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Regionale Informationen aus dem Landkreis Leer

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Titel:Spürbarer Mangel an Bewerbern
Gemeinde/Stadt: 
URL:www.rheiderland.de
Datum:Montag, 12.3.2001
Text:Kammerpräsident Klaus Hippen wirbt für Handwerkslehre

Ostfriesland (RZ). „Die demographische Entwicklung zeigt erste Auswirkungen im ostfriesischen Handwerk."

Das sagte Klaus Hippen, Präsident der Handwerkskammer für Ostfriesland, bei der Vorlage der Lehrlingsstatistik für das vergangene Jahr. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge sank gegenüber 1999 zwar leicht, übertraf aber mit 1426 neuen Verträgen nochmals den langjährigen Durchschnitt. Insgesamt war die Zahl der Lehrverträge aber noch nie so hoch: Gegenüber dem Stand vor fünf Jahren absolvieren jetzt knapp zehn Prozent mehr Jugendliche eine handwerkliche Lehre. „Es wird jedoch für die Betriebe zunehmend schwieriger, die Lehrstellen mit geeigneten Bewerbern zu besetzen", sagte Hippen.

Mit rund einem Drittel aller neuen Lehrverträge bleibt das Handwerk der ausbildungsintensivste Wirtschaftsbereich in Ostfriesland. Insgesamt absolvieren 2808 Männer und 998 Frauen, also 3803 junge Menschen, eine Lehre in einem Handwerksberuf. Nach der durch das Sonderprogramm der Bundesregierung verursachten Rekordmarke von 1485 neuen Lehrverträgen im Jahr 1999 sank die Zahl der Neuverträge im vergangenen Jahr wieder auf das langjährige Niveau mit 1426 neuen Auszubildenden.

In Ostfriesland bilden 1926 Betriebe den Nachwuchs des Handwerks aus. Die größte Ausbildungsleistung erbringen die Unternehmen der Elektro- und Metallhandwerke sowie des Bau- und Ausbaugewerbes. Dann folgen die Gesundheits- und Körperpflegehandwerke, die Holzhandwerke und die Berufe des Nahrungsmittelhandwerks. Nach der schulischen Vorbildung stellt die Hauptschule nach wie vor ein Fünftel der Handwerkslehrlinge. Mehr als die Hälfte der Azubis haben vor Eintritt in das Berufsleben ein schulisches Berufsgrundbildungsjahr durchlaufen.

Präsident Hippen verwies darauf, dass es in den kommenden Jahren immer schwerer werde, qualifizierte Bewerber für die vorhandenen Lehrstellen in ausreichender Anzahl zu finden: „Erstmals verzeichnen wir in diesem Jahr in einigen Gewerken einen spürbaren Mangel an Bewerbern." Demographisch bedingt wird sich die Zahl der Schulabgänger weiter reduzieren. Diese Entwicklung sei problematisch, weil auch die Zahl der Fachkräfte im Handwerk zurückgehen werde, so Hippen.

Fehlende Nachfrage prägt nach Beobachtungen der Handwerkskammer bereits jetzt die Ausbildungsplatzsituation des Handwerks. In einigen Branchen gibt es einen Überhang an offenen Lehrstellen. Sowohl in den Metallberufen, als auch bei den Elektrikern, in den Bau- und Ausbauberufen sowie in den Nahrungsmittel-Handwerken Bäcker und Fleischer gelingt es nicht mehr, alle Ausbildungsplätze zu besetzen. „Gegensteuern müssen wir mit einer noch gezieltere Nachwuchswerbung, um den künftigen Bedarf an Fachkräften im Handwerk decken zu können," so Hippen weiter. Die Handwerkslehre sei ein gutes Sprungbrett ins Berufsleben, ermuntert der Kammerpräsident die Schulabgänger dieses Jahres, sich für eine Ausbildung in einem der 127 Handwerksberufe zu entscheiden. „Wir brauchen helle Köpfe", sagte Hippen.
Autor:Rheiderland Zeitung

Redaktion - LeerOnline


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