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Regionale Informationen aus dem Landkreis Leer

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Titel:MKS: Es gibt keine Patentrezepte
Gemeinde/Stadt:Leer, Landkreis
URL:landkreis.leer.net
Datum:Freitag, 30.3.2001
Text:Landrat Schaeder: Aktuelle Seuchenlage erfordert angemessenes Handeln

Leer "Im Kampf gegen den Ausbruch der MKS gibt es keine Patentrezepte. Wir kämpfen gegen den Ausbruch einer Seuche, deren Viren niemand sieht und sich unglaublich leicht übertragen. Viele Entscheidungen können zur Zeit falsch und richtig sein. Wir bemühen uns, in diesen Tagen eine Linie zu entwickeln, die die Gefahr des Ausbruchs eindämmt und dabei nicht über das Ziel hinausschießt." Mit diesen Worten umschreibt Landrat Andreas Schaeder die Problematik, in der die Verantwortlichen der Kreisverwaltung sich in der Grenzregion zu den Niederlanden zur Zeit befinden. In Anbetracht der enormen Folgen für die Volkswirtschaft, vor allem für die Landwirtschaft, und der kaum übersehbaren Tötung von Tieren als Folge eines MKS-Ausbruchs seien momentan zur Verhinderung einer solchen Katastrophe viele Maßnahmen gerechtfertigt.

"Und wenn die Fachleute aller beteiligten Behörden übereinstimmend erklären, dass von großen Menschenansammlungen erhebliche Gefahren ausgehen, kann und darf das niemand ignorieren", so der Landrat. In Anbetracht des Szenarios bei einem MKS-Ausbruch sei der Ausfall oder das Verschieben eines Marktes oder Volksfestes abgesehen von den leider sehr negativen Folgen für die Schausteller vergleichsweise ein kleiner Einschnitt. Der Krisenstab des Landkreises habe sich deshalb dazu entschlossen, die dringende Empfehlung zu geben, "vermeidbare Veranstaltungen mit größeren Menschenansammlungen" ausfallen zu lassen oder zu verschieben. Sofern der Landkreis selbst dafür zuständig sei, entscheide er im Augenblick so. In vielen anderen Fällen seien aber aus rechtlichen Gründen beispielsweise die Städte und Gemeinden zuständig. Hier könne dann nur eine Empfehlung gegeben werden, und die örtliche Verwaltung müsse in eigener Verantwortung entscheiden.

Die Frage, was eine "vermeidbare Veranstaltung mit größerer Menschenansammlung" sei, müsse von Fall zu Fall entschieden werden. Grundsätzlich gelte, dass eine überregionale Anziehungskraft, die Nähe zu den Niederlanden und die zu erwartende Beteiligung aus der Landwirtschaft eine entscheidende Rolle spiele. Der immer wieder zu hörende Hinweis, dass auch an anderen Stellen sich große Menschenmengen treffen und auch die Verbrauchermärkte ja nicht geschlossen würden, sei zwar richtig. Aber es handele sich in den meisten Fällen unter vernünftigen Erwägungen nicht um vermeidbare Ereignisse. Die Verbrauchermärkte oder Wochenmärkte zum Beispiel dienten der notwendigen Versorgung der Bevölkerung. Aber darüber hinaus gebe es eben Veranstaltungen, die vermeidbar seien und darum das Risiko nicht noch erhöhen müssten.

Auf solche Veranstaltungen eine Weile zu verzichten, sei aus Sicht des Krisenstabes in Abstimmung mit der Bezirksregierung und dem Nachbarkreis Emsland das "Gebot der Stunde". Dabei gehe es nicht darum, die normalen kulturellen und sportliche Aktivitäten "lahm zu legen". Hier solle der Veranstalter in eigener Verantwortung nach den genannten Kriterien entscheiden. In der Bevölkerung, vor allem in der Landwirtschaft, habe sich bereits eine hohe Sensibilität für das Problem entwickelt. Darum gehe es eigentlich. Wenn angesichts der nicht absehbaren weiteren Entwicklung durch gemeinsames Bemühen vieler Beteiligte der Ausbruch der Seuche verhindert werden könne, lohnten sich einige Einschnitte für eine vorübergehende Zeit allemal.

Wirksamer und besser sei in der gegenwärtigen Situation allerdings die von der Landwirtschaft verlangte Schutzimpfung, betonte Schaeder. Diese Forderung unterstütze er ausdrücklich.
Autor:Landkreis Leer

Redaktion - LeerOnline


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