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Regionale Informationen aus dem Landkreis Leer

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Titel:Klüver will, dass Endrizzi seine Einkünfte spendet
Gemeinde/Stadt: 
URL:www.ga-online.de
Datum:Donnerstag, 8.2.2001
Text:Der Ratsvorsitzende schimpft: Wir sind doch keine Abzocker

Von Günter Radtke

WESTOVERLEDINGEN Kein Verständnis hat der Vorsitzende des Westoverledinger Gemeinderates, Heinz-Georg Klüver (SPD), für die Aufforderung des Einzelratsherrn Ottavio Endrizzi, alle Westoverledinger Ratsmitglieder sollten - wie er - ihre Einkünfte aus der Ratsarbeit offenlegen. Klüver stellt sich schützend vor den Rat und kontert: "Das ist doch Kinderkram, denn keiner sitzt wegen des Geldes im Gemeinderat. Wenn es um das Geld ginge, dann könnte man doch bei gleichem Zeitaufwand am Arbeitsplatz viel, viel mehr verdienen."

In der vergangenen Woche hatte Ratsherr Ottavio Endrizzi offen gelegt, dass er für seine Ratsarbeit im vergangenen Jahr ingesamt 1006,80 Mark an Sitzungsgeldern, Aufwandsentschädigungen und Fahrtkosten erhalten hat. Gleichzeitig hatte er alle anderen Ratsmitglieder öffentlich aufgefordert, seinem Beispiel zu folgen. Das wiederum hat zur Folge, dass sich jetzt der Vorsitzende des Gemeinderates, Heinz-Georg Klüver, erstmals öffentlich vor die übrigen Ratsmitglieder stellt. "Ich möchte deutlich machen, dass die Ratsmitglieder nicht riesig die Kohle abzocken", erklärt der Ihrhover sein Einschreiten. Es sei in der Satzung der Gemeinde genau festgelegt, welche Gelder die gewählten Vertreter erhalten. Das gelte für alle. Klüver fragt: "Was will Endrizzi mit seinem Vorstoß eigentlich bezwecken? Will er damit sagen, dass die anderen zu viel bekommen?" Die Ratsmitglieder müssten sehr viel Zeit in ihre Ratsarbeit investieren. Klüver: "Da wäre ich auch keinem böse, wenn er von dem Geld mit seiner Familie einmal wegfahren würde." Er, berichtet Heinz-Georg Klüver über sich, sitze im Verwaltungsausschuss, in anderen Fachausschüssen, im Ortsrat, im Aufsichtsrat der Freizeit- und Erholungs GmbH, und er sei Ratsvorsitzender. Laut Endrizzi müsse er dann ja wohl Großverdiener sein", schlussfolgert Klüver in sarkastischem Unterton. Tatsächlich habe er im vergangenen Jahr insgesamt 2788 Mark für seine Ratsarbeit aus der Gemeindekasse erstattet bekommen. Hinzu kämen noch 30 Mark Sitzungsgeld für den Aufsichtsrat bei der Freizeit- und Erholungs GmbH. 1700 Mark davon, das kann Klüver ebenfalls belegen, habe er vorab schon im zurückliegenden Dezember an die Jugend-Fußball-Abteilung von Concordia Ihrhove gespendet. Ein weiterer Betrag werde jetzt dorthin überwiesen, da ihm nun die bei der Gemeindeverwaltung erstellte exakte Abrechnung der zu versteuernden Einkünfte aus der Ratsarbeit vorliege. Das, so Heinz-Georg Klüver, mache er schon seit fast 25 Jahren so. Das sei sein Prinzip. Er wolle für sein kommunalpolitisches Wirken niemals Geld bekommen, weil er stets "frei sein" wolle. Deshalb spende er seine Einkünfte. Das soll Ottavio Endrizzi nun auch. Ratsvorsitzender Klüver fordert ihn auf, seine 1006,80 Mark an die Jugendabteilungen von Fresena Ihren oder Concordia Ihrhove oder aber an die "Bürgerinitiative gegen den Sendemast auf dem Sportplatz in Flachsmeer" zu spenden.
Autor:GA-Online

Redaktion - LeerOnline


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