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Regionale Informationen aus dem Landkreis Leer

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Titel:Kein gesichtsloser Einheitsbrei
Gemeinde/Stadt: 
URL:www.rheiderland.de
Datum:Montag, 12.3.2001
Text:ANNO setzt sich für Erhalt der Kulturlandschaft ein.

Ostfriesland (RZ). Der Verein zur Erhaltung der Ostfriesischen Kultur- undBaudenkmale »ANNO« fordert die Gemeinden und Landkreise auf, sich stärker um den Erhalt der Kulturlandschaften in Ostfriesland einzusetzten.

Er befürchtet, dass die Landschaft in Ostfriesland vollends zu einem gesichtslosen Einheitsbrei verkommt. Dabei ist es ANNO in erster Linie wichtig, dass die verschiedenen Kulturlandschaften, wie Geest, Marsch und Moor stärker als bisher gepflegt und restauriert werden. Des Weiteren betont der Verein, dass es die Aufgabe aller Politiker, quer durch die Parteien ist, sich dieses Themas anzunehmen und neben der ökologischen Komponente, auch die Wichtigkeit einer intakten Kulturlandschaft für den Tourismus zu sehen. Man könne nicht glauben, dass man Jahrzehntelang die Landschaft mit Windparks, Hochspannungsleitungen und Gewerbegebieten vollpflanzen könne, ohne das dies Auswirkungen auf den Tourismus habe.

So fordert ANNO unter anderem eine flächendeckende Wiederbepflanzung der Alleen mit landschaftstypischen Gehölzen. Auch der konsequente Schutz der Wallhecken hat den Verein oberste Priorität. »Die Besiedelung der Wallheckengebieten mit Neubauten muss grundsätzlich ein Tabu sein«, fordert Insa Uphoff, Vorsitzende von ANNO. Während überall über Ausgleichsflächen für Neubaugebiete und Gewerbegebiete gesprochen werde, scheint sich niemand mehr Gedanken über die Anpassung solcher Baugebiete in die Landschaft zu machen. Überall in Ostfriesland stechen knallbunte Blechhallen ins Auge. ANNO fordert die Kommunen auf, sich mehr ihrer Landschaftspflegerischen Verantwortung bewusst zu werden. »Leider glauben viele Planer ihr Job sei damit getan, wenn sie eine Ausgleichsfläche nachweisen können. Doch genauso wichtig ist uns, dass an Ort und Stelle keine optische und ökologische Ruine hinterlassen wird«, so Rolf Greeven, Vizevorsitzender von ANNO.

In einem Maßnahmenkatalog fordert der Verein unter anderem

* Industriegebiete konsequent mit einem Grüngürtel aus heimischen Gehölzen zu versehen.

* In Neubaugebieten genügend öffentlichen Raum für Baumbeflanzungen vorzusehen.

* In den Marschgebieten Bundes-, Kreis-, Landstraßen konsequent mit Linden, Ulmen (resistente Züchtungen) oder Kastanien zu bepflanzen.

* In den Geestgebieten) sind Eichen und Lindenbepflanzungen entlang der Straßen vorzusehen.

* Keine Planungen für Baugebiete in Wallheckengebieten weiterzuverfolgen.

* Förderprogramme aufzulegen, die bei der Gartengestaltung die Verwendung von heimischem Gehölz begünstigt.

* Informationsbroschüren aufzulegen, die über die Verwendung heimischer Pflanzen bei der Gartengestaltung informieren.

* Bei steigender Stromerzeugung an der Küste (Windparks u. Offshorparks), Stromleitungen in die Erde zu legen.

Ostfriesen wie Touristen wollen eine intakte Kulturlandschaft. Deshalb muss gerade in der flachen ostfriesischen Landschaft die Landschaftspflege ganz oben stehen. »Die Leute die im Mecklenburg Urlaub machen, schwärmen nicht zu Unrecht vom den wunderschönen Alleen. In Ostfriesland hat man sie vergessen, obwohl alles einmal da war«, so Heiko Behrends, Vorstandsmitglied von ANNO.
Autor:Rheiderland Zeitung

Redaktion - LeerOnline


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