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Regionale Informationen aus dem Landkreis Leer

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Titel:Sehr viele sind knapp bei Kasse
Gemeinde/Stadt: 
URL:www.ga-online.de
Datum:Donnerstag, 8.2.2001
Text:Amtsgerichtes Leer: Fast 200 Insolvenzen

Von Christine Schneider-Berents

LEER Liegt es an einem zu hohen Lebensstandard? Ist eine Scheidung der Grund oder der Verlust des Arbeitsplatzes? Oder sind es gleich mehrere Ursachen, die dazu führen, dass jemand seine Rechnungen nicht bezahlen kann? Welche Gründe auch immer den finanziellen Ruin herbeiführen - in der Statistik des Amtsgerichtes Leer tauchen sie nicht auf. Dafür bietet das Zahlenwerk Hinweise darauf, dass nicht wenige Menschen knapp bei Kasse sind. Allein im letzten Jahr ordnete das Amtsgericht 144 Zwangsversteigerungen und 2741 Pfändungen an.

Auch sonst hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behörde ein strammes Pensum zu bewältigen. Laut Bernd Amelsberg, Rechtspfleger und stellvertretender Geschäftsleiter des Amtsgerichtes Leer, wurden so gut wie keine Privatklagen verhandelt. Dafür war die Anzahl der Strafbefehle (Verurteilungen im schriftlichen Verfahren wie zum Beispiel bei Verkehrsdelikten) recht hoch. Sie lag bei 915 Fällen. Bußgeldsachen gab es 537.

In 535 Fällen erhob der Einzelrichter Anklage gegen Erwachsene, 372-mal gegenüber Jugendlichen. Vom Schöffengericht wurden 107 Prozesse gegen Erwachsene und 92 gegen Jugendliche geführt. Darüber hinaus sprachen die Einzelrichter 85 Haftbefehle aus. Sie befassten sich zudem mit 1446 Erzwingungshaftsachen und 336 Bewährungsfällen.

Trotz dieser hohen Zahlen macht die Strafgerichtsbarkeit, so Amelsberg, den geringeren Part am Arbeitsaufkommen des Amtsgerichtes aus. Weit mehr gibt es in den anderen Bereichen zu tun.

Bei den bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten wurden im vergangenen Jahr 5361 Mahnsachen, 1975 Zivilprozesse, 144 Zwangsversteigerungen und 2741 Pfändungen sowie 26 Zwangsverwaltungen und 36 Unterhaltssachen "begleitet". Außerdem wurden beim Amtsgericht 196 Insolvenzen angemeldet.

Nicht geringer war auch die Arbeit bei der Regelung familiärer Angelegenheiten. Dabei geht es unter anderem um Scheidungen, um die Klärung von Unterhaltszahlungen und um die Übertragung des elterlichen Sorgerechtes. Insgesamt wurden 1450 Fälle vor dem Familiengericht verhandelt.

Bei den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit wurden 1110 Testamente und Erbverträge in Verwahrung genommen. Es wurden 1150 Erbscheine erteilt und zwei Todeserklärungen ausgestellt. Zudem bewilligte das Amtsgericht 1509 Anträge auf Erteilung von Beratungshilfen.

Wenn ein Mensch - durch Alter oder Krankheit - nicht mehr in der Lage ist, seine Angelegenheiten selbst zu regeln, sichert das Amtsgericht für den Betroffenen die Wahrung seiner Rechte. Von der Leeraner Behörde wurden im Jahr 2000 gemäß dem Bundesbetreuungsgesetz 1190 Betreuungsfälle "überwacht". Hinzu kamen 216 Ergänzungspflegschaften und die Regelung von 167 Vormundschaften. Außerdem führt die Statistik 344 neue Betreuungen (früher Pflegschaften genannt) auf. In 30 Fällen wurde die vormundschaftsgerichtliche Unterbringung für Minderjährige angeordnet. Außerdem wurden 16 Adoptionen beurkundet.

Im Zuge der freiwilligen Gerichtsbarkeit wurden zudem 7662 Eigentumsänderungen registriert und 8938 Belastungen wie Hypotheken, Grundschulden oder sonstige Beschränkungen eingetragen. Im Handelsregister A (Einzelkaufleute, Offene Handelsgesellschaften und Kommanditgesellschaften) waren im vergangenen Jahr 1359 Firmen registriert. Im Handelsregister B waren es 16 Aktiengesellschaften und 1401 GmbHs. Das Genossenschaftsregister "verbuchte" 17 Genossenschaften. Im Vereinsregister waren 756 Vereine aufgeführt.
Autor:GA-Online

Redaktion - LeerOnline


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