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Regionale Informationen aus dem Landkreis Leer

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Titel:Nur ein Säbel im Handstock
Gemeinde/Stadt: 
URL:www.ga-online.de
Datum:Dienstag, 6.2.2001
Text:Hooligan-Kontrollen und Präventionsarbeit für Schulkinder: Bundesgrenzschutz in Bunde

Von Karl-Heinz Janßen

BUNDE Schon jetzt von Erfolg gekrönt ist die Präventionsarbeit, die sich die Bundesgrenzschutzinspektion Bunde - in ihrer zweiten Eigenschaft als Bahnpolizei - auf die Fahnen geschrieben hat. Immer wieder waren gefährliche "Ausflüge" von Kindern auf oder in die unmittelbare Nähe von Bahngleisen beobachtet worden. Durch diese Ereignisse alarmiert, startete der Grenzschutz eine Aufklärungsaktion in den Grundschulen. Sie hat sich bezahlt gemacht hat, wie auf der Jahrespressekonferenz der BGS-Inspektion berichtet wurde.

Und das nicht nur im übertragenen: "Gefährliche Eingriffe in den Bahnverkehr" bedeuten zugleich auch wirtschaftlichen Schaden, weil Züge gestoppt werden müssen.
Viel bedeutsamer aber ist der Umstand, dass im vergangenen Jahr nur noch von zwölf Fällen gefährlicher Kinderspiele am Bahndamm berichtet wurde. 1999 war der Grenzschutz 60-mal alarmiert worden. Wie der Inspektionsleiter, Erster Polizeihauptkommissar Dietmar Reineck erläuterte, kümmern sich allein fünf Beamte mit pädagogischem Geschick um diesen Aufgabenbereich.

109 dritte und vierte Grundschulklassen haben sie bereits besucht und 2050 Kinder mit den Gefahren der Schienenwege vertraut gemacht. Damit ist es nicht getan: "Diese Präventionsarbeit muss natürlich immer weiter gehen", so Reineck.

Solche zeit- und personalintensiven Aufgaben kann der Grenzschutz um so besser leisten, als er im vergangenen Jahr erstmals seine Sollstärke von 82 Mitarbeitern - davon der weitaus größte Teil Einsatzbeamte - erreicht hatte. Auch die technische Ausstattung ist jetzt weitgehend komplett.

Verbessert hat sich die Personalsituation noch durch einen weiteren Umstand: Der BGS Bunde, dessen Zuständigkeitsbereich am Dollart beginnt und bei Meppen endet, hat mit den Polizeiinspektionen Leer und Lingen regelrechte Kooperationsvereinbarungen geschlossen.

Die Folge, so Reineck: Bundes- und Landespolizei ergänzen sich in oft idealer Weise. Während der Grenzschutz von der Kompetenz der Landespolizei im Straßenverkehrsrecht profitiere, könnten die Grenzer zum Beispiel mit ihrem Wissen in Sachen Ausländerrecht die Polizei-Kollegen unterstützen: "Personell können wir so unsere Arbeit multiplizieren".

Ganz konkret vollzieht sich die Zusammenarbeit der beiden Polizeien im Streifenwagen: Doppelstreifen mit je einem BGS- und einem Polizeibeamten sind längst Alltag.

Ähnliches gilt für die Kollegen von der niederländischen "Koninklijke Marechaussee", deren Delfzijler Brigade in Bunde sogar mit einer Kontaktdienststelle ständig präsent ist. Problemlos verlief im vergangenen Jahr ein gemeinsamer Großeinsatz mit den Niederländern. Weil zur Euro 2000 auch die Einreise von Fußball-Hooligans befürchtet wurde, wurden damals an einer eigens eingerichteten Kontrollstelle ingesamt 23 000 Grenzgänger kontrolliert. 1600 von ihnen wollten zum Fußball-Spektakel. Zurückgeschickt werden musste keiner.

Allerdings, erinnert sich Adjutant Albert de Wit von der Koninklijke Marechaussee, mussten in fünf Fällen Waffen beschlagnahmt werden - darunter der Handstock eines älteren Mannes: In ihm verbarg sich ein Säbel.
Autor:GA-Online

Redaktion - LeerOnline


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