzeugnisse, Kartoffelpülpe) und Bioabfälle (Gartenabfälle), die sogenannten Kofermente, zum Erhöhen der Gasausbeute in der Anlage beisteuern.

Der Zweigverein Niederrheiderland will sich in der nächsten Zeit erst einmal weiter von neutralen Personen beraten lassen. Für den 9. April hat der Arbeitskreis Konrad Wieking von der Ländlichen Erwachsenenbildung aus Nienburg eingeladen, der unter anderem über die Arbeit des dortigen Biogas-Interessieren informieren wird.

»Bei der Wahl eines Anbieters werden wir uns noch Zeit lassen. Wir müssen erst einmal wissen, was die wirtschaftlichste Variante für eine solche Anlage ist«, so Ento Wübbena. Er bemängelte außerdem noch, dass es bei dieser Thematik noch keine Zusammenarbeit zwischen den beiden Zweigvereinen im Rheiderland gibt.
Autor:Rheiderland Zeitung

Redaktion - LeerOnline


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