| | Titel: | Steiler Preissturz geht weiter | | Gemeinde/Stadt: | | | URL: | www.ga-online.de | | Datum: | Freitag, 16.2.2001 | | Text: | Nur wenige ernsthaft interessierte Käufer auf der Runderauktion in Leer
LEER Ohne Perspektive auf ein schnelles Ende setzte sich auf der 897. Zuchtviehauktion des Vereins Ostfriesischer Stammviezüchter (VOSt.) am Dienstag in Leer der Abwärtstrend bei den Zuchtviehpreisen fort. Die anhaltende Diskussion um die Herauskaufaktion von 400 000 Schlachtrindern in Deutschland mit den weiterhin ungeklärten Ankaufsbedingungen der Bundesanstalt für Ernährung hat zu einer Verunsicherung aller Marktteilnehmer geführt, so dass der Zuchtviehhandel sich nach Angaben des VOSt. auf ein Minimum reduziert hat.
Nur mit z. T. erheblichen Preiszugeständnissen konnten die Zuchttiere den wenigen ernsthaft interessierten Käufern zugeschlagen werden. Dadurch fiel in den Angebotskategorien der weiblichen Tiere der durchschnittliche Zuschlagpreis um mehr als 200 Mark.
Auch bei den Zuchtbullen musste ein schmerzlicher Preisrückgang hingenommen werden, so dass diese Auktion ein günstiger Termin für qualitätsbewusste Schnäppchenjäger im Zuchtviehmarkt war: Wie immer präsentierte der Auktionsplatz Leer seine breite Angebotspalette tragender und abgekalbter Zuchtfärsen aus durchgezüchteten Kuhfamilien mit aktuellen Topvererbern wie Lukas, Lasso, Bob und Blanco aus der ostfriesischen Besamungsstation Georgsheil. Damit bot die Auktion günstige Einkaufsmöglichkeiten, die nur von wenigen Kunden genutzt werden konnten.
Einer von ihnen war ein ostfriesischer Züchter, der die Bedeutung des Zuchtbullen Lazaroni für seine eigene Herde erkannt hatte und schließlich mit einem Zuschlagpreis von 3.600 Mark erfolgreich aus einem Bieterduell hervorging. Mit der Vorstellung durch den Züchter Groeneveld aus Bunderhee rechtfertigte der elegante Zuchtbulle aus einer über Generationen schaubewährten Kuhfamilie den Spitzenpreis.
Mit einem durchschnittlichen Zuschlagpreis von 2.261 Mark war diese Angebotskategorie auch auf diesem Auktionstermin immer noch die teuerste. Dennoch musste auch hier ein Preisrückgang von 150 Mark hingenommen werden.
Deutlich höher fielen die durchschnittlichen Verluste bei den weiblichen Auktionstieren aus. Sowohl bei den abgekalbten als auch bei den tragenden Zuchtfärsen musste ein Preisrückgang von über 250 Mark bzw. über zwölf Prozent akzeptiert werden.
In diesem Zusammenhang bleibt nach Einschätzung des VOSt. nur die Hoffnung, dass das extrem niedrige Preisniveau vorhandene Kaufabsichten mobilisiert, denn auch in anderen Wirtschaftsbranchen werde mit niedrigen Preisen Kundenwerbung betrieben. Die nächste Auktion findet am 6. März in der Ostfrieslandhalle Leer statt. | | Autor: | GA-Online |
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