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Regionale Informationen aus dem Landkreis Leer

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Titel:Meyer läßt »Aida« erstrahlen
Gemeinde/Stadt:Weener
URL:www.rheiderland.de
Datum:Mittwoch, 11.4.2001
Text:Weeneraner Unternehmen PMA plant und koordiniert Anlagenbau auf Luxusschiffen

Weener (kah). Meyer - ein Name, der für Ozeanriesen »Made in Germany« steht. Ein anderer Meyer - weder verwandt, noch verschwägert - verdient ebenfalls mit schwimmenden Luxushotels seine »Brötchen«: Peter Meyer aus Weener sorgt mit seinem Unternehmen PMA unter anderem dafür, dass die Traumschiffurlauber nicht im Dunkeln sitzen.

Das Unternehmen kümmert sich um die Planung und Logistik für die Installation elektronischer Anlagen eines Schiffes. Ob Sicherheits- und Navigationssysteme, Beleuchtung, Beschallung, Telefonanlagen und Bühnentechnik - alles wird von PMA geplant. Darüber hinaus berät die Firma ihre Auftraggeber auch bei der Umsetzung und vermittelt entsprechende Firmen, die die Installation vornehmen.

Vor rund einem halben Jahr fiel in den ehemaligen Räumen der Volksbank an der Hindenburgstraße der Startschuss für Peter Meyer´s Project Management Adviser GmbH (PMA). Lange Jahre war Meyer vorher als Abteilungsleiter bei der Meyer Werft in Papenburg beschäftigt - »Die beste Schule, die man haben kann«, sagt er. Doch dann packte den Weeneraner noch einmal »die Lust auf die Selbstständigkeit« und er gründete PMA.

Am Freitag besuchte der CDU-Stadtverband Weener die junge Firma, in der Geschäftsführer Meyer sechs Mitarbeiter beschäftigt. Einige von ihnen waren früher ebenfalls auf der Meyer Werft beschäftigt.

Da, wo früher der Kundentresen der Volksbank stand, befindet sich jetzt ein modernes Großraumbüro, in dem das PMA-Team vor seinen Rechnern sitzen. »Die Räumlichkeiten sind wie geschaffen für uns«, freut sich Geschäftsführer Meyer über den »Glücksgriff«. Nichts erinnert mehr an die alten Volksbankzeiten - mit Ausnahme der beiden Geldschränke, die das Unternehmen übernommen hat. »Den einen Tresor benutzen wir für die Datensicherung«, schmunzelt Meyer.

Daten sind das eigentliche »Arbeitsmaterial« des Unternehmens. Ein Wirrwarr von Linien durchzieht den Monitor. Einige sind gewunden, verbunden, andere wie mit dem Lineal gezogen. Beim näheren Hinsehen lassen sich die Grundrisse einer Schiffskabine ausmachen. Via Bildschirm zieht der PMA-Mitarbeiter die »Strippen«. Ob Beleuchtung oder Telefon - in Abstimmung mit dem Reedereiarchitekten wird jede Leitung und jeder Anschluss in akribischer Kleinarbeit vorgeplant.

Aktueller Auftrag: Auf der Wismarer Werft Aker-MTV entsteht zur Zeit eine Schwester des Clubtour-Schiffes »Aida«, das als »Party-Liner« durchs Mittelmeer kreuzt. PMA hat mit der Reederei einen Vertrag über drei Jahre abgeschlossen, der noch ein weiteres Schiff - die »Aida III« - umfasst. Die Weeneraner zeichnen nun für die Planung sämtlicher elektronischer Anlagen auf dem 207 Meter langen und 28 Meter breiten Schiff verantwortlich. So arbeiten sich die Mitarbeiter von PMA durch alle zwölf Decks des Schiffes, um sämtliche Anlagen zunächst digital zu verkabeln. Später sorgen dann »reale« Monteure für die Umsetzung der Pläne. Etwa 24.000 Lampen, so schätzt Peter Meyer, werden es später sein. Außerdem müssen knapp 1200 Kilometer Kabel verlegt werden.

Bei der Arbeit verwenden die Mitarbeiter des jungen Unternehmens ein innovatives System: Jede Anlage, jede Lampe, jede Anschlussbuchse ist speziell codiert worden. Klickt der Sachbearbeiter ein Teil auf dem Monitor an, erhält er umgehend eine detailierte Beschreibung des Artikels mitsamt Bestellnummer. »Dieses System haben wir ausgefeilt«, erläutert Programmierer Heinrich Held. Der Installateur hat somit im Nu alle nötigen Informationen, wenn es darum geht, ein bestimmtes Teil auszutauschen oder nachzuordern. Künftig soll es sogar möglich sein, dass er direkt den Bestellschein für einen entsprechenden Artikel ausdrucken kann.

Im Konferenzraum hängen bereits die Pläne für ein neues Vorhaben: Dabei geht es um die Außenbeleuchtung der Luxusschiffe. Statt heller Schein sollen es jetzt bunte Leuchtspiele sein, die das Schiff erstrahlen lassen. »Das wäre weltweit einmalig«, so Meyer.
Autor:Rheiderland Zeitung

Redaktion - LeerOnline


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