| Titel: | Mahnfeuer lodern im Rheiderland | Gemeinde/Stadt: | Ostfriesland | URL: | www.rheiderland.de | Datum: | Samstag, 31.3.2001 | Text: | Protestaktion der Landwirte Sofortige Impfung gefordert
Rheiderland/Ostfriesland (RZ). Überall in Ostfriesland lodern heute abend Mahnfeuer - symbolisch für die Scheiterhaufen, auf denen derzeit Rinder verbrannt werden. Auch Rheiderländer Landwirte beteiligen sich an dieser Aktion und demonstrieren damit gegen die MKS-Seuchenpolitik der EU und des Bundes.
In einer Pressemitteilung des Ostfriesischen Landvolks heißt es dazu: »Der Ruf nach einer europaweiten Impfpolitik wird in den letzten Tagen immer lauter. Die Landwirte Ostfrieslands fordern vom Bund und von der EU sofort eine vorbeugende Impfung einzuführen und gleichzeitig einen innergemeinschaftlichen Handel mit geimpften Tieren und deren Produkte zuzulassen.
Dabei versuchen die Landwirte der Bevölkerung klarzumachen, dass ein Seuchenausbruch keine Gefahr für die menschliche Gesundheit bedeutet, aber durch die derzeitige Nichtimpfpolitik für jedermann zu strengen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit in der betroffenen Region führen würde. Ein MKS-Seuchenausbruch würde darüber hinaus gravierende Nachteile und Beeinträchtigungen des gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens in der betroffenen Region erzwingen und gleichzeitig einen unverhältnismäßig großen wirtschaftlichen Schaden nicht nur in der Landwirtschaft anrichten. Am Beispiel der Absage größerer Jahrmärkte im Landkreis Leer wird bereits heute deutlich, dass alleine die Sorge um die Ausbreitung dieser Krankheit Überreaktionen verursacht, die nicht nur die Lebensfreude nehmen, sondern auch Handel und Gewerbe wirtschaftlichen Schaden zuführen.
All diesen Problemen könnte man aus dem Wege gehen, wenn endlich eine Umkehr in der MKS-Seuchenpolitik der EU und damit auch des Bundes einkehren würde. Die Landwirte in Ostfriesland, die mit großer Sorge dem drohenden Schreckgespenst MKS entgegensehen, fordern daher die gesamte Bevölkerung Ostfrieslands auf, sich solidarisch zu erklären und mit allen ihnen gebotenen Möglichkeiten auf die Politik einzuwirken, hier einen nicht wieder gutzumachenden Schaden für die gesamte Region zu verhindern.
Aus seuchenpräventiven Gründen wird auf weitergehende Demonstrationsmaßnahmen verzichtet. Die Landwirte beschränken daher ihre Aktivitäten auf die einzelnen landwirtschaftlichen Betriebe. Gleichwohl wird die Bevölkerung um Verständnis gebeten, wenn in Anbetracht der sich abzeichnenden Not und Ängste weitergehende Aktionen folgen werden.« | Autor: | Rheiderland Zeitung |
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