| | Titel: | »Straße führt auf neue Wege« | | Gemeinde/Stadt: | | | URL: | www.rheiderland.de | | Datum: | Freitag, 23.2.2001 | | Text: | Dr.-Werner-Klingele-Straße eingeweiht - Entlastung für Anwohner
Weener (kah). Mit der feierlichen Freigabe der »Dr.-Werner-Klingele-Straße« ist gestern in Weener der Höhepunkt der umfangreichen Betriebserweiterung des Papierwerkes erreicht worden. Gleichzeitig erfolgte damit die Anbindung des neuen Industrie- und Gewerbegebietes »Norderfenne« an die Bundesstraße B 436.
Zu diesem besonderen Anlass hatten sich auch besondere Gäste angekündigt: Dr. Jan Heiko Klingele und seine Mutter Dr. Brigitte Klingele, Ehefrau des verstorbenen Firmenchefs, waren aus Remshalden bei Stuttgart gekommen, um dem feierlichen Akt beizuwohnen.
Seit Jahrzehnten schon ist in Weener keine Straße mehr nach einer Person benannt worden. Daher ist die Namensgebung der »Dr. Werner-Klingele-Straße« auch eine »besondere Ehre«, stellte der Sohn in seiner Ansprache fest. Er zeigte sich fasziniert von der Entwicklung vor Ort und der Leistung der Weeneraner Mannschaft. Das neue Gewerbegebiet biete dem Unternehmen, Luft um weiter zu expandieren und vielleicht neue Arbeitsplätze zu schaffen. Indes: Konkrete Pläne gibt es dafür nicht. Zwar ist Klingele bereits im Besitz einer Fläche in dem Gebiet, doch die bleibt vorerst ungenutzt. »Wir müssen erst einmal die große Investition hier verdauen«, so Dr. Klingele.
Die Straßenanbindung ist das letzte Mosaiksteinchen in der umfangreichen Firmenerweiterung der Papierfabrik, bei der das Familienunternehmen rund 70 Millionen DM in den Standort Weener investiert hat (wir berichteten). Damit einher geht eine Produktionssteigerung von 150.000 Tonnen auf jährlich 240.000 Tonnen.
Voraussetzung für die Erweiterung war der Bau einer Entlastungsstraße, da die Zunahme des Lastwagenverkehrs eine Beeinträchtigung der Anwohner der Nordrandsiedlung mit sich bringt. Waren es bisher noch um 60 Laster, so rollen künftig 100 Transporter am Tagdurch das Firmentor. Aus diesem Grunde haben die städtischen Gremien seiner Zeit das Industrie- und Gewerbegebiet »Norderfenne« auf den Weg gebracht. Es liegt zwischen der B 436 und dem Firmengelände und ist 7,3 Hektar groß. Die neue Anbindung führt durch das Gelände zur Klingele-Papierfabrik, über eine neue Brücke geht es über das Buschfelder Sieltief.
Die Kosten für das Gewerbegebiet und die 375 Meter lange Straße belaufen sich auf rund 2,7 Millionen DM. Vom Land Niedersachsen kam ein Zuschuss in Höhe von 1, 5 Millionen DM. Der Landkreis Leer hatte die Weichen gestellt für diese großzügige Finanzspritze aus Hannover.
»Die neue Straße führt uns im wahrsten Sinne des Wortes auf neue Wege«, sagte Bürgermeister Peter Freesemann beim Empfang im Hotel »Zum Weinberge«, der sich der Namensgebung und einem Firmenrundgang anschloss. Durch die neue Anbindung sei ein zentrales Verkehrsproblem gelöst worden. Außerdem habe die Stadt damit dazu beigetragen, den Klingele-Standort Weener sicherer und zukunftsfähiger zu machen. Freesemann würdigte Dr. Werner Klingele (1915 - 1992) als eine »herausragende Unternehmerpersönlichkeit«, der aus einer kleinen Firma eine bedeutende Firmengruppe geschaffen habe.
Landrat Andreas Schaeder bezeichnete die Namensgebung als einen »Akt für die Ewigkeit«. Die Straße verbinde das Unternehmen nun mit der Welt. Klingele ist ein Beispiel für viele, was das derzeitige Investitionsklima im Landkreis Leer angeht: An die 300 Millionen DM, so Schaeder, seien in den vergangenen zwei Jahren in Firmenerweiterungen und -gründungen geflossen.
Investitionen und Innovation sind offenbar nur ein Erfolgsrezept von »Klingele«. Was der »Motor« des Unternehmens wirklich ist, sprach der Betriebratsvorsitzende Enno Schmidt aus: »Dieses Werk gehört zum Teil auch uns«, spielte er auf die Verbundenheit der Mitarbeiter mit »ihrer« Firma an. | | Autor: | Rheiderland Zeitung |
|
|