| | Titel: | Stadt Leer streckt Fühler nach Erlebnisbad aus | | Gemeinde/Stadt: | | | URL: | www.oz-online.de | | Datum: | Freitag, 16.2.2001 | | Text: | Leeraner informieren sich in Wismar über ein Freizeitbad
Das alte Bad am Burfehner Weg muss saniert oder durch ein ganz neues ersetzt werden.
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Leer/Wismar Ob man im Rathaus jetzt Ernst macht mit einem Spaßbad in Leer, ist noch völlig offen. Aber ihre Fühler hat die Stadt nach einem Erlebnisbad wenigstens schon einmal ausgestreckt. Im mecklenburgischen Wismar haben sich Bürgermeister Günther Boekhoff, Vertreter des Rates, des Sportausschusses und der Verwaltung Mitte der Woche ein Freizeitbad angesehen. Ein Freizeitbad mit allen Schikanen, wie man es sich auch in Leer wünschte.
Der Rat wird über kurz oder lang vor die Entscheidung gestellt: Soll das alte, marode Bad am Burfehner Weg mit Millionenaufwand saniert werden, oder ist der Bau eines neuen, zeitgemäßen Freizeitbades der bessere Weg? Wobei wohl das Geld die Richtung vorgibt.
Immerhin 60 Millionen Mark wurden in Wismar investiert. So teuer war das "Wonnemar", wie die zum größten Teil überdachte Badewelt mit Tropenklima an der Ostsee heißt. Die Leeraner wurden dort von Diplom-Kaufmann Volker Kurz empfangen, der das von einer privaten Betreibergesellschaft geführte "Wonnemar" leitet.
Das Freizeitbad stützt sich auf sechs Säulen: "Wellness", "Gesundheit", "Sport", "Erlebnis", "Gastronomie" und "Freibereich". Zum Sportbereich zählen ein 25-Meter-Becken, Fitness-Räume, Kegel- und Bowlingbahnen sowie Tennisplätze. Das Ressort "Gesundheit" umfasst unter anderem Kneipp- und Kaskadenbecken, Solestollen, Dampfräume, Lichttherapie und ein Sole-Außenbecken. Zur "Wellnes" gehören mehrere unterschiedliche Saunen, Ruheräume und Solarien. Im "Erlebnis"-Bereich stehen den Besuchern Wellenbad, Familienbecken, ein Strömungskanal, fünf unterschiedliche Rutschen, ein Palmengarten und Ruhezonen zur Verfügung. Vier Restaurants sorgen dafür, dass die Gäste im "Wonnemar" nicht hungern müssen.
Die Eintrittspreise sind gestaffelt. Eine Tageskarte für das Erlebnis- und Sportbad zum Beispiel kostet für Erwachsene 18 Mark, für Kinder 14 Mark. Für die Saunawelt bezahlt der Gast für einen Tag 19 Mark, Kinder vier Mark weniger. Um alle Einrichtungen für einen Tag nutzen zu können, muss man 28 Mark bezahlen, für Kindern kostet das 22 Mark. Es gibt zudem günstigere Stundentarife und Familientageskarten, aber auch Wochenend- und Feiertagszuschläge.
Die Stadt Wismar, mit etwa 44 000 Einwohnern nicht wesentlich größer als Leer, hat das Bad nicht allein bezahlt. 60 Millionen Mark hat die Anlage gekostet, 40 Prozent hat das Land Mecklenburg-Vorpommern zugeschossen, Der Rest finanziert sich über den Eigenanteil der Betreibergesellschaft und ein Nutzungsentgelt der Stadt Wismar. Die zahlt 30 Jahre lang jährlich 2 Millionen Mark. Dafür können Schulen und Sportvereine die Schwimmhalle 40 Stunden in der Woche kostenlos nutzen.
Bei einem vergleichbaren Finanzierungsmodell und vielleicht einer kleineren Investitionssumme könnte sich ein Erlebnisbad auch in Leer rechnen, zumal das Leeraner Schwimmbad ohnenhin jährlich etwa 600 000 Mark verschlingt. Hinzu kommen die anstehenden Sanierungskosten in Millionenhöhe. | | Autor: | Ostfriesen Zeitung |
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