| | Titel: | Werklehrer stets gefragt | | Gemeinde/Stadt: | Weener | | URL: | www.rheiderland.de | | Datum: | Montag, 2.4.2001 | | Text: | Pestalozzischule verabschiedet Hausmeister Scheffer
Weener (jan). Liebevoll umarmt eine Schülerin Klaas und Kea Scheffer. Mit Tränen in den Augen sagt sie »Tschüss« und geht langsam ihrer Lehrerin in den Klassenraum nach.
»Es sind ganz bestimmt nicht die einzigen Tränen, die hier heute kullern«, erzählt Klaas Scheffer. Dass aber in einer rauhen Schale oft ein weicher Kern sitzt, gerade das macht den 63jährigen so sympathisch.
Es ist Freitagvormittag. Eigentlich fängt nun am letzten Schultag vor den Osterferien die letzte Stunde an. Doch heute ist in der Weeneraner Sonderschule alles ein bisschen anders. Klaas Scheffer und seine Kea werden verabschiedet. Im großen Flur vor dem geschmückten Hausmeisterzimmer haben sich alle versammelt. Alle 165 Kinder, alle Lehrer und Freunde und Verwandte der Scheffers. Die Schulband spielt, und alle singen zum Abschied ein Ständchen. Wohl noch nie wurde den beiden in den letzten zwei Jahrzehnten so warm ums Herz. Solange war das Hausmeisterehepaar in dieser Schule die gute Seele im Betrieb. Sie hatten für alles und jeden immer ein offenes Ohr, machten tagein und tagaus nicht nur sauber und rein, und auch ohne Studium gab der 63 jähriger Klaas Scheffer einen guten Werklehrer ab.
Auf seinen nichtakademischen Werklehrer muss Schulleiter Walter Lender zukünftig wohl verzichten. Auch auf den Gesundheitstee, der seit 20 Jahren jeden Vormittag in der Schefferschen Kochnische zum Schulalltag dazugehörte, ebenso wie der Smalltalk in diesem gemütlichen Raum.
»Jeden Morgen haben wir uns hier kurz getroffen«, erzählt Scheffer und so vielfältig wie die Anekdoten aus den Jahren, so verschieden sind auch die Teemischungen. »Je nach Bedarf was für die Galle, fürs Herz oder für die Leber und Nieren«. Kein Wunder also, dass sich in dieser Schule nicht nur das Hausmeisterehepaar bester Gesundheit erfreut.
Auch beim Botengang mit dem Fahrrad zum Postamt wird man zukünftig Klaas Scheffer nicht mehr erleben. Dafür wollen die beiden jetzt des öfteren nach Österreich reisen und vielleicht noch ein bisschen mehr von der weiten Welt sehen. Und ein Wiedersehen mit all den Schülern haben die beiden auch schon geplant. Auf dem Schulfest im Frühjahr wollen sie für alle Kinder grillen und sie zu einer Bratwurst einladen. Um so einfach das auszudrücken, was alle Kinder am Freitag schon getan haben, nämlich »Danke« zu sagen. | | Autor: | Rheiderland Zeitung |
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