| | Titel: | »Mein Kindheitstraum hat sich erfüllt« | | Gemeinde/Stadt: | Weener | | URL: | www.rheiderland.de | | Datum: | Samstag, 17.3.2001 | | Text: | »Meinders Plaatse« in Weenermoor hat neue Besitzer
Weenermoor (kah). »Mein Kindheitstraum hat sich damit erfüllt«, lacht Dr. Birgitt Knust. Die Rede ist von der altehrwürdigen »Meinders Plaatse«, dem ältesten Bauernhaus in Weenermoor. Zusammen mit ihrem Mann Holger Surendorf hat sie das Kleinod erworben und bezogen. Gestern hieß der Heimatkundliche Arbeitskreis das Ehepaar mit einem Ehrenbogen in seinem neuen Heim willkommen.
»Wir sind froh, dass das Haus in gute Hände gekommen ist«, freut sich Annita Gelder, Vorsitzende des Arbeitskreises. Der Arbeitskreis hat sich die Pflege und Präsentation Weenermoorer Sehenswürdigkeiten auf die Fahnen geschrieben. Unter seiner Regie wurde das alte Spritzenhaus am Ortseingang restauriert, der Friedhof am Middelweg zu einem Gedenk- und Ruheplatz umgestaltet und in dem Bunker neben der Kirche ein kleines Museum eingerichtet. Auch die »Meinders Plaatse«, die sich im Privatbesitz befindet, lag dem Arbeitskreis stets am Herzen, da es sich um ein ortsprägendes Gebäude handelt. Als im vergangenen Jahr der Verkauf des Hauses anstand, fürchtete der Arbeitskreis den Verlust der Sehenswürdigkeit.
Ende vergangenen Jahres konnten die Heimatkundler dann aufatmen: Über den Verein ANNO, der sich für den Erhalt und die Pflege denkmalgeschützter Substanz einsetzt, entstand der Kontakt zu Dr. Knust. Die Bonnerin befand sich bereits seit einiger Zeit auf der Suche nach einem solchen Objekt. Sie hat sich mit einer Firma, die im Bereich Biotechnologie tätig ist, selbstständig gemacht und wollte Wohnhaus und Büro unter ein Dach bringen. Aber nicht irgendein Wohnkomplex sollte es sein: »Es musste unbedingt ein Gulfhof sein«, erzählte sie.
Das Haus soll jetzt umgestaltet und zurückgebaut werden. Dabei will sich die neue Besitzerin an alten Plänen orientieren und das Gebäude in einen Zustand versetzen, in dem es sich Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts befand. Kurz nach dieser Zeit fand damals der erste tiefgreifende Umbau des Gehöfts statt - in der Form, wie er sich heute präsentiert. Die ältesten datierbaren Teile des Hauses (Dachwerk und Kellerbalken) stammen aus dem Jahre 1657/58. Wahrscheinlich ist der Hof jedoch noch älter, worauf Backsteine im Klosterformat hinweisen, die sich in unteren Teilen des Mauerwerks befinden.
Der Name »Meinders Plaatse« ist übrigens auf einen Kirchenvogt und seine Nachkommen zurückzuführen, die hier 150 Jahre lang bis 1983 wohnten. Ein Ahn dieser Familie, Johannes Meinders aus Bramsche, ließ es sich nicht nehmen, an der Willkommensfeier der neuen Eigentümer teilzunehmen. Vertreten war hier neben dem Heimatkreis und der Unteren Denkmalschutzbehörde auch Insa Uphoff vom Verein ANNO. Sie hatte ein besonderes Mitbringsel zum Einzug dabei: Die alte Türklinke des Hofhauses. Diesen »Schatz« hütete bislang der Weenermoorer Jürgen Smidt, der schon einmal Besitzer des Gebäudes war und es Mitte der 80er Jahre umfassend renovierte. | | Autor: | Rheiderland Zeitung |
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